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daher leicht in scharfeckige Stücke; vor dem Löthrohr verliert
sich in der Weissglühhitze die röthliche Färbung, das
Stück wird wasserhell, ohne sich übrigens zu verändern, zu
den Flüssen nnd Kohahsoliition verhalten sie sich wie Berg-
krj’stall.
Man kann hier bemerken, wie hoch der Ilitzgt'ad dieser
geschmolzenen Trachite war, den ich so Iioch nicht angeschlagen
h ä tte , da ein Splitter dieses Tracliites vor dem Löthrohr
in der Weissglühhitze ein blassgrünes Glas giebt (mit Kohalt-
sohition wird dieses, wo es an den ungeschmolzenen Theil
angrenzt, schmutzig dunkelblau), während ein zarter Splitter
dieses Quarzes nur die Farbe verändert, und unschmelzbar
bleibt.
Bei einigen dieser Qiiarzkörner, die gewöbnlich von der
allgemeinen Masse dicht umgeben sin d , findet sich ein kleiner
Zwischenraum und die angrenzende Masse ist dann gelblich und
schaumig.
Dieser eben bescliriebene Trachit findet sich in der Nähe
des Thea ters, weiter östlich steht derselbe Trachit zu Tage,
nur ist e r liier weniger d ich t, und die eben beschriebenen,
gescbmolzenen Qiiarzkörner sind hier nicht so ausgezeichnet
und nicht so schön ro sa , wie bei jenem.
Oline je tz t Rücksicht zu nehmen, was östlich diese T ra chite
begrenzt, folge ich den vulkanischen EIrzeiignisseii der
höchsten Hi(ze immer noch in südlicher Richtung bis an den
Hafen Apanaja (Ajia Panajia, heil. Mutter Gottes). Der T ra chit
setzt liier nicht zu Tage. Man findet auf den Anhöhen
durch unterirdische Hitze und Dämpfe zersetztes Gebirg, in
welcliem ich etwa auf dem halben Wege vom Kastron nacli
dem Hafen eine schmale Lage Feldstein in ganz dünnen Schichten
übereinander liegend fand, sie sind oft nicht viel stärker,
als ein dicker Federstrich, blass röthlichbraun, dicht, eben im
Bruch, und wechseln mit noch z a rtem , röthlichweissen, e rdigem
Schichten.
ln der Weissglühhitze schmilzt dieses Gestein nur schwer
an den äussersten Kanten und Spitzen zu einem kla ren, aber
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selir blasigen Glase, weshalb es weiss erscheint. Wiederholt
mit Kobaltsolution behandelt wird dieses weisse Glas an den
Rändern der ungeschmolzenen Masse bläulich und in dein
weissen Glase zeigen sich einzelne Stellen schön dunkelblau.
Obsidian-Breccie und Obsidian.
Noch A St. weiter ist die Höhe mit einer mächtigen Lage
Obsidiaiibreccie bedeckt. In ihr sind ein Paar alte Gräber
ausgeliauen. Ia weissgrauer Pei’lsteiumasse eingesclimolzeii
liegen eine Menge gerundeter, granlichschwarzer Obsidiankörn
e r, die kleinern von Erbsengrösse sind stark gerundet, die
grössern nur an den Kanten versclimolzen, grössere Stücke
sind in mehrere kleine zersprungen, die noch neben einander
liegen, hin und wieder findet man auch Stücke, die ein Paar
Faust gross sind. Diese Obsidianbreccie is t, wie es scheint,
bereits geschmolzen emporgehoben worden.
Weiter nach dem Hafen zn sind die obern Abhänge der
Höben mit einer grossen Menge zersprungener Obsidiansplitter
bedeckt. Leicht könnte man hier einen nicht unbedeutenden
Vorrath aufsammeln, doch ist diess nur gering gegen die grosse
Quantität Obsidian, die man nördlich vom gewöhnliclien Ankerplatz,
fast vom Meeresiifer an, in einer kleinen Sschliicht,
am Abhange bis auf die Anhöhe findet.
E r liegt hier in kopfgrossen und grössern Stücken. Die
grossen Stücke zeigen im Innern zuweilen lendenz zu kiigli-
ger Absonderung und Kiigelbildiing; so zeigte sich in einem
derselben eine eiförmige Gestalt, 3 Zoll lang und 2 Zoll breit,
von demselben Obsidian, mit glatter Aussenfiäclie in demselben
liegend.
Dieser Obsidian ist völlig glasig geflossen, dicht, graulich-
schwarz, zeigt graue Streifen und wolkige Flecken, er ist mir
an den Kanten grau durchscheinend.
Allem Anscheine nach rühren die bis zu 3 Zoll laugen,
schmalen und scharfen Splitter, die zum Schneiden und Schaben
dienten und in einem Grabe auf Naxos gefunden wurden, so
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