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gespeist, es fehlt je tz t nur iiocli der Hain, der den Tempel
umgab.
Dicht vor der S tad t, am Wege nach dem Kloster ist ein
kleiner Privatgarten, in welchem Weinrebenlauben, einige Orangenbäume
und im dunkeln Hintergründe ein Bassin mit einer
grossen Menge chinesischer Gold- und Silberfischchen sich
befinden.
Von der Stadt begab ich mich zuerst in den Norden der
Insel. Man kommt über gelblicbgrauen Glimmerschiefer, der
an manchen Stellen eine Menge brannrothe Granaten enthält,
welche die Aussenflächen als halbrunde Erhöhungen bedecken,
weil sie der Verwitterung besser widerstanden; er fällt in
Süd. Nach diesem Glimmei’schiefer folgt Gneiss, er ist mit
vielem schwai’zgrünen Glimmer durchwachsen, enthält viel
Quarz und wenig Albit. Es durchsetzen ihn Gangschnürchen
mit schwarzer Hornblende. Auch zeigt sich der Gneiss mit
blassgrünem Glimmer etwas krummschalig durchwachsen, er
entliält Epidotkrystalle. Dieser Glimmer schmilzt und giebt
mit Kohaltsoluzion ein schmutziges Blau.
Von der Stadt an gegen N. W. ist der aufwärts führende
Weg zu beiden Seiten mit fortlaufenden Mauerüberresten ans
grossen Quaderstücken begrenzt und im Glimmerschiefer sieht
man tief die Wagengleise der alten Fuhrwerke eingeschnitten.
Die Spuren dieser Seitenmanern zeigen sich 3 Stunden weit.
Eine Quelle in einem Dorfe, 2 St. weit nordwestlich von
der S tad t, zeigte R. Als wir die Höhe erreicht h a tte
n , zog der Wind so k a lt, dass uns alle f ro r, es war am
^ |te n J u li, die Temperatur der Luft betrug diesen Abend
16« R.
Die Schichten fallen hier in West. Man kommt bei einem
am steilen Abhange, nahe über dem Meere liegenden,
bedeutenden Marmorbruche vorbei. Weiterhin standen anf der
Höhe des Gebirges mehrere 8-flüglige Windmühlen, dann
senkte sich der Weg steil und tie f in ein Thal hinab, in weichem
Oxome'ria, von steilen Bergen rund umschlossen, liegt.
Dieser Ort hat gegen 400 Häuser und fast 2000 Einwohner.
E r lag erst tie fe r, wurde aber wegen der Seeräuber in den
entlegensten Winkel des Thaies verlegt. Im tiefsten Punkte
des Ortes ist eine reichliche, als Brunnen gefasste Quelle,
ih r Wasser hatte 15^« R. I St. von hier ist ein Hafen P a normo,
er soll zwar gut sein und dem Orte Verkehr geben,
steht aber dem Ostwind offen. Man muss im nördlichen Theile
von Oxomeria oft durch dunkle Bogengänge re iten , die durch
Bögen gebildet werden, welche ein Haus mit dem ändern verbinden.
Aus dem Ort begaben wir uns zuerst herab in die
unter demselben befindliche Wasserriese und stiegen von da
nördlich hinauf zu einer Kapelle, bei welcher ein starker Quell
hervorkommt, er hatte 15« R. Ueber der Kapelle steht
ein krystallinisch - körniges Kalklager, auf Glimmerschiefer
liegend und mit demselben bedeckt, zu Tage, der Marmor ist
weiss, mit vielen bläulichgrauen Streifen. Von hier weiter
nördlich tr itt Serpentin hervor, an dessen Abhange über einem
Felde eine Niere Chromeisenstein mit weissem Talk umgeben
zu Tage s te h t, die etwa 1 Lr. lang und | Lr. dick
und an den Aussenseiten reichlich mit einem pfirsichblüthfarb-
nen Mineral durchwachsen is t, was sich bei den übrigen in
Griechenland befindlichen Chromeisensteinen nicht findet*).
Seine Beschreibung folgt.
+) Schon der erste Löthrohrversuch zeigte, dass es ein neues Mineral
ist und zwar eine Chromverbindung, deren es bis jetzt so wenige giebt.
Ich nenne es daher und wegen seiner sich dem Rosenrothen nähernden
Farbe Rhodochrom, weil dieser Name kürzer is t , als die im Allgemeinen
roth bezeichnende Benennung, Erythrochrom. Auch Rhodochlor hätte man
es nennen können, da dieses schön rothe Mineral Boraxglas smaragdgrün
färbt, allein die Endigung chlor würde Veranlassung gegeben
haben, es für eine Chlorverbindung zu halten, obgleich es hier nur die
grünfärbende Eigenschaft dieses Minerales andeuten sollte.
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