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seiner Höhe sintert aus den Kalkbänken eine kleine Quelle
gutes, frisches Wasser,
Die Grundmauer der alten, festen Stadt is t von grossen
Qiiaderstücken noch deutlich zu sehen, sie war mässig gross,
mehr als doppelt so lang als b re it, die langen Seiten sind
nach den schroffen Seiten des Bei’ges gewendet, von wo man
ihn so kaum ersteigen konnte; sie war nicht mir fest an und
fü r sich, sondern auch schon die sie grösstentheils umgebenden,
fast senkrechten Felsenwände.
P a te r Richard sah 1650 dort noch schöne Säulen und
reiche Grabmäler, die, wenn sie nicht zerstört gewesen wäre
n , wie er meint, denen der damaligen Könige nichts nachgegeben
haben würden; e r sah ferner in der dortigen Kirche
die Kinnlade eines Mannes (?) 6 Pfund schwer. Auch zeigte
man ihm den Platz arn Aleeie, wo sonst die Galeeren landeten,
man findet dort auch je tz t noch einen alten Molo.
Säulen, Inschriften, Basreliefs, Statuen, Kapitäle von
Säulen abgebrochen ii. s. w. haben die Russen weggeführt,
als im Kriege mit den Türken ihre F lo tte in Paros lag. Späte
r grub Fauvel fü r Choiseul Gouffier hier nach und holte
weg, was jene übersehen oder nicht gefunden hatten. So
sind je tz t nur noch eine grosse Menge antike Trümmer, Sar-
kopliage und Inschriften, die Schmeicheleien enthalten auf die
römischen Kaiser Tiberius, Claudius, Caesar, Augustus, Marcus
Aurelius, Alarcus Antoninus u. a. m., geblieben, weil sie
zil schwierig waren fortzuschaffen.
Die Inschriften sind am vollständigsten copirt durch den
P a te r Lazarus Albi und durch den sorgfältigen und gelehrten
Spon.
Vorzüglich interessant ist eine der ältesten Mauern 3 0 '
hoch, oben 9 ' dick und 1 50' lang, i derselben ist altky-
klopiscb.
Ein Paar der Tempel standen mit Grotten in Verbindung,
in einer derselben soll es bedeutend warm sein, in einer
ändern strömt ein heftiger Luftzug aus einem unten schadhaften
Gemäuer, womit sie im Hintergründe verschlossen ist.
Steht sie mit einer Spalte des Gebirges, die wie ein Schlot
wirkt, in Verbindung, oder was ist sonst die Ursache? Es
ist näher zu untersuchen.
Eleusis gegenüber ist die Gräberstätte Mesawouno, wo
ganz eigenthümlich gemalte Vasen ausgegraben wurden.
Zu Zeiten des P a te r Richard wurden bei dera vulkanischen
Ausbruche 1650 an der Ostküste von Santorino, durch
das austretende Meer zu beiden Seiten des Stephansberges,
wo er in’s Meer v o rtritt, zwei alte Ortschaften frei gespült,
ich ersah es leider erst aus seinem Berichte über St. Erini
auf der Bibliotliek iu Dresden, und weiss daher nicht, ob sie
wohl noch aufzxifinden sind.
An beiden Seiten des Stephansberges zeigt sich auf dem
unterliegenden Thonschieferboden ein kleines Stückchen fruchtbares
Land, alles wächst h ie r freudig; am fruchtbarsteil aber
auf der ganzen Insel ist die kleine Ebene südwestlich an diesem
Berge.
An der Küste unweit des Stephansberges finden sicli Ueberreste
eines alten Molo, hier stieg Se. Majestät der König
von Bayern, LUDWIG, au s, um die Ruinen von Eleusis und
den St. Eliasherg zu besuchen. Als das Boot sich dem Strande
n äh e rte , wurde es von den Einwohnern Santoriuo’s aus dem
Wasser gehoben, um den hohen Gast freudig an’s Land zu
trag en , wie einen Heros des Alterthums.
Weiter nördlich hebt sich unfern vom Strande eine lauge,
steile Felsenwand, Monolith genannt, sie ist oberhalb No. 9
(Wothona) auf der vordem Karte bemerkt. Es sind Todtengrüfte
darinn ausgehauen, eine in der Gestalt eines Tempels,
eine andre daneben wie ein Sarkophag, über ihnen ist eine
am Felsen sich hinwindende Schlange ausgearbeitet u. s. w.
Der Mo n o l i t h besteht aus Kalkstein, welcher wahrscheinlich
derselbe ist, wie der vom Stephans- und Eliasberge,
also noch ein Ueberrest der Insel Kalliste. Ich habe ihn leider
nicht gesehen, weil die Nacht über ändern Untersuchungen
einbrach und ich später nicht wieder in seine Nähe kam,
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