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und die Macht Athens würde niemals stärker sein, als ihre
Ohnmacht. Nach dieser Antwort und Verweigerung wurden
sie belagert. Herodot Lib. VIII. cap. CXI.
Andros ist nach Naxos die grösste der Kykladen. Sie
besteht im Allgemeinen aus Glimmerschiefer, der 7 bis 8« in
West fällt. Ganz im Norden der Insel fällt er nördlich, im
Süden südlich, wie zu beiden Seiten die Abhänge der Berge
sich nach dem Aleer zu verflächeu. Dieser Glimmerschiefer
fü h rt häufig zwischen seinen Schichten Lager weissen, krystallinisch
körnigen Kalk, der im Norden der Insel au einem
Punkte massig aufgelagert ist. Auch grosse Quarzputzen und
kleine Albitlagen enthält das Glimmerschiefergebirg an der
Westküste der Insel, es liefert gute P la tten , die schönsten
sieht man bei Palaeopolis, wo aber kein Bruch is t; auf der
kleinen Felseninsel aber zwischen Andro und Tino werden sie
in grösser Menge gebrochen und versendet.
Serpentinkuppen durchbrechen den Glimmerschiefer zwei,
eine im nördlichen T h e il, die andere mehr in der Mitte der
Insel.
Diese Insel ist durch mehrere Querthäler von W. nach 0 .
durchschnitten. Alle Höhen und Bergrücken sind kahl, an
den Bergabhängeii sind, wo nur ein wenig Erdi’eich ist, T e rra ssen
bis hinauf angelegt. An den untersten Abhängen, w o Wein e r baut
w ird , laufen meist über ein Paar Klafter lange Reben hin, au
denen auf der Erde grosse, schwere Weintrauben liegen, die
im Herbste unten faulen und von Würmern und Käfern angefressen
werden, und dennoch wird hier ein guter Wein bereitet.
In den Schluchten grünt alles und wächst üppig. In den
Thälern wachsen viel Feigenbäume, Maulbeerbäume und östlich
bei dem Alegalo-Kastro Oelbäume, Citi’onen und Cy-
pressen.
So nahe die Insel auch bei Euböa is t, so giebt es doch
auf derselben keinen Wolf, keinen Schakal, keinen Fuchs.
Wohl aber Hasen, viel Felshühner, auch Iltisse soll es geben.
Schlangen giebt es mancherlei; in den Schluchten viel
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Nattern, besonders die sogenannten Pfeilschlangeii und auch
Vipern. An trocknen Bergabhängeii fand ich mehrmals die
so giftige Vipera Ammodytes, zum Glück ist sie träge und
nicht schnell, selbst wenn sie gereizt wird; sie ist aber so
graubraun wie der Boden, meist nur gegen 16 Zoll lang und
schleicht langsam hin, so dass man leicht, ohne dass man sie
bemerkt, auf sie treten kann. Das Heilverfahren bei dem
Biss der griechischen, giftigen Schlangen siehe am Ende der
Beschreibung dieser Insel.
Die Häuser der Einwohner sind hei dem hier herrschenden
riolzmangel aus flachen Bruchsteinen gebaut, zum Dach
legt man junge Stämme Cypressenholz neben einander quer
lierüber, über diese Rohr (Arundo Donax) der grössern Art,
und auf dieses wird thonige Erde gestampft; bis alles wasserd
ic h tis t. Das so gebildete flache, ebene Dach dient im Sommer,
nm des Nachts kühl darauf zu schlafen. Fern e r dient
es, um Feigen, Weintrauben u. s. w. darauf zu trocknen. Seltener
und nur in sehr wasserarmen Gegenden wird das im
Winter abfliessende Wasser in unter dem Hause beiindliche
Cisternen geleite t, siehe I. Theil S. 167. Je nach der Holza
rt und der Lage des Hauses hält sich die Decke längere oder
kürzere Z e it, ist das Holz aber einmal stockig oder faul geworden,
so bricht sie oft plötzlich ein.
Die Einwohner haben hier eine eigne Art, die niedrigen
Trockenmauern um ihre Besitzthümer aufzuführen. Da das
Gebirg hier fast überall Platten lie fe rt, so stellen sie eine
solche, die die Höhe der Mauer h a t, nach ihrer Breite auf,
und legen entweder an ihre beiden schief nach oben zugehenden
Seiten ein Paar schmale, lange Platten au und mauern dann
w'ie gewöhnlich fo r t, oder meistens mauern sie die senkrecht
aufgestellte Pla tte zu beiden Seiten in die fortlaufende Trockeii-
mauer ein, eine dergleichen grosse Platte wiederholt sich meist
alle Klafter. Sie geben als Grund dieses Verfahrens Alangel an
Mauersteinen a n , von denen jedoch alle Aecker noch reichlich
voll liegen. Diese Mauern ziehen sich an den Bergahhängen
hinauf und querüber, sie gehen ihnen bei gehöriger Beleuchtung,
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