I ■
- ii
V !•
damit nicht was der Schöpfer so brauchbar dort entstehen
liess, nachlässig zerhackt und dann fü r Menschenalter unbrauchbar
gemacht werde. Alit dem Betrieb dieser grossartigen
Steinbrüche ist nothwendiger Weise Ansiedlung der Arbeiter
verbunden, urbar Land für den nöthigsten Bedarf ist da, Mas-
ser wird man in grossen Cisternen sammeln. Wenn die Colonie
dann ohne Ziegenheerden von ihrem guten Verdienst le ben
kann, und der übrige Theil der Insel nur ein Paar Mal
mit passenden Grasarten und Holzarten zur rechten Zeit besäet
wird, so mag in einem Menschenalter Polino vielleicht
Polythaleros, die sehr grüne Insel, nicht die verbrannte, genannt
zu werden verdienen.
Verzeihung dem frommen Wunsche, er könnte so wie 100
andre nicht mit Opfern, sondern mit Nutzen fü r den Staat in
Erfüllung gehen.
Mit nur wenig Geld, aber u n g e h i n d e r t em Wa l t e n ,
mit s t r e n g e r R e c h t l i c h k e i t und r e g e r B e h a r r l i c h k
e i t lassen sich an 100 Plätzen Cultur, Verkehr, Gewinn
hervorrufen, was höchst wünschenswerth und nöthig ist und
nicht mehr lange schlummern sollte, jed e r Tag ist Verlust.
Von diesen Bausteinen weiter gegen S.O. im Gebirg gelaugt
man zu einer ziemlich geräumigen Höhle, die zwar von
Natur gebildet, aber an einigen Stellen von Menschenhänden
bearbeitet worden is t, um sie zum Aufenthalt bequemer zu
machen. Sie diente wohl meist Seeräubern zum sichern Zufluchtsort,
noch vor wenig Jahren scheinen Leute dort gehaust
zu haben. In dieser Höhle befindet sich eine bräunlich
- und gelblichrothe, schmale Lage Eisenopal, sie zeigt
höchst zarte Streifung, ihre Masse ist äusserst fein, aber sehr
stark zerklüftet.
Schon ehe man zu dieser Höhle, deren Gestein in dem
Maasse mehr mit Kieselerde durchdrungen is t, als sie sich
durch die zersetzten, erdigem Stellen gebildet h a t, nnd in
ihrer Umgebung finden sich Massen von weissem, braunem
und rothem Halbopal in verschiedenen Abstufungen, die, wo
sie Höhlungen bilden, geflossne Flächen zeigen.
Auch Glasopal kommt schön und durchsichtig in kleinen
Partien v o r, und selbst ein Stückchen Feiieropal sah ich von
Polino.
An den nördlichen Abhängen dieser Insel finden sich fe rner
schöne Breccien von bräunlichrothem Eisenopal, mit oelgrünem
Halbopal und ein wenig bläulichem Kalcedon verwachsen;
Bruchstücke eines granlichschwarzen, kieseligen Gesteines,
was durch eine dich te , graue, aussen rothe, eisenochrige, poröse
Rinde umgeben is t, und Bruchstücke von rothbrannem
Feldsteinporphyr auf den Flächen mit schwarzem Manganoxyd
überzogen.
An der südwestlichen Küste stehen die hohen, weissen
Felsen an, die ich früher bei dem allgemeinen geognostischen
Verhältniss dieser Insel erwähnte, man sieht sie am besten
von der Ostküste von Milo, sie enthalten, so weit ich sie
kenne, keine Spur von Alaun oder Vitriol.
Die Abhänge des Gebirges, nördlicli von diesen weissen
F e ls en , welche also die Westküste bilden, sind mit einem
gelblichweissen, vulkanischen Conglomérat bis an das Meer
hinab bedeckt. Dieses Conglomérat besteht aus einer grünlichweissen
Feldste in- (dichter Feldspath) Masse, in welcher
sich nahe nebeneinander in allen Richtungen grössere und kleinere
Höhlungen befinden, welche mit grünlichweisser, poröser,
länglich zerborstener Thonerde, die sich zusammengezogen hat,
jedoch noch erdig gebliehen is t, erfüllt sind, ln dieser Masse
liegen viele, meist an Ecken und Kanten gerundete, blassrothe
Feldsteinstücke, bis zu ein Paar Zoll gross. Im frischen
Bruche sieht man die kieseligere Masse in zarten, grauen
S tre ifen , mit röthlichweissen Thonerdestreifen abwechselnd;
zuweilen ist etwas Eisenglanz darinn verwachsen, einige dieser
Stücke sind flach und mit ziemlich glatten Flächen begrenzt,
so dass man beim ersten Anblick glauben könnte, es seien
Krystalle, sie trennen sich leicht und glatt aus der umschliesg
i
4‘
r ■
I®