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KAISAPA (Kaiser Tiberius) einen Gott und verehrungswer-
then Gottes Sohn nennt; es ist somit nicht werth die Schmeicheleien
jenes Zeitalters abzuschreiben.
Auf der Spitze dieses Vorgebirges soll ein altgriechisches
Castel und von da am südlichen Abhang herab die dazu gehörige
Stadt gestanden haben. Von der Nordseite war dieses
Castel völlig gesichert; denn da gehen die hohen Kalkfelsen
fast senkreclit in’s Meer hinab.
E rst spät am Abend gelangte ich wieder an Bord meiner
segelfertig liegenden Goelette.
S I K I N O .
( S i k enos . )
if
K A R D I A N A .
( L a g ü s a . )
D i e s e Insel wird von Strabo dem Namen nach aiifgeführt,
obgleich sie nur ein öder Kalkfelsen zwischen Polykandro und
Sikino is t,’ auf dem wir im Vorüberfahren eine Heerde Ziegen
sahen, die zum Winter hier ausgesetzt und bei Beginn
der heisseh Jahreszeit wieder nach Sikino gebracht wird. Als
wir die ersten dieser Ziegen sahen, gaben sich Schiffer und
Matrosen alle Mühe diese Ziegen als verwilderte, zurückgebliebene
zu schildern, damit ich erlauben solle eine zu schiessen;
als dann aber mehr zum Vorschein kamen und ich sie über-
Aviess, dass es eine zur Weide dort aiisgesetzte kleine Heerde
se i, da lachten sie und waren’s auch zufrieden.
A u c h Sikino, so wie Polykandro, wurde von den Alten ein
nichtsbedeutendes Eiland genannt, A v a s nichts a l s Schafe und
eine hübsche Gegend besässe. Sikino hat nicht einmal wie
Polykandro eine Bucht zum landen, sondern an der Südostküste
nur eine offne Rhede, alle ihre Ufer sind felsig und erlauben
einem Schiffe nicht anzulegen; der Mangel eines Hafens hindert
auch sie in ihrem Emporkommen.
Herodot nennt nicht einmal den Namen dieser Insel.
Strabo erwähnt bloss ihren Namen. Auch Pansanias spricht
nicht von Sikino, obgleich die Insel einen Tempel lia tte , der
also wohl nicht berühmt oder wie bis auf die neuesten Zeiten
verborgen und daher unbekannt war.
Dass die Alten dieser Insel nur so geringfügig erwähnen,
ist zu wundern, da sie als felsiges Eiland immer noch ziemlich
viel fruchtbares Land hat , eine nicht unbedeutende Stadt
nebst Castel, und einen Tempel besass, und unter den Kykladen
zu den Inseln von mittler Grösse gehört.
Der Insel Sikino ist bei weitem leichter emporzuhelfen,
als Polykandro, weil sie mehr innere Hülfsquellen hat,
denn sie besitzt mehr fruchtbaren Bodeii, als sie bedarf, um
sich selbst zu erhalten. Man erbaut hier je tz t meist nur
Wein und zwar so viel, dass er der Insel ein Einkommen gewährt,
da viel davon ausgeführt wird.
Die Baumwolle, die hier erbaut wird, ist ziemlich gut,