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360 KIMOLI.
te rte , weisse Feltlspallimasse mit sehi’ vielen Punkten gelblichem,
dichtem Feldstein verwachsen und es zeigt sich darinn
eine grosse Menge äusserst feiner Magneteisensand,
Der westliche, südliche und östliche Theil der Insel ist
nun geognostisch geschildert, ohne in kleinliche Details über-
ziigehen, ich wende mich nun an die Nordküste nach einem
Platze Sidero Capsi.
Porö.se Lava zu Sidero Capsi auf Kimoli zu
Mühlsteinen.
Hier erhebt sich, nachdem man eine kleine, thonig-sal-
zige Ebene überschritten h a t, ein mässig hoher Berg, der
sich ein Stück weit längs der Küste hinzieht, e r fällt einige
100 Fass tie f, steil abgestürzt, gegen das Meer zu ab. Man
bemerkt auf seinem obern Rücken mehrere grosse Halden; an
den P lätzen, aus welchen sie entstanden, ist alles verstürzt
und verwühlt.
Die Alten hatten einst h ie r grossen Betrieb, wie nicht
nur die grossen Halden beweisen, sondern auch, dass sie am
westlichsten, untersten Fuss dieses Berges eine wirklich felsenfeste,
geräumige Wohnung fü r nöthig erachtet haben, im
Felsen auszuhauen; es ist nämlich hier in einer birassteinarti-
gen, mächtigen Lage ein grösse r, regelmässiger Raum ausgea
rb e ite t, welclier einige und 30 Schritt Länge und 15 Schritt
Breite h a t, in seiner Mitte geht ein breiter Kanal durch, ist
aber verschüttet, an der Hinterwand fü h rt ein glatt ausge-
liauener Stolln in’s Gebirg, er wendet sich dann zur Seite,
leider stand er voll M'asser, so dass man ihn nicht ohne
Vorarbeiten, die einige Tage anfgehalten haben würden, verfolgen
konnte. Die Eingebornen behaupten, er ginge durch
den Berg durch, bis an das nördlich einige Hundert Lr, dahinter
befindliche M e e r; dieses w äre vor einigen Jahren so hoch
gegangen, dass es in diesen Gang eingetreteii sei und darum
schmecke auch das noch dariim stehende Wasser so salzig bitter,
wie Meerwasser. In der Decke des grossen Raumes sind 2
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Oeffiiungen durchgeschlagen, um Luftzug zu bewirken. Vorn am
Eingänge ist rechts eine kleine Wohnung ausgehauen und links
eine noch geräumigere, mit einer kleinen Seitenkararaer. Vor
dem grossen Raume wird durch die hohen Bänke ein Hofraum
gebildet, an dessen nördlicher Seite noch eine trockne, geräumige
Wohnung ausgearbeitet ist. Nahe vor der Höhle befindet
sich ein nicht tiefer Brunnen mit gutem, süssem Wasser.
Der Berg nun selbst besteht ganz aus einer graulichschwarzen,
porösen Lava, ähnlich der zu den Mühlsteinen vom
Siebengebirge am Rhein. Die Poren sind innen mit einem
bläulichweissen, erdigen Ueberzug ausgekleidet, sehr gleichförmig
ve rth e ilt, selten über 4 Zoll gross, etwas länglich, alle
nach der Richtung gezogen, wie die fliessende Lava still stand
und erkaltete. Wenn man alle die veränderten Trachite von
Santorino gesehen und genau verglichen h a t, so bemerkt man
sogleich, dass es ein geschmolzener, poröser Trachit is t, es
zeigen sich noch häufig kleine Prismen glasiger Feldspath in
der dichten Masse.
An der Nordseite fällt dieser Lavaberg mehrere 100 Fuss
tie f, steil wie eine Mauer, in’s Meer ab, man sieht 2 Thonlager,
welche die Masse wenig geneigt durchsetzen.
Diese Lava ist zwar sehr stark zersprungen, jedoch sahen
wir mehrere Stücke, aus denen sich Handmühlsteine von
4 Fuss Durchmesser im Ganzen hätten hauen lassen, und
wahrscheinlich sind die tie fem Stücke, nach welchen die Alten
niederwühlten, noch ganzer, es konnten die Alten in diesem
Berge, der gleichförmig aus Lava besteht, auf nichts
weiter arbeiten, als um Mühlsteine zu gewinnen, die sie wahrscheinlich'eher
benutzten, als die anf Milo; dass man keine
darauf hiiideutende Stücke bei ihren Brüchen oder bei ihrer
voi'hin beschriebenen Wohnung fand, ist wohl natürlich, sie
wurden längst weggeholt, je tz t noch gehen ein Paar Windmühlen
in Kimoli mit Mühlsteinen von h ie r, nicht blos weil
sie die Steine dazu sich hier umsonst verschaffen können
und die aus dem benachbarten Milo kaufen müssten, sondern
weil sie auch wenigstens eben so gut damit zufrieden sind.
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