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schiefer und dieser in der südwestlichen Flälfte der Insel mit
grobkörniger Grauwacke, in de r nordöstlichen Hälfte mit mäcli-
tigen, graulichweissen, etwas krystallinisch-körnigen Kalkraas-
sen bedeckt is t, er hebt sich als die höhern Punkte der
langgestreckten Insel,
Der Grauwackenschiefer enthält an ein Paar l’unkten sehr
brauchbaren Tafelschiefer.
Der Hafen an der Nordwestküste ist g u t, cs stehen am
hohen Ufer mehrere Fläuser. Es war Sonntag, als wir einliefen
und es sollte eben ein grösseres Fahrzeug vom Stapel
gelassen werden, aber trotz dass man fortwährend Ju rla* ) schrie,
wollte es nicht herab.
Die Insel hat nur einen bewohnten O r t, die sog. Stadt
oder das Kastro, sie ist eine kleine Stunde vom Flafen gegen
N. O, entfernt und enthält ungefähr 300 Häuser. Ueber der
Stadt sieht man auf einem schroffen, isolirten Felsen die
Ruinen einer V en etianer-B urg, welche veranlasste, dass man
unter ihrem Schutz sich anbaute. Bei und in der Stadt giebt
es eine Alenge Cisternen.
Ich h a tte Naxos noch nicht besucht, wurde aber hier
zuerst auf den lithographischen Stein aufmerksam, da vor der
Hausthüre des Gebäudes, in welches man mich einquartiert
h a tte , eine solche P latte lag.
Die Behörden nahmen uns freundlich auf und theilten
mir von ih re r Insei m it, was sie wussten.
Es möge nun die Gebirgsiintersuchimg der Insel folgen:
Zu unte rst am Flafen liegt g rau e r, stellenweise blassgelber
Thoiischiefer, oft mit kleinen Quarzadern durchschnitten, auch
sind die Lagen mit kleinen, weissen Quarzkörnchcu durchwachsen.
Auf den Schichtnngsflächen erscheint e r gleichförmig
grau und stellenweise blassgelb, ist seidenartig und fein
anzufühlen. E r braust nicht mit Säuren, ist etwas krumm-
schiefrig und fällt flach ia W est, höher hinauf wird er mit
*) Wie man bei uns Hurrah ruft, so ist dort auch bei Attaquen Ju-
rla gebräuchlich.
gleicligeschichtetem, schwärzlichgrauera Kalkstein bedeckt, dieser
ist so g e fä rb t, weil er viel Sclnefermasse enthält, die nach
seiner Auflösung in Säuren reichlich als graue Flocken zurückbleibt.
Seine Schichtung durchsetzen fast rechtwinklig, ganga
rtig , viele weisse Kalkspathadern von 4 I««* i Zoll Stärke.
Nach der Stadt führen zwei Wege: der sog. untere in
einer Wasserriese aufwärts, hier zeigt sich schwärzlichgrauer
Kalkstein dünn geschichtet und besonders am Ende der Schlucht
iu scbönen P la tten , von da ist noch .4 St. N. O. bis zur Stadt.
S c h i e f e r pl a t t e n.
Der andere obere Weg ist etwas k ü rz e r, aber steiler,
dicht au demselben, etwa 1 St. ehe man zur Stadt gelaugt,
steht graulichschwarzer Tafelschiefer zu T ag e , ich liess hier
etwas arbeiten und schon hei Einem Fuss Tiefe konnten wir
eine Platte von beinah 1 Lr. im Quadrat, welche gleichförmig
im Gefüge und ohne Fehle r war, ausbrechen, es lässt sich
hier ein grösser Bruch aiilegen, seine Schichten sind oft mehre
re Zoll d ick , können aber leicht in grosse Tafeln von mehreren
Fuss Quadrat und nur 4 Zoll Dicke gespalten w e rd en ;
auch kleinere Stücke zu Schreibtafelu lassen sich zu der für sie
erforderlichen Stärke trennen; wenn mau sie dann eia wenig
abschleift und ö lt, so schwärzen sie sich und geben den besten
Schiefertafeln nichts nach.
Grosse Platten, dem gewöhnlichen F eu e r aiisgesetzt, veränderten
sich nicht und würden für Kochheerde die Stelle
gusseiserner P la tte n , welche 8 mal so theuer kommen, ersetzen.
Dieser Schiefer ha t die gehörige Festigkeit und ist
doch weich genug, um sich mit dem Alesser schneiden und
runde Oeffmingen für Kochgeschirre u. s. w. mit Leichtigkeit
ausdrehen zu lassen. Seine Alasse ist sehr gleichförmig, er
hat einen schwachen Seidenschimmer und braust stark mit
Säuren.
Von der Stadt wandte ich mich zuerst nach der Südost
k ä s te , an deren steilem Abhange sich oberhalb glimrariger
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