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100 THERMIA.
aber nicht so g u t, als die der bisher heschriehenen; sie können
in grösser Quantität durch Tagebau gewonnen werden.
Auch die längs dem Abhange erwähnten, welche vorzüglich
gute Erze führen, kann man durch Tagebau gewinnen, Abraum
und Erze können für sich den Abhang abgestürzt und
von da 50 bis 60 Lr. weit an das Meer geschafft werden,
wo eine Bucht mit gutem Aiikergrunde ist. Oder da diese
Einlagerungen tiefer besser sind, so kann man von dem kleinen
, darunter befindlichen Thale aus sie mit Stolln anfahreii,
Weitnngsbaue treiben und absichtlich einen Bruch herbei-
führeii, durch welchen dann nur Erz vom Gestein zu sondern
uiul ahzuführen ist. So weit sich hier Eisenerze, Höhlungen
imd alte Arbeiten zeigen, nennt man die Gegend immer noch
Läkkos.
Kehrt man von hier zurück bis zu den letzten Einlagerungen
nördlich, und wendet sich da westlich den Abhang
hinauf, um nach Sillaka zu gelangen, so bemerkt man am
Abhange zwei flache Vertiefiingen, in welchen einst Rotheisenstein
ausgehauen wurde, der in reichen Stücken noch je tz t
überall herum liegt, diese Plätze sind die Fortsetzung des
oberhalb beflndlichen, sogleich zu beschreibenden Lagers.
Die Bauern haben diese alten Baue zugefüllt und Feld drüber
vorgerichtet, da hier überall eine starke fruchtbare Erdbe-
deckuiig vorhaiideii ist.
Kommt man auf die nahe Höhe des kleinen Bergrückens
und biegt da ein wenig links (südlich) zur Seite ah , so bemerkt
man am obern westlichen Abhange im Glimmerschiefer
ein Ein Lachter mächtiges Rotheiscnsteinlager zu Tage aus-
streicheiid, welches wie gewöhnlich Höhlenbildiiiig hat und zu
vorderst als Mandra benutzt ist. Wo es nach den Verhauen
g eh t, war natürlich alles mit trocken aufgesetzten Steinmauern
versetzt, damit die Ziegen nicht weiter eindringen und sich
verlieren mögen. Das Lager ist im Innern 1 Lr. mächtig
und bedeutend verhauen, hin und wieder sind Pfeiler stehen
gelassen, welche zeigen, dass es einen reichen, stark mit
Kalkspath durchw achsenen, leicht flüssigen Rotheiseusteiii enth
ie lt, sehr ähnlich dem zn Spathi in Zea. Das Lager streicht
h. 1, 4 und fällt 20« in Ost. Der Bau senkt sicli nach dem
Fall des Lagers flach gegen Ost hinab, das Dach ist Stellenweise
eingebrochen, an ändern Stellen ist man den Unregelmässigkeiten
des Lagers gefolgt, so dass man wohl darauf
zu achten h a t, aus diesen labyrinthischen Verhauen den Rückweg
wieder zu linden. Vom Dach haben sich ungeheuer
grosse Schieferplatteil gelöst und hängen bereit bei der leisesten
Berührung den Verwegenen zu zerquetschen, der es
wagt zu schauen, was vor ein Paar Jahrtausenden hier geschah.
So ist es auch zu Spathi auf Zea und in ändern alten
Gruben.
Wo das Lager zn Tage aiisstreicht, sieht man in dem
darüber liegenden Schiefer mehrere 5 bis 6 Zoll und 1 bis
T Fuss starke Lager g rau - und weissgestreiften, krystallinisch-
körnigen Kalkstein, ein geognostisclies Verhältniss, was auf
den griechischen Tnseln so häufig vorkommt. Etwa 1 Li*. über
dem Haiipllager zeigt sich ein zweites, | Li-. mächtiges Lager
Rothcisenstein, was noch niclit angehauen is t, über ihm liegt
2A Lr. und also über dem verhauenen Lager etwa 4 Lr. hoch
Gebirg. Dieses ist regelmässig geschichtet und Hesse sich
leicht aufschalen; denn wenn man das obere Lager und die
vom untern stehen gebliebenen Pfeiler abbaiien wollte, so wäre
es am rathsamsten, das obere und das abgebaiite zu Tage zu
legen, indem man das darüber Hegende Gebirgsgestein den westlichen
Abhang hinunter stürzte, nachdem man vorher die stehen
gelassnen Pfeiler gesprengt und so den ganzen noch offnen Bau
zu Bruche gebracht h ä tte ; doch bedarf es dieser Arbeit mul
Unkosten n ic h t, indem iingeheiire Quantitäten trefflicher Eisenstein
anderswo vortheilhafter gewonnen werden können.
Der P la tz , wo dieses Lager sich befindet, heisst L e f t j e s .
Von hier in S. S. W. sieht man im Kalkstein mehrere
fast seigere Spalten, in welchen ebenfalls Rotheisenstein von
den Alten ausgehauen wurde, alles ist verstü rz t, auch dieser
Platz wird noch unter der Renenniing Leftjes mitbegriffen.
Es war Abend und wir begaben uns nach Sillaka, was