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Bf f l Marmorblock, auf dem Felde von Maralhon ein Denkmal
zu e rrichten, mitgehracht h a tten , und geschlagen worden
waren, da bildete Phidias ans ihm eine Nemesis.
3) Zu Megara stand ein Satyros von Praxiteles.
4) Selbst als Einfassung um das majestätische Bild des
Zeus zu Olympia, gab man dem blendend weissen pa-
rischeii Marmor vor allen ändern den Vorzug.
o) Das Gesicht, die Hände vorn und die Füsse der hölzernen
Bilder der Demeter Erinnys (die Zürnende) und
Lusia, (die Badende) am Ladon, waren von parischem
Marmor, wegen seiner Schönheit und Zartheit u, s. f. *)
Merkwürdig war ferner in Paros die dortige Marraor-
chronik. Man fand nämlich auf einem grossen Marmor die
Geschichte von Kekrops 1585 v. Ch., bis 263 v. Ch. eingehaiien.
Das davon vom Graf Arundel 1627 erkaufte unleserliche
Bruchstück reicht nur bis 354 v. Ch. und befindet
sich zu ^Oxford.
Auch der Altar auf Paros mit 1 Stadium langer Seite
war bekannt im Aiterthum. Dass der Erfinder der Jamben
Archilochos dort geboren ward, trug nichts zur Schönheit
oder Berühmtheit d e r Insel bei.
Die Insel ist eine der grössern und Plinius schreibt, sie
sei noch einmal so gross als Naxos. Man kann die Insel
als ein mächtiges Alarmorgebirg schildern, denn es ragen kahle
r, als auf irgend einer der Kykladen, die aussen weisslich
grauen Berge empor, und bieten nicht einmal Nahrung für
Ziegen, die daher auf dem nahen Antiparos gehalten werden.
*) Ich kann nicht umhin, hier zu bemerken, dass eine grosse Verwirrung
der Neuern in der Bestimmung des Marmors der Statuen herrscht,
denn viele werden für parische angesprochen, die offenbar vom Pen-
telikon sind. Der Unterschied des Marmors vom Pentelikon, des architectonischen
und statuarischen von Paros und des diesem zunächst stehenden
von Carrara ist zu bedeutend, um nicht bei frischem Bruch, der
nur ein Paar Linien gross zu sein braucht, entschieden werden zu können.
Es lassen sich in allen Antikencabinetten fehlerhafte, mineralogische
Bestimmungen nachweisen.
Nur in den tiefsten Punkten der Insel tritt das ürgebirg
hervor, Glimmerschiefer und Gneiss.
Die ziemlich grossen Ebenen am Fuss der massigen Berge
und zwischen ihnen sich hinziehende flache Thäler sind fruchtbar.
O estlich , unweit der S tad t, am Wege nach den Marmorbrüchen
strebt eine Gruppe Dattelpalmen empor, die kaum
erst einen niedern Stamm bilden. Wein wird viel gebaut, er
ist dunkelroth, süsslich und hat nicht viel Geist, in Vergleich
zu den ändern griechischen Weinen; man lässt ihm zu viel
Farbestoff aus den Schalen der Weintrauben aufnehmen, ihm
gleichen im allgemeinen die rothen Weine von Skopelo, Kumi
und Syra. Jedoch auch h ie r, wie überall in Griechenland,
kann man durch richtige Behandlung edle Weine bereiten,
die nicht mehr den je tz t gewöhnlichen zu vergleichen sind.
Es wird ferner in Paros eine grosse Alenge Zwiebeln,
auch Knoblauch erbaut und nach Syra geführt.
Ziegen giebt es, wie schon gesagt, hier wenig und an der
Nordspitze der Insel am Hafen Agüsa ein Paar kleine Schafheer-
den. Von Wild ist nicht viel zu sprechen; es giebt einige
Hasen und Felseiihühner imd zum Herbst auf dem Zuge viele
Wald - Schnepfen.
Die Insel hat zwei Häfen, aber ausser jenen Producten,
die man ausführt, keinen Verkehr, der erst lebhaft werden
kann, wenn der Marmor in’s Leben gerufen sein wird. Jene
Häfen sind 1) der hei der Stadt Parkla, er hat beim Eingänge
zwei Untiefen und ist nicht besonders gut, er steht den Südwestwinden
völlig offen, gegen die übrigen gewährt e r Schutz,
es überwinterten jedoch auch öfter grosse Schiffe hier. 2) Ein
vorzüglich gut e r , grossartiger Hafen ist am nördlichen Ende
der Insel und heisst Agüsa, dort sind reichere Kaufläden als
iu der Stadt und ein kleines Dorf Naussa dabei, auch wohnt
der Hafencapitain d o rt, der im Hafen bei der Stadt nur Hafenwächter
hat.
Die Stadt P a r k i a oder das Kastron ist da erb au t, wo
das alte Paros stand, sie nimmt sich vom Meer aus ziemlich
malerisch aus, die nach italiänischer Weise erbauten Häuser
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