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d ie n , nm zu fisdien, aber unser Fang war so gering, dass
nicht einmal jed e r ein kleines Fischchen erhalten konnte.
Wir hatten also Fastenzeit. Den ändern Morgen kam ein Hirt
und gab dieselbe Antwort, die wir gestern schon erhalten
h a tten , setzte aber hinzu: wenn ih r Fleisch haben wollt, da
drüben auf Spotiko sind 6 bis 7 wilde Ziegen, schiesst sie
euch. Ich stellte nun eine Art Treibejagd a n , zwischen je dem
Mann mit Gewehr ging ein Matrose, so durchzogen sie die
Insel radial, ich blieb an den steilen Klippen. Es wurden einige
Ziegen gesehen, ohne zum Schuss kommen zu können; aber
am Rande der Klippen, wie ich zum voraus vermuthet hatte,
suchten drei Stücke durchzugehen und zwei wurden mein.
Sie waren glücklich geschossen, so dass sie am Felsen auf
der Stelle liegen blieben, sonst wären sie in die beim fo rtdauernden
Sturm heftige Brandung gestürzt. Somit war dem
dringendsten Bedürfniss für heute abgeholfen. Den ändern Morgen
kam ein Mann und brachte einen wohlgeschriebnen Brief, worin
stand , er sei ein armer Alann und bitte um Bezahlung fü r die
erlegten Ziegen; gern gewährte ich ihm , was er verlangte.
Die Sache war gut ausgedacht; denn jene Ziegen lassen
sich nicht fangen, waren also fü r den Besitzer so gut wie
verloren, schoss ich sie, so konnte man hoffen, dass ich sie
auch bezahlen würde. Der Sturm liess uns nicht fo r t, ich
liess daher dem Herrn sagen, dass die wilden Ziegen auf
Spotiko durch die gestrige Jagd so scheu geworden seien,
dass ich keine mehr zu Schuss bekommen würde, wir bi’auchten
aber Lebensmittel, ich sähe daher keinen ändern Weg, als in
Antiparos auf die Ziegenjagd zu gehen, wo ich hoffte, dass
sie nicht so scheu wären. Da kam Brod und ein gutes Schaf
und ich sandte durch sichere Hand das nöthige Geld und ein
europäisch Andenken ihm mit Dank dagegen.
Noch einen Tag und Aeolos liess dem Apollon*) die F inthen
durchschneiden zur Insel, wo Homer geboren und begraben
wurde.
♦) Der Name der Goelette.
N 1 0 .
( lo s .)
S t r a b o schreibt: nach einigen solle Homeros auf dieser Insel
begraben sein. Lib. X. p. 484. Pausanias bei seiner Beschreibung
des Tempels zu Delphi erwähnt dieses Eiland.
Lib. X. 24. 2.
„Man kann aber auch das Bild des Homeros von Erz
„ a n einer Säule sehen, und den Götterspruch lesen, der dem
„Homeros gegeben worden sein soll” :
„Glücklicher Du, unglücklich zugleich! — Denn Beides
ward ja Dir —
„Suchst Du das Vatergefild? Dir ist mir ein Muttergefilde.
„ J o s , die Insel erzeugte die Mutter Dir; dich auch
im Tode
„Birgt sie dereinst. Doch das Räthsel der Jünglinge
magst Du vermeiden.”
„Es zeigen aber die Jeten auch des Homeros Grabmal
„auf ihrer Insel, und anderwärts eins der Klyraene, welche,
„wie sie sagen, Homeros Mutter gewesen. Die Kyprier aber
„ — denn auch diese eignen sich den Homeros zu — sagen;
„Themisto, eine Eingeborne ihres Landes, sei seine Mutter
„gewesen, und vom Eukloos sei die Geburt des Homeros in
„folgenden Versen voraus verkündet worden” ;
„Denn auf Kypi’os im Meer wird sein ein gewaltiger Sänger,
„Welchen Themisto gebiert in dem F e ld , die erhabne
der Frauen.
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