-JS
^ I ! "
I ' I
in’s Niveau mit dem nahen Meere gesetzte, in die Vertiefung
gedrungene Wassermenge nimmt aber dann nicht im geringsten
mehr zu. Alan sieht nun in dem kleinen Tumpfe im Kleinen
das M’asser grad so aiifwallen, wie ganz nahe im Aleere in
grösserm Maasse, Das Aleerwasser wird durch die aufsteigenden
Dämpfe nicht zersetzt, es bleibt klar, nur am Strande
setzt sicli EisenocJier ab.
Salzwasser und Salinen.
Man kommt mm an eine breite Ebene, die sich noch weit
nach Süden und nach Westen zieht; am nordöstlichsten Rande
derselben zeigt sich wieder das weisse, hier nur halb ze rsetzte
Feldgestein, es fühlt sich daher rauh wie Sandstein
an und ist liäutig mit rothem Eisenoxyd durchsetzt, was mancherlei
oft recht artige Zeichnungen hervorbringt. Geht man
nun an dem östlichen Rande der Ebene, längs einem flach
ansteigenden Hügel hin, so macht jenes Gestein eine kleine
Einbuchtung und hier geht östlich eine Höhle hinein, da ein
Paar Bänke desselben niedergesiinken sind. Man gelangt einige
Lr. weit abwärts zu einem einige Lr. grossen Wasserbehälter,
in welchem warmes Salzwasser, vorn 3 bis 84 Fuss
tie f, weiter hinein aber tiefer steht. Seine Oberfläche zeigt
sich still, kein Aufwallen, keine Gasentwickelung findet statt.
Es hat vom September an keinen Abzug, erst im Mai nnd
besonders im Juni , wenn andre Quellen anfangen zn versiegen,
fängt dieser unterirdische Wasserbehälter an ziemlich
stark zu fliessen. Von ihm geht unter den niedergesnnkenen
Steinschichten ein Abzug heraus nach der Ebene, und das
Wasser wird in einem 4 Lr. tiefen Graben in die Verdam-
pfungsbeliälter g e fü h rt, die es anfüllt; dieser waren aber bei
meiner Anwesenheit nur wenige und mehr als A des Wassers
ging daher unbenutzt ins Meer. Das so günstige Local der
Ebene ist gar nicht benutzt, ich Jiabe daher berichtet, die
Ebene so weit als möglich zu Verdarapfungsbehälterii mit
breiten Rändern (um das Salz aufliäiifen zu können, damit es
besser ablecke) vorrichten zu lassen. Das hier niederfallende
Salz ist schön weiss, meist in Zoll grossen Würfeln, hält
sich trockner als Meersalz und ist süsser im Geschmack.
Wenn diese Saline gehörig erweitert und benutzt wird, so
kann sie ganz allein weit über den Bedarf für ganz Griechenland
hergehen nnd man braucht nicht mehr das graue Meersalz
der gewöhnlichen Salinen zu reinigen. Das Eintreten des Meerwassers
ist durch einen einfachen Damm zu verhindern, es
wird in dem grossen, geschlossneii Hafen niemals schwere
See. Nur eine einzige Stelle, wo das in dieser Ebene abfliessende
Wasser als ein kleiner Bach in’s Meer t r i t t , ist bei
Sturm mit einer Schleusse zu verwahren.
Ich kehre wieder in die Höhle zurück, um mm noch einige
nähere Erörterungen über dieses Salzwasser zu geben.
Es h a tte Ende Sept. a. St. 264« R. Wärme und die Luft
in der kleinen Hölile, die gegen Ost völlig geschlossen ist,
ha t bei trockner Therraometerkugel 2I 4 « R ., hei nasser 22U
Die Oberfläche dieses Wassers scheint, so viel sich ohne Nivellement
beurtheilen lä ss t, im Niveau des Meeres zu liegen.
Dass e s, erst wenn die nasse Jahreszeit vorüber is t, anfängt
zu fliessen, hat vielleicht seinen Grund darinn, dass die Regenwasser
bis dahin e rst in die nöthige Tiefe gedrungen sind,
wo sie der vulkanischen Thätigkeit weichen und wieder empordringen
müssen, so wird diess Salzwasser zur 8 Monat
interinittirenden Quelle. Gern werde ich eine genügendere E rklärung
aufnehraen. Diess Wasser hat einen eben so bitterii
Nachgeschmack als das Meerwasser und ich halte es fü r nichts
anderes, als solches; dass es ein besseres Salz lie fe rt, rü h rt
wohl davon her , dass es schon 26« warm in die Behälter
kommt und daher schneller krystallisirt, während Meerwasser
meist nur 18 bis 19« warm in die Behälter gelangt.
Dieses warme Salzwasser vvurde sonst als Bad sehr liäu-
fig aus der ganzen Umgegend besucht, besonders für Hautkrankheiten
und stand iu grossem Ruf s e i n e r Heilkraft, doch
ahnete keiner die Folgen der schnellen Heilung, keiner wusste,
dass Hippokrates von dem Salzbade auf Alelos folgenden
m l i