Urkalk, der den Schmirgel bei Paesnles zunächst bedeckt,
liegen einzelne, nur 1 Zoll dicke, sehr regelmässige Schichten
bläulichgraner, krystallinisch-grobkörniger Kalk, zwischen
dem bis znr Höhe fortsetzendeii, weissen Urkalk.
Dieser Schmirgel, der sich längs dem Abhange hiiizieht,
hat oberhalb die llichtung h. 2 , die nntern Putzen haben, obgleich
sie sich liinter einander schief am Abhang herabziehen,
eine etwas abweichende, nördlichere Richtung, die mehr
von dem sich ebenso hinstreckenden Abhänge abhängig ist.
Bis je tz t hat man auf dieser mächtigen, reichen Einlagerung,
deren Schmirgel, der ebenfalls mit Magneteisenstein übermengt,
stark polarisch is t, nnd fü r den besten g ilt, mir von
aussen etwas weggebrochen. Grosse Alassen stehen noch mehrere
Fnss hoch zn Tage. Ich glaube zwar, dass die Einlagerung
niclit weit in’s Gebirge setzen w ird , doch ist keine
Sorge, dass man nicht genug noch ein Jahrhundert hindurch
brechen und den ganzen Orient damit poliren könnte.
Die Masse des Schmirgels ist sehr zerklüftet, es sind
daher bei den zuletzt an den Gebirgen zerstörend wirkenden
Kräften eine Menge Stücke von dieser Einlagerung getrennt
worden nnd sind den Abhang herabgestürzt, wo sie in der
Erdbedeckung (einer ro th en , tlionigen Erde) liegen, die Einwohner
haben dalier am nntern Abhange neben der Wasserriese
hin nnd wieder Gräben gezogen, und so eine Alenge
Stücke ausgegrabeii; doch ist das eine thörichte Arbeit, da
oben der Schmirgel breit nnd offen daliegt, als finge man den
Bau erst an. Bei seiner Zerklüftung kann er mit eisernen
Keilen nnd Brechstangen n. s. w. ziemlich leicht und in Masse
gewonnen werden. Der gewonnene Schmirgel wurde bisher
nach dem nur | Stunde entfernten M e e re , wo ein guter Ankerplatz
is t, mit Alaiilthieren anf einem steinigen und holperigen
Fnsswege abgetragen*), es lässt sich aber am Abhange
*) Die Ausbeutung des Schmirgel auf Naxos war bisher für den ungemein
niedrigen Pacht von jährlich 1 2 0 0 0Drachmen (2417 Thlr. sächs.)
einem Primaten von Naxos überlassen und doch wurde nicht viel ausgeführt;
in diesem Jahr wurde er auf’s neue verpachtet und da man wusste,
ein Fahrweg für kleine Fuhrwerke ohne besondere Schwierigkeit
hersteilen , er wird sich bald bezahlen; denn der Schmirgel
ist ungeheuer schwer und ein kleines Häufchen macht
schon Eine Last zum Tragen.
Vor einigen Jahren hat man ein Stück Schmirgel gefunden,
was mit Malachit grün gefärbt war nnd daher gleich
von Kupfererzen gesprochen, es war jedoch ein sporadisches
Vorkommen von Malachit, wie es bei eisenhaltigen Vorkommnissen
nicht ungewöhnlich ist. Kaum | St. von diesem Schmirgel
rückwärts südsüdwestlich gelangt man anf eine kleine, fru ch tbare
Ebene, die gute Felde r und Weingärten h a t und einer
Bergcolonie hinreichend Nahrung geben könnte, dieser Platz
ist nicht nur fü r den Abbau des Schmirgels zn Paesnles, sondern
auch fü r den zu Smirigles ( f St. weit) gut gelegen,
hierher muss Wothri übersiedelt werden, während bis je tz t der
Arbeiter von dort 1 Stunde schlechten Weg bis Paesnles nnd
Abends wieder znrückgehen musste, nm einen spärlichen T a gelohn,
seinen einzigen Verdienst zu gewinnen, wobei noch
überdiess alle Bearbeitung seiner Terrassen fü r Gerste und
Wein, die ihm die Nahrungsmittel liefern müssen, den armen
Weibern und Kindern zur aüznschweren Last aufgebürdet ist.
Dicht bei jen e r Ebene arbeiten iniii scboii seit 1832 die
Bewohner von Wothri nnentgeldlicb, und bringen ihre dürftige
Nahrung mit. Sie graben einen Platz ans nnd brechen
den Felsen weg; denn es ist ihnen geweissagt worden, sie
würden h ie r im Gebirg ein Loch finden ohne Grund und darüber
müsse eine Kirche erbaut werden, und sollte man kein
Loch eröffnen, so findet sich gewiss ein wimderthätiges Bild
oder K reu tz , denn das Land umher ist gut.
dass ich jeden P u n k t, wo offenbarer Nutzen i s t , z. B. die Kohlen von
Kumi u. s. w. dem Staate zum Selbstbetrieb zu erhalten suchte, und ich
wo möglich bei dem Termin der neuen Verpachtung gegenwärtig sein
sollte, so. stieg diesesmal die neue Verpachtung auf 62000 Drachmen.