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ausgekleidet sind. Es scheint jenes Feldgestein zu sein, was
in seinem Natrongehalte zum Email geschmolzen ist.
Begiebt man sich nacli der südlich diesen Thon bedeckenden
Kuppe, welche aus dem eben beschriebenen geschmolzenen
Gestein besteht, so bemerkt man in diesem fast armstarke
Löcher, aus welclien glühendheisse Luft mit Heftigkeit
hervorströmt. Mehrere dieser Löcher sehen innerhalb schwarz
aus, als habe Russ sich abgesetzt, bei näherer Betrachtung
aber ergiebt sich, dass es durch die heisse Luft schwarz gewordene
Licheen sind und hieraus erliellt w ie d e r, dass entweder
die aiisströmende Luft seit wenig Jahren heisser geworden
is t, oder dass ihre Ausströmungen sich verändern;
denn die Licheen, die sehr langsam wachsen, mussten doch
einen sehr günstigen Platz haben sich anzusetzen und sich
anszubilden, bevor sie durch die heisse Luft zerstört w urden;
wären es Gewächse, die schnell sich entwickeln, so könnte
man annehmen, dass während der kühlen Regenzeit sie in
diesen Löchern sich bildeten und in der heissen, trocknen
Jahreszeit, wo die heisse Luft stärker wirken kann, verdorrten.
Es sollten an allen den genannten Punkten selir sorgfältige
Versuche mit Thermometern, Barometern 11. s. w. an
fest bestimmten Punkten angestellt und aller 5 oder 10 Jahre
wiederholt werden, um genau die Veränderung der Hitzentwickelung,
vielleiclit auch fortschreitende Hebung zu beobachten.
Das heisse Terrain zieht sich südöstlich bis an’s Meer
hinab. Das Gebirg macht südwestlich einen Vorsprung und
ist dort schroff abgestürzt.
Olivier scheint der erste wissenschaftliche Reisende gewesen
zu sein, der 1794 nach Kalamo geführt wurde. E r
spricht von starken Schwefeldämpfen, die je tz t hier nicht
mehr stattfinden.
Bei dem Namen Kalamo, R o h r, Schilf, möchte man fra gen,
ob einst hier solches wuchs, bis die Kuppe u n d der
Thon gehoben wurden und nicht nur dieser Platz, sondern
auch die Gegend östlicher unfruchtbar wurden.
Bimsstein als Baustein.
Auf dem Rückweg zum Hafen sollen nun die frü h e r e rwähnten
Anhöhen von Bimsstein, aus welchem die kaum ^ St.
östlich entfernt liegende Stadt (Palaeo Chora) erbaut wurde,
besucht werden.
Der Bimsstein steht hier in regelmässigen Bänken an, die oft
hei 6 ' (Fuss) Dicke und 1 0 ' bis 1 2 ' Länge aus dem Ganzen
bestehen. Sie neigen sich flach in W e st, an der Nordseite
stehen sie auf dem Kopfe. Die Qualität des Steines ist ein
e rle i, nur sind die untern Bänke dicker und fester. An der
Ostseite hat man den wenigsten Abraum zu treiben, man kann
dort leicht 3 0 ' hohe Steinbrüche anlegen, es könnten von
diesem Bimsstein mehr als ein Paar Städte erbaut werden,
leider ist er je tz t so gut als ganz vergessen oder wie gar
nicht bekannt.
Dieser Bimsstein ist weniger schaumig, aber glasiger wie
der gewöhnliche und daher aucli haltbarer. Er ist weiss in’s
grauliche, voller länglicher, alle nach der Richtung der Ablagerung
gezogenen Blasenräume, er zeigt sich als schaumige,
glasige Feldspathmasse, in welcher sich bin und wieder eine
stärkere Partie als Krystall erhalten h a t, kann daher als ganze
Stücke zum Abschleifen grösser Flächen nicht dienen, weil
die darinn befindlichen glasigen Feldspathkrystalle einzelne
härte re Punkte bilden und daher anstatt gleichförmig abzuschleifen,
Risse hervorbringen. Als Pulver greift er schärfer
an als der Bimsstein von Santorino. Zuweilen liegen in der
schaumigen Masse ein bis ein Paar Linien dicke, dichtere,
glasige Lagen. E r enthält viel kleine, bräunlichschwarze oder
torabackbraime Glimraerhlättchen, zuweilen in regulär öseitigen
Tafeln.
E r lässt sich sehr leicht bearbeiten und empfiehlt sich
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