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Ist aber zu unbedeuteiid, um bebaut zu werden; geht man
weiter südlich auf diesem kleinen, flachen Cap fo rt, so zeigen
sich im Kalkstein noch ein Paar nnbedeutende Eisenerzeinlagerungen.
Diese Eisenerze sind Rotheisenstein, aus Zersetzung
von Spatheisenstein entstanden, verwachsen mit Partien noch
unzersetztem, fein speisigem Spatheisenstein, auch mit Kalkspath,
der zuweilen mit kohlensaurem Kupfer grün gefärbt ist.
Südlich von hier macht das flache Gebirg wieder einen
Vorsprung in’s Meer, auf diesem setzt ein etwa 2 Lr. mächtiger
Rotheisensteiiigang auf, e r streicht h. 8. und fällt 64^«
in Süd; die Kalkbänke, welche er durchschneidet, fallen in
Nordost.
Der Gang ist nur gegen 20 Lr. weit zu bemerken, gegen
Ost setzt er in’s M eer, gegen West verliert er sich im Kalkstein
; es zieht sich h ie r etwas Eisenerz südlich ab und verliert
sich ebenfalls im Kalk.
Der Aushieb ist verstürzt und stark mit Erde bedeckt.
Die Kalkbäiike des Hangenden stehen gegen 3 Lr. hoch emp
o r, es zeigten sich da einige stehen gelassne Schalen, welche
aus Rotheiseusteiii bestehen ; dieser braust ein wenig mit
Säuren, saugt Wasser ein und ist durch die bei Sturm heraufspritzende
Brandung ganz mit Salz impi’ägnirt. Diese Einlagerung
ist wegen ihrer Leichflüssigkeit wahrscheinlich bis
zum Niveau des nur einige Lr. tiefer liegenden Meeres verhauen,
so dass hier wohl nicht viel mehr wegzuholen ist.
Wendet man sich von h ie r 50 bis 60 Lr. gegen West,
so gelangt man wieder zu einer Eisensteineinlagenmg, als
mächtige P u tz e , die Hauptrichtung ist h. 1 0 , die Mächtigkeit
5 bis 6 L r ., sie setzt 40 bis 50 Lr. weit zu Tage aus, und
zertrümmert sich gegen W. N. W. im Kalkstein in eine Menge
nur ein Paar Zoll mächtige Gangtrümchen Brauneisenstein, gegen
S.O .S . setzt sie wahrscheinlich bis an das nahe Meer,
ist aber auf dieser Seite mit Kalkstein und Erde bedeckt. Sie
durchschneidet gangartig die Kalkbänke, welche 29« in Ost
fallen, während die Einlagerung in Süd fällt. Der Kalkstein
ist grau und krystallinisch-körnig. Diese Einlagerung enthält
guten Brauneisenstein und Rotheiseusteiii, durch Verwitterung
von feinspeisigem Spatheisenstein entstanden, und ist leichtflüssig.
Im Brauneisenstein finden sich auch Höhlungen mit
nierenförmigem Biauiieisenstein und über diesem Kalkspath.
Auf ih r ist westlich ein kleiner Tagebau, östlich eine ziemlich
grosse Höhle, aus welcher die Alten auf allen Seiten
kleine Oerter getrieben haben. Sie kann durch Tagebau
gewonnen werden, das Meer ist nur einige Hundert Schritt
entfernt und, wie erwähnt, ein guter Hafen nahe. An einer
Stelle dieser Höhle wittert Kochsalz aus.
Von dieser Einlagerung gegen West am gegenüber liegenden,
flach ansteigenden Gebirgsabhange sind auf ein Paar
mir gegen ^ Lr. mächtigen Eiseiisteineiiilageriiiigen ein Paar
Oerter einige Lr. weit getrieben. Hierbei ganz nahe südlich
setzen mehrere grosse Braun- und Rotheisensteineiiilagenmgen
im Kalkstein zwar mir ein Paar Lr. mächtig zu Tage aus,
sind aber tiefer im Gebirg 4 und 5 mal mächtiger, sie zeigen
lauter Höhlenbildung und sind mit einigen Oertern angehauen,
eins derselben war einige Lr. weit getrieben, und ganz mit
Bliimenkohlförmigen Kalksinter überzogen. Auch diese Einlagerung
besteht wieder ans durch Verwitterung von Spathei-
seiistein gebildetem Rotheiseusteiii, in diesem finden sich Höhlungen,
welche mit braunem Ocher ausgefüllt sind, in denen
sich Drusen von Kalkspathkrystallen zeigen, lauter flache
Rhomboeder, deren scharfe Kanten emporstehen.
Nahe bei diesem Bau geht eine Höhle mehrere Lachter
tief fast senkrecht nieder, man sagte mir, es sei eine warme
Quelle dariiiii, und stark erwärmte L uft kam auch wirklich
heraus; es fehlte an Stricken, nm uns hiniinterziilassen.
So ziehen sich diese Eisenerzeinlagerinigen südlich längs
dem Abhang hin , hier tr itt eine ungeheuer mächtige Eisenerz-
einlageriing massig zu Tage , bildet grosse Höhlen und endigt
weit geöffnet.
In dieser grossen Tageöffnimg treiben die Hirten ih r Wesen
und ihre Heerden zur Nacht hinein. Die Eisenerze dieser
letztem grossen Einlagerung sind zwar schmelzwürdig,
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