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Quellen süsses Wasser liaben kann, machen natürlich je tz t den
grössten Theil der Insel sehr unfruchtbar. Sie soll jedoch in den
frühesten Zeiten sehr fruchtbar gewesen se in , zum Theil auch
weil sie früher stark bevölkert war und daher gut cultivirt
wurde; aus dem Nachfolgenden wird sich jedoch ergeben,
dass sic in der That früher fruchtbarer war und durch die
langsam steigende Röstung, vermöge unterirdischer Hitze,
langsam abgestorben ist. Je tz t weicht aber die Ursache ih res
Siechthiims, zwar eben so langsam wie es entstand, und
es kommt je tz t nur darauf an, das abgestorbene Land wieder
fruchtbar zu machen, ohne 1000 Jah r darauf zu warten, bis
die Natur es allmählig selbst verbessert haben wird. Und soll
d e r Boden, wie er endlich blieb, auch nur als eine todte,
feste Unterlage betrachtet werden, so giebt es doch noch
Mittel, ihn schnell zu verbessern:
1) T ie fe s , fleissiges Uraackern, damit aller Salzgehalt
sich aus der obern Erdbedeckung ziehe und sie durch Luft
und Regen fruchtbar werde.
2) Sorgfältige Sammlung und Benutzung alles Düngers,
und Einführung der grünen Düngung, siehe I. Theil S. 671.
3) Vermengung des dürren Bodens mit dem Thon bei
Palaeo Chora (der bei den Salinen würde sehr nachtheilig
wirken).
4) Anbau passender Gewächse auch auf den Ländereien
der Insel, die nicht für Getreide, Wein und Gartenfrüchte
benutzt werden. Als Futte rkräuter. Grasarten. Flolzarten.
5) Baldigste Inbetriebsetzung der nützlichen Mineral-
producte, womit zweckmässige Colonisation zu verbinden ist.
Diess ist das schnellste M itte l, auch die übrigen 4 in Gang
zu bringen.
Dieselben Mittel werden auch das arme Kimoli und das
wüste Polino bald empor bringen. Schon nach 20 Jahren
wird sich, wenn alles genannte beharrlich fortgefiihrt wird,
grosse Besserling des Bodens, in wenigen Jahren Wohlstand
der Bewohner zeigen und nach 100 Jahren werden diese Inseln
fruchtbarer sein, als sie jemals waren.
Alilo soll im Frühjahr eine Menge wild wachsende Zwiebelgewächse
zeigen, als: Tulpen, Anemonen, Hyacinthen u. s. w.,
die sich jedoch auf Crocus, Anemonen, und Scylla maritima
beschränken möchten.
Sibthorp führt vorzugsweise in Milo wachsend auf: Sal i -
c o r n i a h e r b á c e a ©. KQÍ&iiog, ngr . — R o sma r i n u s off
i c i n a l i s , P l a n t a g o s q u a r r o s a 0 seu aegyptiaca. Am
sandigen Strande. Willdn. Sp. PI. v. 1. 650. An c h u s a iin-
d u l a t a 4 . — R h amn u s o l e o i d es p. — At h a r a a n t a a n n u a
0 . All Feldräiidern. — S t a t i c e e c h i o i d e s 2J.. Am Meere.
— Andryala dentata cj. — Buphthalmum aquaticum 0 .
Auch soll die Rose dort eine Pra ch t erreichen, wie man
sie nur zu Damascus wiederfinde, doch ist das nur Phantasie
eines Reisenden, und die Rosen werden, wenn man sie richtig
cultivirt, auf den nicht vulkanischen Kykladen wahrscheinlich
besser noch gedeihen.
An Wild giebt es auf der Insel wenig Hasen, ziemlich
viel Rebhühner, wilde Tauben und einige Arten der gewöhnlichen
Zugvögel. Die Küsten von Alilo sind fischreich.
Grossartiger Hafen Porto Thalassa.
Die Insel hat nur einen grossen Hanpthafen, den sie in
ihrer Alitte wie ein Flufeisen umschliesst, er hat mehrere
Seitenbiichten, die als besondere Häfen benannt werden, der
von Panagia ist der am meisten besuchte, weil man von da
zum Kastro sich begiebt und am Ufer einige Kaufläden ste hen,
ja oft sogar manches Schöne dort zu bekommen ist.
Wasser und etwas Brennholz holt man gewöhnlich aus dem
wesilich gegenüber liegenden Flafen San Nikolo. Der grosse
Hafen kann die grösste Flo tte sicher aiifnelimen, er hat in
der Mitte bis zn 48 Faden T ie fe , die nach den Rändern zu
12 bis 15 Lr. abnimmt, im Hafeu Panagia bis zu 8 Lr. Der
Flafen hat an der schmälsten Stelle seines Einganges gegen
1000 Lr, Breite, So gut dieser Hafen auch in jed e r ändern
Rücksicht is t, so hat er doch das Ueble, dass man bei sta rkem
Nordwinde nicht auslanfen kann, was besonders in krie-
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