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da iiiiteii entstiegen ist. Man kann diesen Weg auch auf
Manlthieren heraiifreiten und Dinge aller Art werden so auf-
1111(1 abgebracht, besonders Mein, der hauptsächlich von hier
weggeführt wird.
Geognostlscher Durchschnitt des grossen Kraterrandes.
Zu unterst an dieser Hafenbucht stellt schwarzer, zackig
e r , geschmolzener Trachit liervor, auf diesem liegt hier eine
mächtige Lage vulkanische Asche (Pozzolana), sie besteht aus
einer erdigen, blass graulichrotheii Alasse, die kleine, etwas
verhärtete, poröse Brocken derselben Substanz umgiebt, zuweilen
findet sich ein kleines Stückchen mnsig geschmolzener,
brauner 1 rachit darinn, noch seltener nnd kleiner, etwas
schwarzer, körniger, geschmolzener T ra ch it, wie er höher
sich in stärkern Bänken zeigt. Diese Lage zieht sich südlicli
noch mächtig fo r t, wird aber nördlich schmäler.
Diese vulkanische Asche ist kieselig-thonig nnd durch
Eisen gefärbt, vor dem Löthrohr schmilzt sie zn einem gelben
Email mit schwarzen Flecken, mit Kobaltsolution giebt
sie ein schwarzes Email, in Borax löst sie sicli nicht auf,
ß r b t aber das Glas blass eiseiigrün. Sie ist selir trocken, es
sind daher kleine Vorrathskeller, nm Wein bis zur Abfuhr
anfznliebeii, dariim ausgeliauen. Sie eignet sich zn Wassermörtel
sehr g u t, kann aber nicht gewonnen werden, ohne
Naclitlieil für die oben befindliclie Stad t; denn die über ihr
liegenden vulkanisclien, zerborstenen Alassen würden sehr bald
lierabstürzen, wenn man anch den Abbau so vorsichtig als
möglicli ciiiricbtete; auch ist es dnrclians nicht iiothweiulig
sie zn gewiiiiien, da die den grössten Theil der Insel bedeckende
vulkanische Asche eben so braiiclibar, leiclit zn gewinnen
iniil in imgelieiirer Menge vorliaiiden ist.
lieb e r dieser Asche liegt eine scliwaclie Lage gut geschmolzener,
schwarzer Trachit, der sieb leiclit in eckige Körner
tren n t, hin und wieder finden sich kleine Prismen glasiger
Feldspath darinn, auch schliesst er zuweilen kleine, eckige
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g raue, thonig-quarzige Brocken und noch seltener ein Olivinkörnchen
ein.
Dieser körnige Trachit ist glänzend im Bruch, rabenschwarz
, er bläht sich vor dem Löthrohr etwas in der Weiss-
glülihitze anf und schmilzt dann zu einem schaumigen, grüii-
lichgelbeii Glase, Mas, mit Kobaltsolution ein Paar mal befeuchtet,
immer mehr dunkelgrün wird.
Die Lage dieses Trachites ist oberhalb mit einer blass
ziegeliotlieii, erdigen Lage, die stark verhärtet und porös ist,
bedeckt, sie durchsetzt auch in schmalen Lagen ein Paar
mal diesen schwarzen, körnigen Trachit.
Ueber dieser schwarzen Tracliitlage, mit ih re r rothen,
erdigen Begleitung, liegt eine sehr mächtige, röthlicligrane
Lage eines vulkanisclien Conglomerates, was mit erdiger, aber
e rhärteter Masse verbunden is t, es enthält besonders viel
äusserlich grünliche Brocken, die innerlich halb geschmolzene
r, poröser, schwarzer Trachit sind, hin und wieder finden
sich Stücke röthlicher Trachit und Obsidian.
Anf dieser Lage liegt eine dünne Schicht einer gelblichweissen,
körnigen, fein porösen Masse, sie ist weich und
lässt sich wie Sandstein zu kleinen Körnchen zerreiben, die
thonig-kieselig sind, hin und wieder findet sich ein kleines
Körnchen weisser, glasiger F e ldspath, dessen Masse auch als
dünner Ueberzug der Körnchen vorkommt.
Diese Alasse schmilzt vor dem Lötlirohre zu einem grüii-
lichgelbeii Glase, was durch Kobaltsolution dunkelgrün wird,
sie löst sich wenig in Borax auf, färbt das Glas aber blass
eiseiigrün, mit Salzsäure befeuchtet wird sie in Folge ihres
Eiseiigeha Ites grünlichgelb.
Diese schmale Lage zieht sich sehr regelmässig quer über
den Abhang hin, sie scheint von einem schlammigen Erguss
des Vulkans herznrühreii.
Auf ihr liegt eine dünne Schicht grober, vulkanischer
Sand, Mie er schon bei Neo-Kammeni beschrieben worden
is t, sodann folgt drüber eine dünne Lage etwas erhärtete,
graue Asche, sie ist ebenfalls sehr regelmässig; vor dem
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