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534 A R TES ISCH ES BOHRLOCH.
Metre.
Dammerde ^ 25
Gerölle mit Sand
Kalkstein mit Mergel, eine Quelle erbaut .
Hippuriten-Kalk , r e i n .................................................................
mit schiefrigen Mergeln .
M e r g e l ..................................................................................................
Schiefer, wechselnd mit gewöhnlichem Mergel .
Hippuriten-Kalk, rein . . .
mit kieseligen Stücken
rein, zwei Quellen mit Hochdruck
mit mergeligen Straten . . . .
“ - - - und Feuerstein
- - einer Lage Salzthon
- - F e u e r s t e in ............................................
L e h m ............................................................................
Hippuriten-Kalk mit Mergeln.......................................................
Mergel . . . . . . .
Kohlenschiefer, wechselnd mit Kalk, kiesig .
Schwarzer T h o n , Kohlenlehm mit Schwarzkohlen
Gelber T h o n .......................................................................................
wechselnd mit Kalkstein . . . .
mit Quarz - Findlingen . . . . .
2,50
1,75
3,40
0,75
1,00
0,85
5,95
0,60
20,38
1,91
0,40
0,37
0,24
1,20
3,34
0,30
1,70
0,92
0,63
0,81
0,44
1,43
0,25
Eisenschüssiges, quarziges G e s t e i n ............................................
D e sg l., geneigt, auf der einen Seite ein weicheres F lö tz ?
Piräeus, Anfang Juli 1839. 3g 43
Nachdem nun die Resultate der Bohrung genau beobachtet und aufgezeichnet
sind, schliessen sich an sie die geognostischen Folgerungen
aus dem bekannten oder nicht bekannten Bau des Landes. Wenn man
aber die in den vorigen Abschnitten dargestellten geognostischen, einfachen
Verhältnisse betrachtet, so sieht man nirgends den Hippuriten-Kalk
mit Thonlagern wechseln, schon auf diese einzige Erfahrung gestützt
nnd bei der bekannten hohen Ausfüllung der Thäler und noch höhern der
Ebenen, deren Niveau auch früher tiefer lag als das der sich in sie öffnenden
Thäler und endlich drittens, dass man den unter dem dichten Kalk
liegenden kalkigen Thonscliiefer noch nicht erreicht hat, ist zu glauben,
dass die überbohrten Hippuriten - Kalke nur im Diluvium befindliche F e lsenstücke
waren (die natürlich, je tiefer sie lie g en , desto grösser sein
müssen), wofür auch ihre geringe Mächtigkeit spricht, z. B. der erste
ist nur 1 | Lr. und der stärkste 10 Lr. mächtig und gleich darunter w ieder
Lehm und Thon. Unter Schwarzkohle ist wohl Pechkohle (die dichteste
Art der Braunkohle) zu verstehen, da die eigentliche Schwarzkohle
GRIECHENLAND’S HÖHLEN. 535
unter den hier angegebenen Verhältnissen wohl noch nie gefunden wurde,
wohl aber Pechkohle, wie bei Klemoutzi in Kalkmergel, I. Thl. S. 383.
Es bestätigt übrigens diese Bohrung, was ich, ehe noch an sie g e dacht
wurde, in meinen frühem Berichten über Bohrungen in griechischen
Ebenen aussprach, I. Thl. S. 219 und dass sich Kohlen finden
würden, I. Thl. S, 62.
Griechenland’s merkwürdigste Höhlen.
Der obere Kalk ist reich an Höhlen, besonders ausgezeichnet
sind aber die in ihm befindlichen Eisensteineinlagerungen,
z. B. im Lauriongebirg, I. Thl. S. 4 9 ; auf Thermia,
II. Thl. S. 99; auf Serpho, II. Tbl. S. 117 und viele andre
mehr. Hier sind nur die grossartigsten aufzufübreii, ihre näh
ere Beschreibung aber nachzulesen.
1) D ie Hö h l eK a l a f i d g a u f T h e rm i a , II. Tbl. S. 102,
ist unstreitig eine der interessantesten Höhlen, die es überhaupt
giebt. Sie befindet sich in einem Lager von krystallinisch
körnigem Kalke, welcher mit Glimmerschiefer ganz nahe
bedeckt is t, ohne dass jedoch dieser ihr Dach bildet, was
aus Kalkstein besteht. Besonders merkwürdig ist sie durch
die aus dera Hauptraume rechtwinklig abgebenden, unzähligen
Seitenschluchten, die zwischen ihnen befindlichen, aus jenem
Kalk bestehenden Seitenwände zeigen deutlich eine lang-
dauernde Auswaschung durch MTsser. Sie liegt nach französischen
Messungen 1300 par. Fuss über dem Meere; bat keine
Stalactiten; Knochen wurden in ih r nicht gefunden.
2) D ie G r o t t e von A n t i p a r o s , II. Thl. S. 193. Sie
zieht sich dem Fall der Schichten des krystallinisch-körnigen
Kalkes, in welchem sie sich befindet, grade entgegengesetzt
zu Tage. Sie zeichnet sieb vor allen europäischen Höhlen
dadurch aus, dass ihre Stalactiten aus fasrigem Arragonit bestellen,
mehrere derselben haben einen Kern von Kalkspath,
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lil-
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