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ocliriger Erde auch andre Bruchstücke, als eine an Ort und
Stelle gebildete Breccie.
In dein Gemenge von kleinen Bruchstücken und weisser
Thonerde finden sich dieselben mandelförmigen, weissen Quarzgerölle,
wie zu Ferlingu, hier jedoch nur selten nnd dort in
grösser Menge.
Das untere reine , gleichförmige Gestein ist für Alaiiii-
steiii gehalten worden, mit dem es im ersten Anblicke einige
Aehnlichkeit hat , ich füge daher zu dessen näherer Be-
stiniimnig seine Beschreibung und Eigenschaften bei.
Sonderbar ist es, dass das obere, z e rrü tte te Gebirg offenbar
Spuren des Feuers zeigt, während das unterste das
frischeste ist. Dieser weisse, dichte Feldstein findet sich
oberhalb in etwas von Hitze anfgebläheten Stücken wie gerö
s te t, er ist dann mehr oder weniger violett gefärbt.
Hydro - Felsit. Wasserhaltiger, dichter Feldstein.
Der frische ist w e is s, gewöhnlich ins gelbliche, dann sieht er ha l bo
p a l a r t i g a u s, er findet sich auch weiss ins bläuliche oder röthliche.
Er schimmert an dünnen Kanten durch.
Sp. Gew. = 2.
Härte = nahe 6 ; also nahe der des Feldspathes (er giebt am Stahl
keine Funken), er ist im Bruche flachmuschelig in’s Unebne. Er enthält
häufig kleine, zackige Höhlungen, die mit weisser Porzellanerde
ausgefüllt sind. In manchen Schichten, wo er zart krystallinisch ist,
ist er zur schönsten Porzellanerde z e r se tz t, die aber noch bedeutende
Festigkeit hat.
Hier ist die Zersetzung des Feldgesteines offenbar durch Hitze
bewirkt
V e r h a l t e n vor d em L ö t h r o h r e .
F ü r s i c h in Weissglühhitze geht das Durchschimmernde halbopalartige
verloren, er wird opak, weil er sein Wasser verliert. Er ist unschmelzbar.
Im K o l b e n giebt er gepulvert viel Wasser aus, was jedoch nicht
allein den unendlich kleinen, mit Porzellanerde erfüllten Höhlungen, die nur
dem stark bewaflneien Auge sichtbar sind, welche die dicht scheinende
Masse reichlich erfüllen, herrührt, es ist der Masse eigen.
In Bo r a x ist er als Stück und als Pulver fast unauflöslich.
Im m i k r o k o smi s c h e n S a l z unauflöslich, verliert nur die scharfen
Kanten und wird opalisirend.
I n S o d a löst er sich mit Brausen auf, die Soda zieht sich in die
Kohle und hinterlässt ein mattes, gelblicbweisses Email. Er verräth ein
wenig Schwefelsäure.
Mit Kobaltsolution geben dünne Splitter nach heftigem Feuer an
den Kanten ein scliön dunkelblaues Email, noch leichter aber als feines
Pulver.
Die Breccie von Felsitbrocken und weisser Thonerde enthielt
kalt ausgelaugt in 100 Theilen 14 Theile sehr reines
Kochsalz. Die ausgelaugte Masse geglüht, gab keine Spur von
Alaun, sondern noch etwas Kochsalz. Dieser Salzgehalt rü h rt
nur zum Theil von der bei Oststürmen h ie r stark an den
steilen Steinmassen heraufspritzenden Brandung her. Es zeigt
sich auf dieser Insel, dass, die Porzellanerde und die Thonarten
ausgenommen, alle zersetzten, thonigen Massen und Conglomerate
stark mit Salz imprägnirt sind, wie bereits S. 381
e rö rte rt wurde.
Gypslager zu Woudia.
Längs diesen steilen, ze rrü tte ten Breccienmassen auf dem
schmalen Geröllstrande weiter südlich hebt sich unter den
Breccien Gyps, in etwas gebogenen, dünnen Lagen. Die
ganze Lagerung sieht braunroth ans. Die Lagen sind I 4 bis
3 Zoll dick und bestehen aus späthigem, weissem Gyps, auf
ih re r untern Seite sind sie mit braunrothem Eisenoxyd überzogen
und mit grossen, röthlichen Gypskrystallen (von bis
zu 3 Zoll Länge) überdeckt, die meist nur mit Einer Fläche
oder Kante an der Aussenfläche der Gypslage sitzen, von
welcher sie meist ganz leicht getrennt werden können. Auf
der obern Seite der Lagen findet sich nur selten ein Krystall.
Zwischen den Lagen befindet sich röthliche und gelbliche
thonige Erde (Schlamm), zuweilen liegt in ih r ein abgefallner
Krystall, sie bedeckt meist nur die Lage und lässt über sich
viel flache, hohle Räume, in welchen sich jene Krystalle an
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