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Ich bemerke liier im Allgemeinen, dass, da auf den Inseln
das Holz so selten is t, der meiste Kalk nur mit dornigem
Gestrüpp, was nur 1 Fuss hoch in dicken Büschen die kahlen
Berge überzieht, gebrannt wird; dass man von diesem
leichten Feuerungsmaterial grosse Quantitäten zusammenschaffen
muss, versteht sich von selbst; es giebt eine heftig lodernde
Flamme, die hei gehörigem Zuge eine grosse Hitze
hervorbriiigt, selbst bis zu aiifaiigeiider Weissglühhitze. Auch
die Backöfen werden auf den Inseln meist mit dergleichen
Gestrüpp geheitzt.
Um Kalk zu brennen wird hier und überall in Griechenland
ein cyliiidrischer Raum ausgegrabeii und mit einer T ro ckenmauer
aiisgesetzt, in diesem runden, niedrigen Schachte
setzt man zuerst die stärksten Kalksteinstücke wie ein Gewölbe
auf, und über diese die minder grossen, jedoch so,
dass hinlänglich Zwischenräume bleiben, damit die Hitze gleichförmig
durchziehen könne. Auf Skiathos hat mau Holz und
z ieh t, wie man sag t, den Kalk, siehe S. 7 , was seltner in
Griechenland der Fall ist.
Aus ein Paar tiefen Wasserschluchten wurden Felsenhühner
aiifgejagt.
Ueber dem untersten Glimmerschiefer zeigen sich aucli
im nördlichen Theil der Insel weisse, krystalliiiische Kalklagen
, wie am Hafen. Die Schichtung fällt im nördlichen Theil
der Insel gegen Norden, ungefähr 30« und im nordöstlichen
Theile gegen Osten.
Den Rand des Meeres bedecken hier an zwei Stellen einige
Lr. mächtig blassrothe, eisenschüssige Ablagerungen,
sie bestehen aus weissen, feinen Glimmerschuppen, zwischen
welchen rothbraune Eisenoxydpunkte so dicht nebeneinander
verwachsen sind, dass die Masse schmutzig blassroth aussieht,
hin und wieder zeigt sich ein Punkt grünlicher Glimmer, die
Alasse ist zerreiblich und vom Meere stark ausgewaschen.
Ein Paar Hundert Klafter südlicher liegen eine Menge
Rotheiseiisteinbrocken flach verbreitet auf einem kleinen Umkreise
in und auf der Oberfläche von feinkörnigem Conglomera
te , was am Rande des Meeres den Fuss des Kalkgebirges
bedeckt; auch am Gestade der nur einige Klafter weit entfernten
Bucht finden sich dergleichen Stücke. Das Ganze ist
unbedeutend, allein da sie reich sind und wie zum Abholen
bereit liegen, könnten sie in der Folge einmal abgeholt werden.
Keiner der Hirten will oberhalb im ansteigenden Gebirg
und nirgends auf der Insel dergleichen Steine gesehen haben.
Eine halbe Stunde von h ie r, längs der Küste fo rt kommt
man zum Psaro Pyrgo (F is ch e r-T h u rm ), hier stand auf der
Spitze eines Berges ein alt-g rie ch isch e s, mächtiges Gebäude,
in dessen Innern sich ein grosses Grab oder sonst ein unte rirdischer
Raum, der eingestürzt is t, zeigt. Ganz nahe dabei
ist ein offnes, schön mit glattem Mörtel ausgekleidetes Grab,
westlich, etwas unterhalb am Abhange ist das Feld voll alter
Gräber, deren aufrecht stehende, sie begrenzende Steinplatten
man noch sieh t, ein nahe dabei wohnender Mann sagte
mir, er habe viele davon mit grossen Steinplatten bedeckt
gesehen, die je tz t alle ahgenommen, weggeschafft sind. Das
Innere der Gräber wurde mit Erde ausgefüllt, um eia Stück
Feld mehr urbar zu machen. Man fand fast in jedem Grabe
kleine marmorne Statuen, Geschirr, Lampen u. s. w., auch
ein Paar goldene Münzen sollen gefunden worden sein.
Am Psaro Pyrgo steht im Glimmerschiefer eine starke Putze
Quarz zu Tage.
Vom Psaro Pyrgo fü h rt der Rückweg zum Hafen über
ödes Gebirg in das kleine, offne T h a l, wo ich den früher
beschriebenen, alten, unterirdischen Bau besuchte.
Diese Insel hat südlich von der Stadt einen zweiten, kleinern
Hafen, von welchem sich eine kleine, fruchtbare Ebene
zu einem engen Thal voll von Citroiien-, Granaiäpfelbäumen
und Oelbäumen östlich in’s Gebirg hiiiaufzieht, man sieht dieses
Thal auf dem Wege nach Ajios Joannis is ton Pyrgon.
Auf der Insel ist nur Ein bewohnter O rt, den man die
Stadt nennt, er hat gegen 300 Häuser. Die Einwohner sind
etwas roh und sie wurden von den Matrosen meiner Goelette
BixQßaQi genannt.
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