■W'
» t .
S i i S f "
4 ||i f ‘
Uig - 1 ,?1iifcr
.tliaÄ'l.j
i ’- i
1! i
472 SANTORINO.
geschichteten, röthlichgranen Trachit mit einzelnen, kleinen
Prismen weissen, glasigen F eld sp a th , die Masse war nur in
musigem Flusse und sielit fast erdig im Bruch aus, sie ist
durch eine Unzahl z a rte , röthlichweisse, parallele, meist
horizontale Schichten durchsetzt und daher oft in dünne Lagen
gescliieden; die Haiipttrennungsflächen, zwischen denen
sich oft meist le e re , flache Räume befinden, sind mit der
Masse der röthliclien Schichten überzogen, die sich da als
z a rte , krystallinische Schuppen und mikroskopische, stark
glasglänzende Krystalle zeigen, welche glasiger Feldspath sind.
Sie zeigen vor dem Löthrohre in der Weissglühhitze kaum an
den Kanten eine Spur von Schmelzung; mit Kobaltsoliition
werden sie schmntzigblau gefärbt. Man sieht am Felsen gebogene
P a rtie n , welche die Masse vor ihrem Erhärten bildete.
Diese Felsen rulien auf schwarzem, geschmolzenem Trachit.
Aspro-nisi.
Ganz westlich hebt sich noch ein vulkanisches Eiland
zwischen Therasia und der südlichen Westspitze von Santorino.
Ob es als ein kleines, steheiigebliebenes Stück des
grossen, eingestürzten Hauptkraters hei den Alten einen eigenen
Namen hatte, ist nicht bekannt; so lange es die Neuern
kennen, nennen sie es A sp ro -n isi, weil es im Gegensatz zu
den 3 genannten Schlackeneiländern hoch mit vulkanischer
Asche und Bimssteinbrocken weiss bedeckt ist. Es ha t daher
einige Vegetation und könnte bald ein Paar Familien Unterhalt
gewähren. Zu unterst besteht diese kleine Insel aus
schwarzem, geschmolzenem T ra ch it, dieser zeigt sich besonders
am nordöstlichsten Ende, wo e r niedrig und unbedeckt
Uber das Meer hervorragt; es zeigen sich einige Spalten,
welche die Insel der Länge nach durchsetzen.
Dass aber diese Insel eben so wie Therasia ein stellen
gebliebenes Stück des grossen Hauptkraters is t, ergiebt sich
ans seiner Lage in der Fortsetzung des Kraterrandes, so
SANTORINO.
wie aus der Betraclitung und Vergleichung mit dem Durchschnitte
desselben.
Ueber Therasia ist geognostisch nichts besonderes zu sagen,
da sein Durchschnitt im Allgemeinen dem des grossen
Kraterrandes von Santorino gleich is t; seine Trennung von
dieser grössern Insel wird später aufgeführt werden.
Es ist je tz t der Durchschnitt des Kraterrandes vom Meere
an bis hinauf nach Pliira zu beschreiben, doch zuvor ist einiges
über den dortigen Hafenplatz zu sagen.
Hafenplatz unterhalb Phira und Weg bis hinauf.
Von dem Schlackeneiland Neo-Kamme'ni im grossen Krate
r bis nach der Bucht zwischen Schlackenfelsen unterhalb
P h ira , wo man mit Böten und kleinen Fahrzeugen landet,
braucht man, nm dahin zu ru d e rn , gegen Eine Stunde Zeit.
Hier findet man einige Häuser erb au t, die unten Kaufläden
und oben Wohnungen sind; ein wenig h ö h e r, südlich nahe
dabei, sieht man eine mächtige, blassrothe Erdlage, in welche
einige hölzerne Thüren führen und bis hoch an den schroffen
Rand starren schwarze Schlackenmassen drohend herab.
Wenn das Meer ein wenig schwankt, so ist hier schweres
Aussteigen und kann dann nur durch einen kleinen Sprung
geschehen.
An dieser Bucht wohnt der Hafenkapitain, die Schiffer
müssen ihre Pässe vorzeigen.
Von diesem Hafenplatze führt ein Schlangenweg den steilen
Absturz hinauf, der an ein Paar Stellen für abstürzende
Massen nicht ganz sicher is t, da pflegt man einen Augenblick
zu weilen und zu sehen, ob nichts sich re g t, ist froh, wenn
alles schwarz und regungslos sich zeigt und eilt dann schnell
über die Schlucht, in der die Dämonen zuweilen schwarze
Klumpen herabschleudern auf den, der dem grausigen Schlund
if Ir
il» » - '-
B i