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diesem Räume is t; es lagen darinn zwei ganz aiisgedorrte Ziegen,
die den Ausgang nicht wieder hatten finden können, sie
waren gut erlialtcii und hatten noch die meisten Haare*).
Icli bemerkte aus diesem Verliaii keinen ändern, wenn
auch je tz t verstiirzten Ausgang, als den Stollen, durch welchen
man hinein kommt. Mein F ü h re r kannte auch an dieser Ge-
hirgsseite keine dergleichen Oeffnung weiter.
Von dem Stolln nördlich findet man am Abhange vielen
späthigen Gyps, man gelangt durch eine kleine Wasserriese
zu einer kleinen G ro tte , wo sich weisse, basisch - schwefelsaure
Kalkerde, aucli in Knollen, wie zu Almira, nahe am
Hafen, wo heisse Dämpfe emporsteigen, findet. Sie verhält
sich im Porzellanfener wie jene.
Geschmolzenes ConOglomérat.
Wir wandten uns wieder südlich auf den Weg, der
in östlicher Richtung nach einer starken Stunde zu den Mühl-
stcingruben führt. Anf diesem Wege bemerkt man zu unterst
das so verbreitete, weisse, zersetzte Gestein in Bänken gelag
e rt, darüber liegt ein schönes Conglomérat, was ans Hornsteinmasse
b esteht, in welcher Brocken jenes dicliten, gelblichweissen
Feldgesteines bei Woudia, dessen Zug sich südlich
hierher e rs tre c k t, ferner schwarze Stücke Hornstein mit
Quarzpnnkten, selten ein Stückchen weisser Fettqiiarz eingemengt
sind.
Dieses Conglomérat ist voll zackiger, grösserer und kleinerer
Höhlungen, die kleinern sind voll von fein gesinterter
Masse des Gesteines, wie beim sog. Mühlstein, von welchem
bald die Rede sein wird. Hin nnd wieder finden sich in diesem
Conglomérat grosse Partien von jenem gelblichweissen
*) Das eine war ein grösser, schwarzer Bock, den einer meiner
Leute auf ein Stück Gestein, mit etwas Salpeterschwamm zwischen den
Zähnen, aufrecht stellte; die ändern, wie zufällig herbeigerufen, wichen
vor dem zottigen Gesellen mit vieler Ehrfurcht zur S e it e , bis sie den
Scherz merkten.
Feldstein zu Woudia von mehreren Zollen Durchmesser, sie
sind hohl und oft kaum 4 Zoll stark umgeben, sie enthalten
entweder eine gelbliche, zusammengebackne, zerborstene, erdige
Alasse*) oder kleine Steinbrocken, die beim Zersclilagen her-
aiisfallen nnd eine meist ein Paar Zoll grosse Höhle liinter-
lassen.
Nicht weil man sich auf einer vulkanischen Insel befindet
und daher leicht geneigt is t, in jedem Alineralprodnkt
Wirkung der Hitze zu sehen, sondern weil dieses Congloméra
t hei genauer Betrachtung alle Spuren von Schmelzung an
sich tr ä g t, z. B. die In d e r Hornsteinmasse befindlichen, gelblichen
Brocken sind mit ih r oft wolkig verschmolzen, wält-
rend sie , wenn sie in einer Kieselgallerte eingemengt worden
wären, in dieser ilire scharfen Kanten nnd Flächen behalten
hätten u. s. w'., so kann man dieses Conglomérat nur für im
feurigen Fluss entstanden halten.
Jener gelblichweisse F e ldste in, wie er bei Woudia beschrieben
wurde, und hier im Conglomérat in grösser Alenge
vorkommt, ist nicht nur im äussern Ansehen demselben ganz
ähnlich, sondern auch im Verhalten vor dem Löthrolire, er
ist fü r sich unschmelzbar, wie je n e r, zerknistert beim anfangenden
Blasen etwas stärker als je n e r, giebt mit Kobaltsolution
an den äussersten Kanten ein blassblaiies Email, die
daneben befindliclie Kobaltsoliition ist bei diesem bräunlichschwarz,
bei jenem graulichviolett. Dieses Mineral sieht dem
dichten Bitterkalk sehr ähnlich. Es ist ungemein schwierig.
♦) Diese gelbliche, erdige Masse verhält sich vor dem Löthrohre:
F ü r s i ch bleibt sie unverändert.
V o n B o r a x wird sie grösstentheils au fg e lö st, hinterlässt ein
Kieselskelett.
V o n mi k r o k o smi s c h e n Salz wird sie mit Brausen aufgenommen,
aber nicht gelöst, sie wird schön weiss.
S o d a löst sie vollständig auf, die aufgelöste Masse wird beim
Erkalten milchweiss und ist stark krystallinisch.
Mit Ko b a l t s o l u t i o n wird s ie , wo sie die Flamme am stärksten
tr ifft, schwarz, die übrige Masse wird schmutzig berggrün.
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