Mt ,
lnSill .il
li
i i
niasse der Insel bildet und sich zu grossen Felsenmassen e rhebt.
Dieser Trachit besteht ans einer weisslichgrauen, porösen,
zuweilen fast bimssteinartigen Grundmasse, in welcher
viele kleine, schwarze, flache Prismen von Hornblende, weniger
bräunlichschwarze Glimmerblättchen liegen, er enthält in
grösser Menge weissen, glasigen Feldspath nnd fast eben so
häufig glasige, wasserhelle Qiiarzkörner, die voll Sprünge sind,
viele derselben sind mit einer gelben, thonigen, durch Hitze
anfgebläheten Alasse umgeben, die Färbung rü h rt vom thonigen
Eisenoxyd her.
Dieser Trach it unterscheidet sich nur durch seine porösere
Grundmasse von dem, dem Granit so ähnlichen, am Südwestende
des grossen Hafens zu Milo. ln diesem Trachit
finden sich (wie häufig im Granit) dunkelgraue, an den Ecken
und Kanten etwas gerundete, ganz feinkörnige Stücke eingemengt
von einem bis zu ein Paar Zoll Durchmesser, sie sind oft
mit einer braunen, eisenrostigen Rinde umgeben, im Innern voll
kleiner, zackiger P o ren , bestehen aus lauter kleinen, krystal-
linischen Theilen von glasigem Feldspath und enthalten kleine,
dunkelgrüne Olivinkörnchen. Diese Masse hat grosse Aehnlichkeit
mit der einiger Meteorsteine.
Alle die hier beschriebenen Abänderungen von Trachiten
wirken schwach auf eine frei hängende Magnetnadel.
Die Westseite dieser Insel konnte ich leider nicht sehen,
weil der W'ind entgegen war, sich Nachmittags iimsetzte und
uns nöthigte abzureisen, wollten wir nicht riskiren, auf der öden
Insel mehrere Tage ohne Proviant, ohne F eu e r und Obdach in der
rauhen Jahreszeit bleiben zu müssen. Ich erstieg von der Nordostseite
die steile Anhöhe und zog nun am mittlern Abhange
nach Süden h in , die Abhänge sind nur mit niedrigem Gestrüpp
bedeckt, was je tz t noch, obgleich schon seit 1 Alonat zuweilen
Regen gefallen w a r, ganz d ürr und trocken stand. Man
findet nichts als jenen beschriebenen grauen Trachit. E r ist
sehr zerborsten nnd war daher in einigen Einbuchtungen von
den höchsten Felsen in Brocken herabgestürzt und hatte bis
in’s Meer herabgehende Ruschein gebildet, welche so steil
sind, als dergleichen trockner Schutt grad abfällt; sie sind e twas
gefährlich zn passiren; denn so wie man sie be tritt, wird
das trockne, lose Geröll alles reg e , man muss sich stets und
schnell aus dera Schutt h eb en , da bis zn 30 bis 40 Schritt
oberhalb alles lebendig wird , man sinkt in den Schutt, kann
sich nicht mehr herausarbeiten, wird durch grössere Stücke
zusammengedrückt und ohne Rettung in’s Meer geführt.
Die Bruchstücke dieses Trachites sind sehr zackig und
scharfkantig, so dass das Schuhwerk in wenigen Stunden stark
beschädigt, fast zu Grunde gerichtet wird.
Wilde, aus den Zeiten der Hellenen abstammende
Ziegen.
Als wir uns der Alitte der Insel näherten, bemerkten wir
die dortigen wilden Ziegen, sie waren aber so scheu, dass
ich sie nur durch das F e rn ro h r hetrachtea konnte. Sie sind
dunkelbraun, haben grosse, ziirückgebogene Hörner, sind grösser
als die stärksten Ziegen und werden mehr als 1# Mal so
schwer als die schwerste Ziege. S ie b i l d e n e i ne e i g e n -
t h ü m l i c h e R a c e , die sich seit den ältesten Zeiten hier
erhalten h a t, sie findet sich in ganz Griechenland nicht wied
e r; denn auf allen Inseln, wo man von wilden Ziegen spricht,
sind es nur verwilde rte, die wenig von den dortigen Heerden
ahweichen und unter welchen es oft ganz gleiche giebt. — Sonst
kamen die Candioten zuweilen h ie rh e r, um sie mit ihren langen,
weit tragenden Röhren zu schiessen, ich fand weiterhin,
wo sich ein kleines, offnes Thal an der Ostküste bildet, mehre
re mit dem Chanschar ahgehauene Hörner und auch ein
P aar Schädel. Der grösste von beiden, der sich noch durch
seinen Geruch als einen Bock ausweist, hat nachstehende Dimensionen
:
Die K n o c h e n -Vorsprünge des Schädels, auf welchem das
Horn sass, sind in grader Linie gemessen 1 2 " (Zoll) lang,
die Krümmung beträgt im Mittel 1 | " , sie stehen an der
Wurzel 1 " , an den Spitzen 7 | " von einander, sie sind an
Zw eiter T h e il. 2 9