IH
J l l '
U M '. ;
■. " '■
; \[y:
y M .
'< ■,
i ;a :)
' !
t
JB. IT:
i!i:
212 NIO.
Als wir angekommen waren und ich den Ortsbehörden
und Primaten die Königlichen Schreiben vorgezeigt hatte,
konnte ich ihnen nicht begreiflich machen, was wir auf der
Insel wollten; ich bat uns Brod und ein Schaf oder Ziege
für Geld zu verschaffen, vergeblich; mit Noth bekamen wir
in einem Kaufladen 15 Okka russischen Schiffszwieback (su-
chari), was war das für 15 Personen, die ausgehungert h ie rher
kamen, ich sandte zweimal zu den Behörden, um Brod
für uns hacken zu lassen; ein Primate in türkischer Kleidung
kam au den Hafen und verlangte mich zu sprechen, e r ta delte
das Benehmen der Behörden, sagte aber: e r allein
könne auch nicht helfen und damit war uns nicht geholfen.
Auch der Hafenkapitain war böse auf die Behörden. Wir
hatten keine Lebensmittel und konnten für Geld keine bekommen;
es musste Rath geschafft werden, da half uns ein
türkisches Schiff mit 1 Ctr. Schiffszwieback a u s ; bald kamen
Hirten vom Gebirg, sie hörten, was wir brauchten, und brachten
gern uns Fleisch.
Als wir ein zweites Mal im Sturm uns in diesen Hafen
flüchten mussten, betrugen sich die Ortsbehörden eben so
gleichgültig, sie hören nur auf stärkere Sprache, aber die
Einwohner verkauften uns das Nöthigste.
Die Insel hat einige gute, fruchtbare Plätze, die bei der
Berelsung derselben erwähnt worden sind. Man baut mir
Gerste und isst nur Gerstenbrod.
Wein wird wenig erbaut, Oliven aber mehr als die Insel
bedarf.
Es giebt nur ein Paar Schaf- und Ziegenheerden, die
nicht bedeutend sind. An Fischen guter und grösser Art wimmelt
der Hafen, aber niemand fängt sie.
Es folgt mm der 2te Zug der Inseln in der Verlängerung
von Enböa.
N D R 0 .
(A n d r o s . )
D i e s e Insel hiess nach der geographischen Uebersicht zu Hero-
dot’s Geschichte durch Mr. Larcher in den frühesten Zeiten
K a u r o s , L a s i a , N o n a g r i a , H y d r u s s a und E p a g r i s , und
als Andros, ein Sohn des Flusses Peneios, dort eine Stadt
gründete , wurde sie und die Insel A n d r o s genannt und behielt
diesen Namen bis auf die neuesten Zeiten.
Pausanias schreibt X. 13, 3. „Dem ehernen Bisonskopie
„gegenüber ist ein Aläiinerbild mit einem Panzer angethan
„u n d einem Kriegskleide über den Panzer. Diess soll der An-
„ d r ie r Weihgeschenk sein, wie die Delpher sagen, und ihren
„S tadtgründer Andreiis vorstellen.”
Strabo fü h rt unter den Kykladen Andros nur dem Namen
nach auf.
Als Themistokles die F lo tte der P e rs e r geschlagen hatte,
sie aber nicht zu verfolgen rie th , verlangte er von den Kykladen,
welche sich den Persern freundlich gezeigt hatten,
Geldsummen, und zuerst von Andros, indem e r ihnen sagen
liess, sie könnten es nicht verweigern, denn die Athenienser
seien von zwei grossen Gottheiten begleitet: „Die Ueberzeugung
und die Nothwendigkeit, ” Die Bewohner von Andros
erwiederten, ih r Gebiet sei sehr schlecht und bei ihnen hielten
sich zwei schlimme Gottheiten a u f : „Die Armuth und
die Ohnmacht,” und verliessen sie niemals, sie seien in der
Gewalt dieser Gottheiten, und könnten daher kein Geld geben