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das damit durchwachsene Gestein nutzbares Metall enthält.
Da zeigte mir gleich die wunderschön grüne Flamme des
salzsauren Kupferoxyd’s , dass es ein neues Mineral se i, was
ich sogleich beschreiben werde und, wie folgt, nach seinen
charakteristischen Hauptbestandtheilen benenne.
C h a l k o c h l o r .
Krystallisirt als Pentagonaldodekaeder, auch als Ikosaeder
in Combination mit dem Oktaeder. Die Krystalle liaben die
Grösse eines kleinen Stecknadelknopfes und sind am deutlichsten
aiisgebildet in kleinen Nestern von weissem Steinmark
eingewachsen, weniger deutlich in einem etwas körnigen,
schmutzig-röthlichweissen Quarze. Meist kommt diess Mineral
in rundlichen Körnern, dicht neben einander verwacli-
seii und in derbem Partien vor; es ist oft ziemlich verwitte
rt und eisenocherig. In den stärkeren Partien kommt es
zuweilen auch dicht vor und zeigt h ie r, dass es noch in dem
ursprünglichen Zustande seiner chemisclien Zusararaensetzung ist.
Dieses Mineral ist schwarzbraun, d icht, muschlig im
Bruch, wachsglänzend, spröde, das Pulver ist schwarzbraun,
es wird glänzend im Strich.
Spec. Gew. = 3,54. Härte = 4,4.
Hauptbestandtheile sind Kupferoxydhydrat, Eisenoxydhydrat
und Salzsäure. Fein pnlv. mit Wasser angefeuchtet rö-
th e t es das Lakmiispapier nicht.
Es besteht nach der Löthrohrprobe in 100 Theilen ans:
dehnbarem Kupfer = 46
Verlust beim Glühen, Salzsäure und Wasser = 25
Das zu 100 fehlende ist Ei.senoxyd, vielleicht auch ein
geringer Erdgehalt.
V e r h a l t e n v o r d em L ö t h r o h r e .
F ü r s i c h : die das Stück umspielende Flamme wird schön spangrün
gefärbt, dabei riecht es sehr stark nach Chlor; e s zerknistert bei
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schnellem Erhitzen, schmilzt aber, langsam angewärmt, dann in heftigem
Feuer zu einer aussen graulichschwarzen Schlacke.
M i t B o r a x löst es sich leicht auf, der grösste Theil des Kupfers
wird metallisch ausgefällt, das Glas h a t, so lange es noch heiss ist
E isen fa rbe, wird aber beim Erkalten schwach bläulichgrün.
In P h o s p h o r s a l z wird es schnell aufgelöst, das meiste Kupfer
scheidet sich metallisch aus, das Glas wird köstlich satt bläulichgrün.
Behandelt man dieses Glas in gutem Reductlonsfeuer, so bildet
sich rothes Kupferoxyd und somit rothe Kupferschlacke.
Soda löst es nicht auf, das Kupfer wird reducirt, die Soda schwach
schmutziggrün vom Eisen gefärbt.
In einer Glasröhre geglüht setzt es reichlich Feuchtigkeit ab, welche
sauer schmeckt und Lakmuspapier sogleich roth macht.
Das Vorkommen dieses Minerals ist im Vorhergehenden angegeben,
Ueber das weisse Steinmark, was mit einbricht, habe ich noch zu bemerken,
dass auch das Wasser desselben einen kleinen Gehalt von S a lzsäure
hat.
Der Hafen Kutala h a t guten Ankergrund und Schiffe können
sich in ihm vor jedem Sturme bergen.
Von diesem Hafen wandte ich mich noch weiter süd’ich.
Die Eiseneinlagerungen, welche im mittlern Theil der Insel
im Glimmerschiefer, im Westen derselben aber in dem über
ihm liegenden dichten, graiilichweissen Kalkstein Vorkommen,
haben nun ein E n d e , denn Granit tr itt im südlichsten Theil
der Insel, welcher ganz daraus b e steh t, massig auf.
Dieser Granit, wo e r hier die grössten Felsen bildet, ist
feinkörnig; er besteht ans einem ziemlich gleichförmigen Gemenge
von Quarz, röthlichweissem F e ld sp a th , etwas weissem
Albit und grünlichschwarzem Glimmer, der letztere ist hin
und wieder auch in grösseren Partieen als unvollkommen sechsseitige
Tafeln, mit 2 gegenüberliegenden längern Seiten eingewachsen.
Auch der röthliche Feldspath kommt in einzelnen
stärkern Partieen vor. Zuweilen findet sich in ihm ein kleiner
liochgelber Sphen-Krystall. Die Absonderungen dieses Granites
sind za rt mit lauchgrünem Talk überzogen.