KUPHONISI. SKINOSA.
K ü P H 0 N I S I.
Ist eine flache, öde Insel, unweit des südöstlichen Endes
von Naxos. Sie besteht meist aus Kalkmergel. Es bat sich
auf ihr ein Bauer angesiedelt, bei dessen Häuschen sich einige
Platten lithographischer Kalkstein von Makaris befanden.
S K I N O S A .
(S k in u s s a .)
Südlich von Naxos. Es befinden sich auf ih r die Ueberreste
eines zerstörten Ortes, die aber nichts bemerkenswerthes
bieten sollen. Diese Insel soll von den dort wachsenden
Alastixsträncbern ihren Namen erhalten haben, obgleich
deren dort nicht mehr nnd nicht bessere wachsen, wie
auf den ändern Inseln.
Besonders häufig wächst dort die F e r n l a der Alten, F.
Fernlago und F. thyrsiflora. NaQd-rjxa, ngr. von AVp&r/t.
Ein stattliches Doldengewächs, was einen 5 Fuss hohen, 3 Zoll
dicken Stengel tre ib t, der von 10 zu 10 Zoll einen Knoten
macht, aus welchem Seitenzweige wachsen; dieser Stengel ist
mit einer 2 Linien dicken, harten Rinde umgeben und enthält
innen ein weisses Mark, was vollkommen getrocknet mittelst
Stahl und Stein Feuer fängt, wie der beste Zündschwaram
und langsam fortglimmt, ohne die umschliessende Rinde anzugreifen,
man kann solchergestalt F eu e r mit forttragen, und
die jetzigen Griechen bedienen sich derselben gern dazu. Dieser
Gebrauch stammt aus dem grauesten Alterthume; denn
als Prometheus des Himmels Feuer geraubt h a tte , soll er es,
wie Hesiodos schreibt, in einem Stengel der Ferula fortgetragen
haben.
Diese Stengel sind stark genug, um als Stock dienen zu
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können, aber zn le ich t, um Jemand damit empfindlich zu
schlagen. Bacchus soll daher sehr weislich den Weiiitriukern
befohlen haben dergleichen Stöcke zu tragen, mit denen man
nicht im bösen Rausche, wie mit ändern Stöcken, die hier
alle von hartem Holze sind, Schädel einschlagen kann.
Auf einigen der Inseln des Arcbipelagos werden diese
fe sten, leichten Stengel zu Sesseln angewendet. Alexander der
Grosse soll nach Plutarch nnd Strabo die Werke des Homeros
in einem Kästchen aus der Ferula anfbewahrt haben.
Aus den lebenden Stengeln der Ferula fliesst, wenn mau
sie verle tzt, eine Milch, die an der Soiiiie verhärtet. Plinius
behauptet, nur Esel frässen die Ferula mit Gier, während
sie ändern Lastthieren ein Gift sei. Ob sie die auf diesen
wüsten Inseln lebenden Schafe und Ziegen anrü h ren , weiss ich
nicht.
Es wächst ferner S e n e c i o l i v i d u s 0 nach Sibthorp
auf dieser Insel.
K A R O S oder CHEIRO.
Diese Insel ist zwar nicht ganz unbedeutend, aber unbewohnt,
es werden auf ihr einige Hundert Stück Ziegen und
Schafe gehalten, die nach Amorgo gehören. Zeit und Wetter
erlaubten nicht, diese wüste Insei zu besuchen. Als seltnere
Pflanze fü h rt Tournefort C am p a n u l a s a x a t i l i s an, Abbild,
und Beschreib, siehe Tora. I. p. 93. Sibthorp fand daselbst
S t a e h e l i n a f r u t i c o s a .