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M A K A R I S .
E i n kleines, ödes Eiland, einige Meilen von der Ostküste
von Naxos entfernt. So unbedeutend wie diese Felseninsel
scheint, so interessant ist sie doch; denn es findet sich hier
lithographischer S tein, der zu aiitographischem Zweck dem
von Sohlenhofen noch vorznziehen is t, denn er lässt nicht die
feinste Linie aus, während jener oft Buchstaben mul ganze
Worte aiislässt, weil e r dichter und daher h ä rte r ist mul
nicht so leicht einsangt wie dieser. Daliingegen ist dieser zum
Badiren zu weich, er kann jedoch durch einen Ueberzug auch
zum Radiren fü r gröbere Sachen tauglich gemacht werden.
Der Stein, von welchem ich hier spreche, bricht in Platten
von 14 bis zu 6 Z o ll, wenig geneigt, er ist gelblichweiss,
erdig im Bruch, löst sich in Salzsäure vollständig auf.
E r wurde in der lithographischen Anstalt zu Athen, welche
wie die in München eingerichtet ist und durch Beamte von
dort betrieben wird, geprüft und antographisch als ganz vorzüglich
befunden. Eine 8 Zoll im Quadrat habende 1« Zoll
starke P latte hielt 5 Ctr. Druck aus. Die Insel bildet an ihre
r Südseite eine eingebogene Rhede, die guten Ankergrund
h a t; jene Platten brechen dicht am U fe r, es bedarf nur Keilhauen
und Brechstangen; es ist zu erwarten, dass die tiefem
Schichten etwas fester sein werden und daher auch tauglicher
zum Graviren. Jene Rhede hat jedoch nur Schutz vor Nordwind,
setzt aber der Wind sich um, so bietet der nahe alte
Hafen Panormo an der Ostküste von Naxos Schutz.
STENOSA.
Sobald ein regelmässiger Abbau dort eiiigeleitet wird, muss
auch ein Wächter daselbst stationirt werden, der, falls specu-
lative Schiffe unbefugt Platten an Bord nehmen wollen, weil
sie dieselben leicht verkaufen können, durch gewisse leichte
Signale die Hirten auf Naxos benachrichtigt, dass man von
Perato Hülfe sende. Im Hafen Panormo braucht dann nur
stets eine starke F isch e rtra tte bereit zu liegen, die , so lange sie
nicht gebraucht wird, ihre Zeit sehr gut mit Fischen bemi
tzen wird*).
S T E N 0 S A .
Diese nur von einigen Hirten mit ihren Heerden bewohnte
Felseninsel liegt noch weiter östlich von Naxos, wie die vorige.
Zeit und W etter erlaubten nicht sie zu besuchen. Toiir-
nefort fand dort einige seltnere Pflanzen, von denen er besonders
P t a rm i c a in c a n a , pinniilis cristatis aufführt,
und in seinem Voyage du Levant, L e ttre VI. p. 87 ihre Ab-
bildimg und Beschreibung giebt. Uebrigens wachsen dort Mastixsträucher,
Kermeseichengestrüpp und Cistiis. E r musste
Meeresschnecken von der Grösse unserer Gartenschnecken,
die es d ort in Menge g ab , geniessen, da die Lebensmittel zu
Ende gingen.
*) Die Regierung bezeugte mir in einem Schreiben ihre Zufriedenheit
über diese Entdeckung. Ein Herr, der später auf diesen Platten
stand, fand sie nicht wieder, obgleich er welche liefern so llte , denn er
vermuthete schöne, g la tte , regelmässige Tafeln zu finden. In Amorgo
lagen vor dem Hause, worinn ich wohnte, Platten von Makaris, durch
sie wurde ich zuerst aufmerksam und erkannte ihre Brauchbarkeit zu
lithographischem Z w e ck , sonst hätte ich schwerlich Acht gehabt auf die
kleine, öde Insel, von welcher Verkehr mit dem Orient und mit Amerika
stattfinden kann.
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