U
Ml
Porzellanerde bei Palaeo Chora im strengsten Porzellanfener.
a) Die natürliche Masse in Stückchen sinterte zu einer weissen Bis-
cuitmasse zusammen, bekam von aussen eine blassröthliche Färbung.
b) Eine aus der geschlämmten Masse geformte Platte wurde nicht
rissig, sie hatte sich an den Rändern nach der Mitte zu ein wenig aufgebogen
und war zu einer weissen, vollkommnen Biscuitmasse zusammengesintert.
c) Der ausgeschlämmte, kieselige Rückstand blieb sandig, weiss, unverändert.
Nordwestlich nahe vor der Stadt ist eine Thonablagerung,
von welcher die Einwohner ihren Bedarf zu Ziegeln und Gefässen
nehmen.
Thon bei Palaeo Cliora auf Milo.
1) Gelblichgrau, von magerm Ansehen, etwas fettig und fein im
Anfühlen. Im Strich ein wenig glänzend.
2) Zieht Wasser begierig an, zerfällt zu einem plastischen Teige.
3 ) Hängt nur wenig an die Zunge.
4 ) Braust stark mit Säuren.
5) Zerknistert stark, brennt sich blassroth, schmilzt leicht zu einem
grünlichgrauen, blasigen Glase.
6) Mit Kobaltsolution giebt er ein dunkelschmutziggrünes Glas.
In der Ebene nördlich von der Stadt finden sich Brocken
weisser F e ttq u a rz , seine Kanten sind nicht mehr scharf. Auch
fand ich ein 3 Zoll breites Stück eines Knollens, mit flach-
warziger, gerundeter Aussenfläche, es sieht äusserlich isabell-
g e lb au s, im frischen Bruch kreideweiss, flachmuschlig, höchst
fein lind gleichförmig im Korn. E r braust nicht mit Säuren.
F ü r sich verändert er sich vor dem Löthrohre nicht, mit Ko-
baltsoliition wird er gleichförmig und schön blau. Auch nahe
bei Woudia auf der Höhe über dem Feldsteingebirg fand sicli
ein kleiner dergleichen, im eingeschlossenen Raume gebildeter
Knollen.
Warmer Verhau Almira Spilia, uuweit Palaeo Chora.
Eine Viertelstunde nordöstlich von Palaeo Chora geht, wo
die kleinen Berge steil sich heben, ein vor dem Miindlocli
verbrochner, alter Stollen in’s Gebirg.
Hier zeigt sich dünn geschichtetes Gestein, was h. 9
streicht und circa 9« in N.O. fä llt, es gehört auch zu dem
weissen, zersetzten Feldsteingebirg, was zwischen seinen iin-
zersetzten Partien Porzellanerde enthält, nur ist es hier poröser,
bimssteinartiger, einst stärker erh itz t und daher aufgetrieben.
Es schliesst hin und wieder kleine, grauliche P a rtien
von Feld ste in , die aber auch porös sind, ein, und enthält
eine Menge ganz kleine, schwarze Körnchen. Hin und
wieder zeigt sich ausserhalb etwas ansgeblühter, haarförmiger
Gyps, weiter nördlich auch späthig, zum Theil in flachen
Krystallen. In diesem bimssteinartigen Gestein haben die Alten
einen, wie gewöhnlich engen, aber gut ausgehaiienen
Stollen hineingetrieben und zwar 12 Lr. weit in einer so abschüssigen
Richtung, dass er sich auf dieser Länge wohl um 3
bis 34 Lr. senkt, dann hat man die Lage erreicht, die man haben
wollte und wahrscheinlich von aussen (aiisstreichend) kannte und
ha t sie nun 8 Lr, weit vorwärts gegen Osten und 18 Lr. weit von
N. nach S. verhauen, ohne alle Unterstützung des Daches*), was
aus grauen, thonigen und weissen, späthigen, dünnen Gypslagen
b e steh t, welche durch graue, thonige, leicht zerreibliche,
dünne, erdige Lagen mit vielen weissen, zersetzten Glimmerschüppchen
getrennt werden. Diese thonige Masse wird mit
Kobaltsoliition an den Kanten blassblau, am Rande, bis wohin
sich die Solution einzog, grünlichgrau. Aus den dasselbe
häufig durchsetzenden, einander meist parallelen Läiigenrissen
sind hin und wieder kleine, kaum gebogene Büschel weisser,
haarförraiger Gyps ausgeblüht.
*) Dass sich das Dach so gut hält, rührt nicht blos von seiner
Schichtung, sondern hauptsächlich davon her, dass alle Spalten, Klüfte
und Risse durch haarförmigen Gyps und Kochsalztheile wie zusammengekittet
sind.
' ' P '
■ «“i® 4.
iji.l
i - r i