„p lii darzubringen, sie liessen daher das Schatzhaus erbauen
„ und trugen den Zehnten ab. Wie sie aber vor Unersättlich-
„ k e it die Darbringung nnterliessen, da überschwemmte das
3Ieer die Bergwerke und machte sie ihnen unsichtbar.”
•il
Es wird später der Platz untersucht werden, wo sich aller
Wahrscheinlichkeit nach diese Bergwerke befanden.
F ern e r wurde auf dieser Insel der Lapis siphiiius gewonnen.
Plinius giebt in seiner Naturgeschichte B. 36. c. 44.
folgende Nachricht von demselben.
„Auf Siphnos giebt es einen Stein, der ausgehölt und
„g ed reh t wird, zu Gefässen, die zum Kochen der Speisen
„brauchbar sind, oder zur Aufbewahrung von Esswaaren. Was,
„wie wir wissen, bei dem grünen Corner Stein von Italien der
„ F a ll ist. Aber hei dem Siphner Stein ist das besondere, dass
„ e r heiss gemacht, mit Oel schwarz wird und sich erhärtet,
„ d a er doch von Natur sehr weich ist.”
Diess war also Topfstein (Tale ollaire), von welchem sich
allerdings in dem auf der Insel herrschenden Glimmerschiefer
Lager finden können und zwar wohl in den hohen, steilen
Gebirgen des westlichen Theiles der Insel, der selbst fü r einen
geübten Bergsteiger wegen der vielen, tie f eingerissnen
Gebirgsschluchten sehr schwierig zu untersuchen is t, was je doch
geschehen wäre, hätten mich nicht äusserst heftige
Schmerzen in der linken Weiche 5 Tage auf das Lager gebannt
, so dass ich mich, als ich mich wieder etwas erleichte
rt fü h lte , beschränken musste, das wichtigste der Insel, wo
man zu Pferd hingelangen konnte, und das noch sehr leidend
zu untersuchen. Keiner der Eingebornen kannte auf der in sei
einen Stein, der so weich sei, dass man ihn mit dem
Messer schneiden könne. Der Platz ist vor der Hand verschollen,
vielleicht verstürzt.
In der Expe'dition scientifique de More'e ist angeführt,
es fände sich auch Eisenglanz und Magneteisenstein auf dieser
Insel; von beiden fand ich jedoch keine Spur.
Der geognostische Bau der Insel ist sehr einfach und re gelmässig.
Zu unte rst liegt Glimmerschiefer, der häufig La127
ger grau gestreiften Marmor einschliesst; er streicht gewöJin-
lich von S. nach N. und fällt einige und 20« in Ost, bei verändertem
Streichen auch wohl in Nord. E r enthält Lager
von oelgrünem Granat voll flaclier Krystalle schwarzer Hornblende.
E r ist im nördlichen Theil der Insei mit krystallinisch
körnigem Kalkstein in dicken Bänken überdeckt, die so
streichen und fallen, wie das Schiefergehirg. Im südlichen
Theil der Insel ist e r mit dichterra Kalkstein bedeckt. Die
hohen Berge, welche sich längs der Westseite der Insel hinziehen,
bestehen alle aus Kalkstein, von ihrem östlichen Fuss
ziehen sich sanftere, hüglige Abhänge bis an das Meer, es
ist daher die Ostseite der Insel der fruchtbare Theil.
Getreide wird wenig e rb au t, meist sind Weinberge angeleg
t, die sehr gescliätzte Trauben hervorbringen, von denen
zur Zeit de r Reife kleine Fahrzeuge ganze Ladungen abholen,
um sie nach Syra ii. a. O. zum Verkauf zu fü h ren , doch sind
sie nicht so beliebt, als die von Serpho. Wein wird nicht
viel, nur zum eignen Bedarf und wo möglich noch schlechte
r bereitet wie anderswo, e r wird daher oft stark mit gebranntem
Gyps versetzt, siehe I t e r Theil S. 574.
Auch Baumwolle wird nicht viel hier erbaut und nur
eine niedrige, wenig und kleine Kapseln tragende Abart des
G. herbaceura, obgleich sie hier gut fortkommt und sonderb
arer Weise grad auf dieser Insel sehr viel Baumwolle verarbeitet
wird, die sie thörichter Weise nicht selbst erbauen,
sondern alle aus Kleinasien beziehen. Weiber weben hier eine
schmale Leinwand, die unte r den inländischen Leinwand-
Sorten den ändern wegen ih re r Güte und bessern Dauer vorgezogen
w ird ; sie ist in Syra und Athen in allen guten Kaufläden
unte r dem Namen siphnische Leinwand zu bekommen.
Dabei liäit die |hiesige Elle (Pichi) zwei der in Griechenland
gebräuchlichen Eilen und kostete, von einer S o rte , die meine
Leute sich zu Hemden aussuchten, nur 43 Lepta, also noch
nicht 10 kr. Conv. M. oder 2 gr. 8 pf. sächs.
Ziegen giebt es auf der grossen Insel mit den vielen und