s K Y R 0.
( S k y r o s.)
A m 16. Februar. Wir schifften ans, ich ging mit dem Dolmetscher
nach dem Or t , de r gegen I J St. vom Hafen L i n ä r i
entfernt is t, um Quartier zu suchen und Pferde herabzuschicken,
das Gepäck zu holen. 31an wies mir das leer stehende
Consulat des seit ein Paar Jahren verstorbenen französischen
Consuls an. Meine Pionnière wurden in das dortige grosse,
fast leer stehende Kloster einquartiert.
Am Hafen Linäi’i steht zu unterst sehr qiiarzreicher
Glimmerschiefer an , der Glimmer ist weiss, perlmutterglänzend
, er sieht talkartig au s , fühlt sich etwas fettig an,
schmilzt leicht zu einem weisslichen Email und giebt mit Ko-
haltsoluzion ein schön blaues Email. Dieser Glimmerschiefer
fällt in Ost. Der Weg fü h rt in einer Einbuchtung des Gebirges
den Abhang h e rau f, man findet immer noch Glimmer-
sclilefer, dann Thonschiefer, sodann hebt sich Serpentin ziemlich
hoch und ist mit dichtem, weisslichem Kalkstein bedeckt.
Chromeisen.stein.
Unter dem Abhang des Serpentins zieht sich längs demselben
eine Wasserriese nach der zum Hafen führenden Einbuchtung
des Gebirges. In dieser Wasserriese linden sich
grössere und kleinere Blöcke Chromeisenstein, der grösste
derselben liegt links von dem aus dem Hafen heraufführeiiden
Fnsswege, frei auf dem sich hier flach ansbreitenden herabgeschwemmten
Lande zwischen Binsen, Dieser mächtige
schwarze Block ist ungefähr 4 Ellen 2 Zoll lang, gegen 3 E llen
breit und von der Erde an gemessen 1 Elle 16 Zoll hoch,
e r besteht aus reinem Chromeisensteiii. Dieser ist körnig mul
sieht dem von Baltimore sehr ähnlich. Auf der einen Seite
dieses Blockes zeigt sich einige Zoll weit ein schönes chrom-
grünes Mineral, theils als Ueberzng, theils in kleinen P a rthieen
im Chromeisenstein reichlich eingewachsen, ich nenne es
vorläufig P r a s o c h r o m und werde es in der F'olge zugleich
mit einem ändern neuen Chrom-Mineral, was ich auffand,
und Rodochrora nenne, näher beschreiben.
Steigt man hier aufwärts in der weifgeöffneten Wasserrie
s e , an welcher der Weg vom Hafen Linäri nach dem Orte
Skyro fü h rt, so findet man wieder mehrere bedeutende Blöcke
Chromeisenstein, die oft einige Centner schwer sind; diesen
Weg aufwärts verfolgend, gelangt man zu einer Serpentinkuppe
; kurz v o rh e r, wo sie ansteigt, hören die Chromeisenstöcke
auf. Der Weg fü h rt über die Kuppe ein Stück weit
eben fo rt und weiterhin zeigt sich an den Abhängen immer
noch Serpentin zu T ag e , aber keine Spur mehr von Chromeisenstein.
Dieser Chromeisenstein ist erst seit 1834 bekannt, als
die Behörden Proben davon eingesandt hatten; hierauf war
eine Untersuchung angestellt worden, um zu e rfahren, wo
diese Blöcke Chromeisensteiii wohl hergekommen se ien , aber
nichts ausgemittelt. Es scheint allerdings, als ob das Wasser
alles, was es abgeschwemmt hat , auch in der Wasserriese
losgerissen habe, allein bei näherer Betrachtung zeigt sich,,
dass das nicht der Fall is t, ich suchte daher ein anderes
Kennzeichen auf, als hlos die Localität, um mich zu leiten.
Ich bemerkte nämlich ausser den ganz schw arzen Chromeisensteinen
auch ein Paar mit jenem smaragdgrünen Mineral ausserhalb
überzogene und auch ganz durchwachsene grosse Stücke
Chromeisenstein und sah zugleich, dass der Serpentin der
Wasserriese, deren nördlicher Seite und der vorstehenden
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