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In Borax löst es sich mit Brausen au f, giebt aber ein nur blasseisengrün
gefärbtes Glas.
In mikrokosmischem Salz löst es sich auf, mit Eisenfarbe, die beim
Erkalten verschwindet, es hinterlässt ein Kieselskelett.
Soda löst es a u f , sie zieht sich bei fortgesetztem starken Blasen in
die Kohle und hinterlässt eine gelbliche Masse.
Mit Kohaltsoluzion geschmolzen wird es schwarz gefärbt.
Unterhalb dieser Bisensteineinlagerung am Meer findet
sich eine sintrische Kalkbreccie, welche grüne Serpentinbrocken
einschliesst.
Der Kalkstein und Schiefer der nordöstlichen Hälfte der
Insel fallen in Ost. Ich gehe nun zu der Beschreibung der
südwestlichen Hälfte der Insel über.
Gegen die Mitte der südwestlichen Küste ist eine offne
Rhede mit gutem Ankergrund, sie schützt aber nur gegen
N.W., N., N.O. Wind. Von hier pflegen die Schiffe den Wein
u. a. m. von der Insel wegziiführen, es geht daher ein Weg
nach der sog. S tadt; wir landeten im Nov. Nachmittags, ich
begab mich sogleich dahin und untersuchte den ändern Tag
die südwestliche Hälfte der Insel, aber schon Mittags war
ein Bote vom Schiff angekomraen, der mich abholen sollte;
der Wind hatte sich in West umgesetzt, die Goelette musste
fort von dieser Rh ed e , es sollte mich daher das Schiffsboot
von jener Rhede abholen; wir gelangten erst im Dunkeln an
den Strand und mussten lange warten, endlich kam es, und
das fast überfüllte Boot brachte uns unter ziemlich grossem
Wetterschlag bis je n e r kleinen Kapelle Ajio Georgi gegenüber, wo
die Goelette an zwei Taiien hinter einer im Meer befindlichen
Kalkklippe schaukelte, stets bereit bei heftiger werdendem
Winde offnes 3Ieer zu suchen, es verstärkte sich der Wind
aber die Nacht über nicht. So gehindert ist jegliches Geschäft
auf einer Insel, die keinen Hafen hat, womit der Verkehr
meist abgeschnitten wird, wenn nicht besondre Produkte
die Schiffe dennoch locken, zu kommen, und in möglichst
kurzer Zeit ihre Ladung einzunehmen.
Bei dem Ort Sikino zeigt sich weisser Marmor, er ist
aber sehr zerklüftet und voll gelber Streifen und Flecke, er
fällt in Ost.
Weiter südwestlich steh t graulicher Glimmerschiefer zu
Tage, er ist mit dem bei Siderocaspi beschriebenen kohlensauren
eisenhaltigen Kalk und kleinen verwitterten Granaten
durchwachsen.
Noch weiter, wo der Weg am steilen Abhange hinläuft,
zeigt sich gneissartiges Gestein, es besteht aus vielem, weis-
seii, feinköxnigen Albit, der mit hlassgrünem, p e rlm u tte rglänzendem
Glimmer krummschalig durchwachsen ist, e r giebt
mit Kobaltsolution ein blaues Email. Der Albit hat rothe
Flecke in Berührung mit eingewachsenen, platten Krystalle
n , die olivengrün und talkartig aiissehen, und in Weiss-
gluhhitze zu einer schwarzen Schlacke schmelzen, die mit
Kobaltsolution stellenweise schrautzigblau schimmert. Diese
Gebirgsart ist mit kleinen Magneteisensteinkörnchen verwachsen,
die sich aus dem Pulver desselben mit dem Magnet aus-
ziehen lassen.
Hinter der Anhöhe, wo dieses Gestein zu Tage aussteht,
südlich in einer Wasserschlucht zeigt sich ein andres gneissartiges
Gestein, der schmutzig Aveisse, glasige Feldspath ist
in dicht neben einander liegenden kleinen Körnei-n mit schmutzig
grünem Glimmer verwachsen, hin und wieder zeigt sich etwas
graulich - Aveisser Quarz.
Die hier erwähnten Schiefergesteiiie sind mit weissem,
krystallinisch-körnigem Kalk bedeckt, sie bilden eine mächtige
Gebirgsschicht, die auf krystallinisch-körnigem, bläulich-grauem
Kalkstein liegt, dessen Bänke h. 11,4. streichen und circa 30«
in Ost fallen, es wird bald von diesem Marmor die Rede sein.
Von hier Aveiter in Südwest kommt man bei einer Kirche
Ajia Marina vorbei, welche von einigen Feldern umgeben,
auf einer kleinen Gebirgsebene s te h t, über dieser hebt sich
westlich ein felsiger Kamm, welcher die Insel begrenzt, darunter
ist das Meer, auf der Höhe desselben sieht man Ueberreste
alter Befestigungsthürrae und am obern Abhange viele
Spuren von Häusern der alten Stadt, welche einst hier stand.
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