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„ te il Geruchs, den er aiisdampft, nicht nahen, allein zur
„Nachtzeit spürt man diesen Schwefeldarapf nicht so.
„E r erleuchtet und liitzet so seh r, dass das Meer fünf
„Stadien um ihn herum beständig zu kochen scheint , und
„wqbl auf zwanzig davon leimigt und trübe wird (durch Zer-
„setzung der Scbwefeldämpfe, Scbwefelhydrat); es liegen auch
„jähe Felsen dort herum, die an Grösse ganzen Thürraen zu
„vergleichen sind” *).
Auch Ovid beschreibt dieses Ereigniss poetisch. FJs trug
sich um 282 v. Chr. zu.
Pausanias II. 3 4 , 2 , kannte bereits die auf der emporgehobenen
Halbinsel Methana liegende kleine Stadt gleiches
Namens und erzählt nur von dem Hervordringen der heute
noch dort befindliclien heissen Quelle, von welcher e r sagt,
sie sei unter dem makedonischen Könige Antigonos, Deme-
trios Sohne, zuerst mit F euer bervorgedrungen. Antigonos
regierte von 274 v. Chr. an. Es wäre demnach die Flalbin-
sel wenigstens schon 14 Jahr nach ih re r Entstehung bevölkert
gewesen, was um so glaubwürdiger is t, da gleich nach der
Erbebung von Anaphe die Argonauten auf dieser Insel opferten.
Als Theras im I l t e n Jahrhunderte v. Chr. eine Colonie
auf der Insel Kalliste gründete, so bestand ja doch dieselbe
schon. E rs t wohl über 800 Jahre später wird uns der Einsturz
des grossen Kraters, um 236 v. C h r., berichtet, durch
welchen ein kleineres Stück der Insel Thera losgerissen wurde
nnd den Namen Therasia erh ie lt, den es noch heute führt,
weil keine Scbutzbeilige ihn, wie den der Insel T h e ra , veränderte.
Es geht aber aus den trefflichen Beobachtungen von
L. V. Buch hervor, dass Erhebungskrater nur eine kurze Zeitperiode
wirken**), es ist also wahrscheinlich, dass sich der
*) Kallisthenes, der Unglückliche, welcher Alexander den Grossen
hegle itete, heschrieh dieses Ereigniss in einem eignen Buche, aus welchem
Auszüge hei dem Seneca stehen, siehe dessen Quaest. natur. VI.
23 u. f.
**) Poggendorfs Annal. d. Physik u. Chemie. Jahrg. 1836. Stück 1.
p. 169. L. V. Buch üher Erhehungskrater und Vulkane.
grosse Krater von Santorino erst kurze Zeit vorh e r, ehe er
ziisammenstürzte, gebildet hat und wir deshalb von seiner
Entstehung keine Kunde haben, da sein Füinsturz bald darauf
erfolgte, die Insel zerriss und Therasia von Thera trennte.
Den historischen Nachrichten zu Folge sind also die vulkanischen
Ereignisse im nördlichen Theil von Griechenland älte
r als die im Süden. Nur die Erhebung von Anaphe schliesst
sieb an die vulkanischen Ausbrüche am nördlichsten Tlieil von
Euböa, am Cap Kenaion, so dass der Zug vulkanischer Wirkungen
sich von Nord nach Süd gezogen zu haben scheint,
Euböa war nach Strabo nnd ändern von jeher sehr den
Erdbeben unterworfen und nachdem die Opferflamme des Fle-
rakles am Cap Kenaion erloschen war, öffnete sich lange Zeit
nachher im ielanteiscben Gefilde ein Erdpfiihl, aus welchem
Ströme feuriger Lava flössen. Unweit des Caps Kenaion quellen
heftig nnd fast siedend heiss die Quellen von Aedepsos,
I. Tbl. 487. Es ziehen sich von h ie r in Einer Linie heisse
Quellen am Fuss des Gebirges der Querspalte, welche das
Gebirg von Euböa mit dem des Pindus verbindet, wie ein
Blick auf die Karte zeigt, es sind die warmen Quellen in den
Thermopylen und die zu Patradzig.
In der Nähe von Liwadia bei Granitze bat ein vulkanischer
Ausbruch stattgefunden, indem sich ein Berg erhob,
der Laphystios (Steinerzeiiger), I. Thl. S, 104.
Südlicher finden sich erst wieder vulkanische Wirkungen
in der Nähe des Isthmos bei Sousaki, wo die dortige Solfatä
ra noch tbätig is t, I. Tbl. S. 224,
An die Solfatära von Sousaki schliessen sich in südöstlicher
Richtung die Trachite von Aegina, I. Tbl. S. 273 u. 274 und
die ans Trachit bestehende Halbiusei Methana, nebst dem
Tracbit am Südende de r Insel Kalaureia, auf welchem die
Stadt Poros liegt, an.
Nach den Untersuchungen der Exped. scientif. de More'e
sollen das Vorgebirg Akra und die Insel Specia tracbitisch sein ;
diese Punkte nordwestlich verlängert ist weiter keine vulkanische
Wirkung bekannt, südöstlich aber setzt der vulkanische
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