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findet hier in der obern Erdbedeckung, besonders südwestlich
häufig eisenhaltige Stücke, auch wohl zuweilen ein Stück
Brauneisenstein, und die h o h en , steil abgerissnen, südlichen
Felsenufer zeigen stark eisenschüssige Lagen, die aber nicht
als Eisenstein nutzbar sind.
Ich hatte Antiparos von Paros aus wie gewöhnlich besuchen
wollen, aber meine in dieser späten Herbstzeit des Meeres
kundigen Schiffsleute riethen mir davon a b , indem sie zum
voraus versicherten, es werde uns gewiss über kurz und lang
beim Besuch der Inseln Sturm nöthigen, ohnedem im Spotiko-
Hafen Schutz zu suchen, und bald erfüllte sich ihre Meinung,
denn kaum hatten wir ein Paar Stunden bei günstigem Winde
Paros verlassen, als e r zum wüthenden Sturm wurde und uns
nöthigte noch zur rechten Zeit im Spotiko - Hafen einzu-
laufen.
Ich sandte daher den ändern Tag zum franz. Consul in
P a ro s, auf dessen Grund und Boden die berühmte Grotte
lieg t, zu deren Befahrung derselbe einen langen Strick und
eine Strickleiter leiht. Ich selbst begab mich einstweilen, auf
seine mir bekannte Gefälligkeit bauend, nach der G ro tte , wo
ich auch das gewünschte fand.
Der Weg vom Spotiko-Hafen geht über mässige Höhen
gegen Ost, sodann wendeten wir uns südlich in einem kleinen
Thal hinab; ich fand hier am westlichen, untern Abhange des
Berges, in welchem sich die Grotte befindet, 1 St. ehe man
zu ih r gelangt, eine kleine, aber reiche Rotheisensteineinlage-
rung im Kalkstein. Sie ist gegen 3 Lr. breit und 15 bis 20
Lr. lang, wahrscheinlich setzt sie auch nicht tie f nieder, doch
giebt es in der Folge einmal einen leichten, nutzbaren T a gebau,
Der Weg von hier östlich bis aiTs Meer ist etwa
1 St. lang; bis zur Ebene wäre ein Fahrweg mit 5 Fuss Breite
ohne besondere Kosten herzustellen, an der Küste, wo vor
wenig Jahren eine grosse F lo tte lange Zeit vor Anker lag,
kann der Eisenstein dann leicht weiter gebracht werden.
S t e l m o v u l g a r is (}{po)coJ£iA.o5 , n g r .) , d e r g em e i n e
S t a c h e l s c h w a n z , eine der hässlichsten Eidechsen, zeigte
sich an den Felsen.
Die Stalactiten - Grotte auf Antiparos.
Am Ausgang des kleinen Thaies wendet man sich östlich
an der Südwestseite eines mässig hohen, k ahlen, felsigen Berges
hinauf. E r besteht aus wenig krystallinisch-körnigem Kalk,
seine Bänke neigen sich mit einigen und 20 bis 30« Fall in
Südwest, in diesen Bänken nun ganz oben, nahe unter der Kuppe
geht die Grotte nieder und zwar der Lagerung grad entgegengesetzt,
mit 45 « Fall in Nordost. Ihre Längenerstreckung
ist oben h. 5 ,4 , tiefer wird der Raum zu einer grossen Halle
die sich dann mehr gegen Nord wendet.
Ich bin nicht Willens eine Abhandlung über diese berühmte
Grotte zu schreiben, schon deshalb, weil nicht viel
mehr zu beschreiben übrig blieb als ihre Dimensionen, und
weil, wie die Höhle entgegengesetzt dem allgemeinen Fall
der Schichten sich in den Berg senkt und doch Thatsache
is t, auch das, was ich von ihr zu sagen habe, ganz den
bisherigen Beschreibungen entgegengesetzt is t, so sah z. B.
ein berühmter Reisender wenige Tage vor mir im Innern der
Grotte zahllose Krystalle in tiefem Blutroth erglühen oder in
den herrlichsten Regenbogenfarben glänzen; sah, als die grösste
Weitung erreicht war, ein unermessliches Gewölbe aus glänzend
weissem Marmor. Das sah ich freilich nicht, doch sei
der W^ahrheit gemäss je tz t einiges gesagt, was ich von dieser
Grotte gesehen habe.
Ganz vorn am Vorplatz der Grotte ist rechts unter der
Wölbung des Felsens ein steinern Häuschen angebaut, was
eine kleine Capelle enthält. Die Vorhalle der Grotte verspricht
etwas, rechts sieht man einen freistehenden, ziemlich
starken, aussen bräunlichgrau gewordenen Stalagmit, links steht
ein anderer, aber noch schwärzerer, der zum Ueberfluss,
weil er stärker is t, mit Namen überdeckt wurde. Die Hinterwand
ist mannigfaltig mit Kalksinter Überflossen, der je tz t
Zweiter Theil. J 3