sd ia rf getrennt von den Grieclien, mehrere spreclien französisch
nnd die meisten italienisch.
Die Stadt ist leider von der Natur nicht mit einem Hafeu
begünstigt, die Alten halfen durch einen starken Molo
ab, der aber längst der Wntli der Wellen hat weichen müssen;
man sagte mir, dass e r für Eine Million Drachmen wieder
hergesteilt und erweitert werden könne, wo dann die
Insel sehr an Verkehr gewinnen würde.
Im Norden des Hafens liegt eine kleine, klippige Insel
S t r o n g y l e , anf welcher sich noch Ueberreste eines grossartigen,
alten Gebäudes finden. Es war der mächtige Tempel
des Dionysos, von weissem Marmor, alles ist zerstört nnd
die meisten Quadern sind weggeführt, nur die mächtige Eingangspforte
war zu fe s t, sie blieb stehen.
Diese P fo rte ist südlich gegen den Hafen g e richtet, sie
hat innen 18 par. Fnss Höhe nnd 11 Fnss Breite, die T h ü rstöcke
sind 3 | Fuss breit und 4 Fnss dick, so anch die
Kappe nnd die Schwelle. An der Kappe stehen 2 nnd unten
an den Thürstöcken, 1 Fnss über der Schwelle, 2 andre, einige
Zoll starke, gleichseitig, 4seitige, oben grad abgestumpfte,
pyramidale Hervorragungeii, aus demselben iMarmorstücke gc-
haneii, 6 bis 10 Zoll heraus; wozu sie dienten, ist noch nicht
erklärt.
Die Alarmorhlöcke waren mit kupfernen Zapfen verbunden.
Diese kleine Felseninsel stand sonst mit dem Lande durch
eine Brücke in Verbindung, über welche auch Wasser nach
dem Tempel geleitet w u rd e ; wahrscheinlich von der Wasserleitung,
deren Spuren unter dem Schloss noch aufznfinden
sind, das Wasser kam ans einem guten, reichlichen Quell,
gegen l.t Stunden von 0. S. O. her; es versumpft je tz t die
dortige Ebene.
Von der Stadt streckt sich westlich ein felsiges Vorgebirge
weit hinaus ins M e e r, die Insel bildet am südwestlichen
Anfang dieses Vorgebirges, was gegen N o rd -, die Insel aber
gegen Ostwinde schützt, eine grosse, oifiie Kliede, anf welcher
freilich kein Schiff bei Westwind stehen kann ; hier lauum
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den meist die Schiffe, die von Süden kommen, wenn starker
Nordwind bläst; denn dann ist es schwer das Cap zu umsegeln
nnd gefährlich in den so wenig geschützten Hafen einzulaufen.
Von dieser Rhede hat man etwa | Stunden bis zur Stadt,
de r Weg führt am Rande einer sumpfigen Niederung hin, die
im Herbst bis spät in den Winter voll Becassinen, Moosschnepfen
u. a. m. liegt.
Auf dieser Rhede soll Theseus gelandet und mit seiner
Retterinn nach dem Berge, wo je tz t die Stadt liegt, geliist-
wandelt haben; denn anssetzen sollte er sie , oder seine Beg
le ite r, die auf der widrigen F a h rt alles Unglück dem reitzenden
Wesen zuschrieben, drohten ihn und sie zu ermorden.
Am südwestlichen Fuss des Berges, am Rande einer
frischen Quelle, schlief sie sorglos ein, das Wasser quillt
noch je tz t von antikem Alanerwcrk umschlossen, es heisst
heilt zu Tage der Ariadne Brunnen. Der Treulose entwich,
ih r aber gaben die Götter frohes Erwachen im Arm des
Freude lächelnden G o tte s, der süssen Ersatz ih r gewährte für
das, was sie verloren. So ist sie denn versöhnt und hat sich
nur ein kleines Wiedervergeltungsrecht Vorbehalten; denn wenn
in der späten Jahreszeit Fremde die Insel besuchen, so stürmt
es ein Paar Wochen fo rt und lässt sie nicht abreisen, auch
ich sah , nachdem die Untersuchung der Insel beendigt war,
aus Ariadnes Fenstern fo rt und fo rt mächtige Wogen sich
brechen über den Molo, aber die Zeit war kurz und freundlich
und es hätte schon noch länger stürmen können.
Die Insel hat an der Ostküste noch zwei Häfen bei Apollonia
und den Panormos - H afen, doch sind beide klein und
nicht vor jedem Sturme sicher.
Ausser der Stadt sind noch mehrere gute Ortschaften auf
de r Insel, von welchen die vorzüglichsten während der Berei-
simg der Insel erwähnt werden.
Bei der Stadt tr itt Granit zu T age , auf diesem sind kaum
10 Minuten weiter östlich kleine Anhöhen te rtiäre r Bildung aufgelagert.
Zn unterst Hegt schiefergraner Thonmergel, er ent
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