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(Syr os. )
D i e s e r iiisel erwähnen Herodot und Pansanias nicht, aber
Strabo schreibt X. 487. „Syros ist das Vaterland Phereky-
des des B a d y e rs* ), welcher älter is t, als der andre dieses
Namens, der ein geborner Athenienser war.”
Es scheint, als erwähne Homeros dieses Eilandes unter
dem Namen Syrien, wenn er sagt: Das Eiland Syrien liegt,
wenn du es etwa gehört hast, über Ortygiens Ufer. Odyss.XV.405.
Syra hat nur unbedeutende Spuren des Alterthums in
einzelnen Quaderstücken aufzuweisen, was zu verwundern ist,
da es einen ziemlich guten Hafen und für den Handel aus
dem Orient eine günstige Lage hat. Der Hafen von Syra
stand sonst unter dem hesondern Schutze des Apollon, aber
lange Zeit war Delos der Ceutralpunkt des Handels, obgleich
dieses einen ungünstigen Hafen und wenig Wasser hatte.
Im Mittelalter bauten sicli die Venetianer auf dem sich
nördlich über der jetzigen Stadt Syra erhebenden, ziemlich
isolirten felsigen Berge an.
Die Insel Syra hat 3 Häfen, der südlichste wird fast
gar nicht besucht, die ändern beiden aber desto häufiger.
*) Hesychius Illustrius ; ^SQBnvÖT^v zov E v q io v {ègri yàp fii'a z à v Kv~
■nXaècov i] HvQÌa) tpaclv ov atpiv didaGxaXov, x. z. X. Pherekydes lebte
um die Mitte des 6. Jahrhunderts v. Ch. G. Pythagoras war sein
Schüler. Noch einiges über jenen Philosophen siehe später bei der
Mawro Mandra dieser Insel. S. 173.
An der Westküste ist Porto della Grazia, der häufig von
Schiffen besucht w ird , die im westlichen Meere vom Sturm
überfallen werden. Der Hafen ist gross und gut und mir
St. A'oii der Stadt entfernt, er wird daher je tz t einen Ha-
fenwächter bekommen, wegen Schiffen, die etwa der Quaran-
taine unterworfen sein sollten.
Der zweite Hafen ist an der Ostküste bei der jetzigen
Stadt. E r liegt ungefähr in de r Mitte der Längserstreckung
der Insel, dem Porto della Grazia schief gegenüber, ist der
günstigste und je tz t der Centralpunkt für den Handel aus der
Levante, hier kommen die Dampf böte von Marseille, Triest,
Alexandria und Konstantinopel zusammen, und es findet daher
hier ein reges Leben statt.
Seit der Regierung des Königs Otto ist ein Lenclitthnnn
auf der vor dem Hafen befinillicheii kleinen öden Insel, und
auf einer sich südlich vorstreckenden Felsenzunge, welche
den Hafen von der Ostseite s c h ü tz t, grosse Magazine und
Zollgebäude erbaut worden; hier ist auch die Quarantaine, für
welche jedoch noch viel zu wünschen bleibt.
Die Nordseite des Hafens ist dicht mit Kaffeeläden,
Kaufläden etc. umbaut, nur östlich, wo eine Menge Barken
liegen, um zu den verschiedenen Schiffen, die im innern Hafen
oft einen dichten Mastenwald bilden, zu führen, ist längs
hin ein kleiner freie r Molo; von diesem nördlich gelangt man
durcli enge Gässchen auf die Hauptstrasse, die aber auch
schmal ist. Da reiht sich Handlung an Handlung, und man
findet Stoffe aller Art in grösser Auswahl; es giebt besonders
in dem östlichen Theile der Hauptstrasse Läden, wo nur Tuch
zu bekommen ist, es sind französische Tücher von guter Qualität.
Kleidungsstücke werden in der Regel von italienischen Meistern,
welche die Kaiiflente, bei denen man das Tuch kauft,
wenn man darnach f r a g t , empfehlen, g u t , und wie man
wünscht, gearbeitet; sie haben ihre Werkstätten, wie im Süden
gebräuchlich ist, zunächst an den Strassen.
Man kann sich in Syra mit den meisten Lehenshedürf-
nissen versehen. Schiesspulver bekommt man fast in allen
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