nördlichen Hälfte der Insel, taugt nicht viel; ein g u te r, aber unbequem
gelegener Hafen ist an der Südküste der südlichen Hälfte
der Insel, er heisst Porto Skinos, von den dort wachsenden Mastixsträuchern,
er taugt nur für mittlere und kleinere F a h rzeuge.
An der Ostküste liegt eine kleine, felsige Insel, Kov-
veXivrjai, Kanincheniiisel, mit einer Capelle und ein Paar kleinen
Häusern, die eine Quarantaine vorstellen.
Au der Ostküste des nördlichen Theils der Insel zeigt
sich grauer Gneiss in Süden fallend . an der Landenge grauer
Granit, der oft mit feinkörnigen, schiefrigen, glimmerreichen,
diinkelgrauen Partien verwachsen is t, er fällt in N.O. und
macht also an der Ostseite der Insel mit dem erwähnten Gneiss
eine Mulde.
Im südlichen Theil der Insel, wo sie Delos am nächsten
und nur durch eine schmale Meerenge getrennt is t, sind längs
der Ostküste die Gräber der Delier. Hier reiht sich Todten-
gruft an Todtengruft, oft waren die Gebäude, welche man
über die Sarkophage erbaut h a tte , so gross wie Capellen; es
war eine wahre Gräberstadt. Unter diesen Grüften gehen
eine Menge Kanäle durch mit Platten überdeckt, die Grüfte
sind meist mit schönem Mörtel ausgekleidet; es liegen viele
Sarkophagdeckel, kleine Altäre, oben vertieft, au den Seiten
mit Laubgewinden verziert ii. a. m. herum, sämmtlich aus
weissem, grobkörnigem Marmor.
Alles ist auf das furchtbarste umgewülilt, in der Zeit der
Anarchie zogen besonders von Mykone Leute h e r , so dass auf
einmal hier 3 ja bis 500 Menschen arbeiteten, die Gräber zu
eröffnen; denn fast in jedem Grabe fanden sieb goldene Ge-
räthschafteii, Ringe, Ohrringe, Haarnadeln n. s. w. Hatte
dann eine Partie L eu te , die zusammenarbeiteten, eine Hand
voll Gold gesammelt, so wurde es an die Goldschmiede verkauft
und diese Alterthümer eingeschmolzen.
Auf einer Anhöhe über der Gräberstadt steht die Ruine
eines Thurmes aus grossen, weissen Marmorquadern, die h e rabgestürzt
worden sind. Es hatten also die Todten hier einst
noch Schutz im Grabe.
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Die Gräberstadt zieht sich längs herab bis ziun südlichen
Cap Glaropoda, dessen Benennung sehr alt zu sein scheint,
und von den früher erwälinten, sich in Alenge hier aufhaltenden
Cormoran’s herrührt.
Wir fuhren Nachmittags zurück, der Sturm wurde aber
heftiger und wir waren von den übersprützenden Wellen alle
durchnässt; kam eine grosse Woge, so redete der Schiffer zu
seinem Fahrzeug: Heb dich! S e ile ich t! So war’s g ut !— Nun
schneide gut durch! Hahaha! Sei brav u. s. w. Zur Nacht
kamen wir in Mykone an, in derselben wurden jene 11 Räuber
gefangen, siehe S. 260.
Zweiter Theil. 19
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