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584 UEBERSICHT
a rte n , aus welchen sie hervorkommen, ist bei den Beschreibungen
der Gegenden nacbzulesen.
Im Allgemeinen ergiebt sich, dass die Quellen der Kykladen
in der Regel höhere Temperaturen haben, als die der
übrigen Theile des Königreiches, gewöhnlich 15« bis 17« R.
seltner zu 13 « , die kälteste hatte 11^*« R.
Die wärmern Quellen kommen aus Serpentin oder Granit.
Das gebirgige, kühle, zum Theil auch waldige Romelien
hat natürlich die kältesten Quellen, doch hält sich ihre Temperatur
meist um 12« R. Die Grieclien nennen häufig kühle
Quellen romellotisches Wasser; sie nennen das Wasser leicht
(alefröh), von welchem man ohne Beschwerde so viel trinken
kann, schwer (warrlh) ab e r, wenn es den Magen beschwert
und den Leib auftreibt. Sie warnen daher oft unterwegs, oder
rathen zu trinken. — Das Wasser kühlt man auf Reisen am
besten in den alterthümlich geformten, porösen, leicht gebrannten
Krügen von Alexandria.
S chwefeldämpfe.
In d e n S o l f a t a r e n zu S o u s a k i am Isthmos von Korinth
und a u f Mi l o zu Ferlingu dringen Schwefeldämpfe aus
dem emporgetriebenen Gebirgsschutt und Thon hervor und
setzen Schwefel als zarte Nadeln oder Rinden ab, wo sie zu
Ferlingü und Woudia durch das Meerwasser strömen, bildet
sich Schwefelhydrat.
A u f S a n t o r i n o und a u f Me t h a n a zu Wromolimni
durchstreichen Schwefelsäure Dämpfe das Meerwasser, was
am erstem Orte geeignet wird, das grüngewordene Kupferblech
der damit beschlagenen Schiffe blank zu machen, als
sei es neu, wodurch sie dann wieder so schnell segeln, als
zuvor, 11. Thl. S. 469.
Heisse W asserdämpfe und warme L uft.
A u f Mi l o dringen an folgenden 3 Punkten, an welchen
früher Schwefeldämpfe aiisströmten, wie der daselbst abge-
DER MINERALPRODUKTE. 585
setzte Schwefel und auch historische Nachrichten beweisen,
je tz t heisse Wasserdämpfe h e rv o r, die unterirdische Hitze hat
nachgelassen, bis sie in der Reihe der Jahre gänzlich erlöschen
wird, wie sich diess zu Kurathia u. a. m. zeigt.
a) Z u A l m i r a am Hafen Panajia durchströmen heisse
Wasserdämpfe einen Platz von etwa 100 Schritt Durchmesser,
schon bei 1 Lr, Tiefe kommt die feuchte Hitze auf 30« R.
Der Platz hat ungefähr 100 Schritt im Durchmesser, ich habe
daher vorgeschlagen, ihn bis auf die nöthige Tiefe auszugraben
und mit passender fruchtbarer Erde aufzufüllen, um einen
künstlichen Treibgarten zu bilden, für Gewächse, welche mehr
Wärme bedürfen, als Griechenland besonders im Winter gewährt
, z. B. Ananas, Pisang u. s. w. 11. Thl. S. 394 u. 395.
b) Am g r o s s e n H a f e n in S.O. durchdringen heisse
Wasserdämpfe das Meerwasser und erhitzen es zunächst auf
39« R. 11. Thl. S. 407.
c) In d e r S o l f a t a r o zu Ka l amo durchdringen den
Thon derselben heisse Wasserdämpfe, auch aus mehreren Löchern
des geschmolzen gewesenen Gesteins der neben der
Solfatara befindlichen kleinen Bergkuppe strömt glühendheisse
Luft mit Heftigkeit hervor.
d) B e i d em G e b i r g s d o r f P e r a c h o r a am Isthmos
von Korinth dringt aus einer Spalte des Kalkgebirges warme
L uft hervor, I. Thl. S. 221; sie rü h rt jedenfalls von derselben
Hitzentwickelung h e r , welche die an dem Fusse desselben
befindlichen warmen Quellen zu Loutraki bewirkt.
e) A u f T h e rm i a kommt aus einer Höhle der Eisensteineinlagerungen
bei Läkkos stark erwärmte Luft hervor, es
soll in ih r eine heisse Quelle befindlich sein, II. Thl. S. 99.
f) A u f Al i lo in derHöhle, worinn das 26« R. warme
Salzvvasser steh t, hat die Luft 22« R. Wärme, 11. Thl. S. 408,
g) A u f iMilo in dem alten Verhau Almira, unweit P a laeo
Chora, 11. Thl. S. 415 bis mit 417, ist die Luft trocken
warm 22« R . , es liesse sich daher dieser Raum zu einem
natürlichen Schwitzbade benutzen.
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