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dick, in der Mitte liât sie eine ovale Oeffnung, in welcher
die Statue stand, an der Vorderseite stellt NASIOI AIJOA-
ASINI^ auf der Rückseite mit altjonischen L e tte rn : to A/#o
èsvlv àvÔQiàç Kcù TO cçifAoç, d. i. in diesem Stein stellt die
Sta tu e , er ist ihre Grundlage.
Ein Sturm warf den grossen, ehernen Palmbaum um, den
Nikias von Athen am Tempel des Apollon zum Andenken an
den Palmbaum der Leto hier errichten liess; die Statue des
Apollon stand wohl an der Giebelseite des Tempels, und wurde
von dem Palmbaum oder seinen Blättern, die doch den Tempel
überragen mussten, im Fall ergriffen und herabgerissen.
Der Tempel des Apollon bat gegen 300 Schritt Länge,
Die Säulen der Vorderseite sind canellirt, mehr oval als rund,
mit 3 Fuss 5 Zoll im grössern und 2 Fuss 4^ Zoll im kleinern
Durchmesser. Tournefort sah auch noch bei den Ruinen
dieses Tempels 4 schwer zu erkennende colossale Löwen und
zwei Termen.
Nördlich neben diesem Tempel zeigen sich die Ruinen
eines ändern prächtigen Tempels, dessen Säulen 2 Fuss Durchmesser
haben, e r wird fü r den Tempel der Leto gehalten.
Etwa 40 Schritt südlich vom Tempel des Apollon findet
man die Eeberi'este von dem köstlichen P o r t i eus des P h i l
i p p o s v onAJ a ke doni e n. Von den 3 Architraven, welche die
Inschrift 4>IAIf in. BAXIylETlE MAKEAONSIN hatten, ist nur
der mit der mittlern Inschrift noch zu finden. Die Säulen
wurden mit grösser Sorgfalt ausgesucht und waren auf ihren
Durchscluiittsflächeii mit einem o und ß bezeichnet, was vielleicht
ihre Bestimmung für den Königsbau (o ßaaiXevg) audeutete.
Tournefort fand ferner einen schönen Altar des Bacchus von
weissem Marmor, e r ist in jenem Werke pag. 121 abgebildet;
zwischen Stierköpfen hängt in der Mitte einer Bliimenguir-
lande eine Weintraube hinab.
Auch ein Kalkofen fehlt nicht unter den Ruinen und er
ru h t erst seit wenig Jahren.
In der Nähe der Hauptruinen giebt es ein Paar tiefe
Cisternen, deren Alörtel nach Jahrtausenden noch so gut ge~
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blieben is t, dass sie noch mit Wasser angefüllt sind; sie sollten
gereinigt werden, man findet wahrscheinlich manches al-
terthüraliche darinnen.
Von den Ruinen dieser Tempel nordöstlich gelangt man
zu einem Bassin, was 289 Fuss lang und 200 Fuss breit
und von einer dicken, mit Wasserraörtel bedeckten Mauer
umgeben ist. Durch einen Kanal von 1^ Fuss Breite konnte
Meerwasser hineingeleitet werden. Der Boden ist mit Erde,
Schlamm und Schutt bedeckt; man fand darinn auf hineingestürzten
Marmorstücken Inschriften, die sich auf das nahe
Gyranasion u. s. w. bezogen. Dieses Bassin wird allgemein
für eineNaumachie gehalten, die Neuern nennen es den Tanzplatz,
weil oft Matrosen und Piraten darinn herumsprangen.
Wie gross sollen aber die Schiffe in einem Raume von
100 Ellen Länge und 145 Eilen Breite gewesen sein. Ueber-
diess ist ja der Kanal zwischen Delos und der Küste von
Rhene'e so günstig Seegefechte mit wirklichen Galeeren zu halten,
auf beiden Seiten konnten die Zuschauer an d(‘ii Ufern
s te h e n ; ich habe daher die Id e e , es möchte wohl Seewasser
in dieses reinliche Bassin geleitet worden sein, um darinn zu
verdunsten, und ein sehr reines Seesalz zu geben, was bei
der starken Bevölkerung und den vielen herkommeiiden Schiffen
in Alenge verbraucht wurde. Auf den nächsten Kykladen
sind keine Meersalinen, erst in Naxos und auf Alelos giebt es
dergleichen; wer weiss, waren sie damals von Bedeutung und
wenn auch, es konnten wohl die Diener des goldgelockten
Gottes ih r eignes Salz bereiten wollen. Auch scheinen die
Dimensionen des Bassins jenen Bedarf nicht viel zu übertreffen.
Etwa 100 Schritt von diesem Bassin immer nordöstlich
gelangt man zu dem Gyn i n a s i o n, es war ganz ans Granit
erbaut, wie eine Menge herumliegende Säulen zeigen, einige
stehen noch; sie sind 9^ Fuss hoch und haben 1^ bis gegen
2 Fuss Durchmesser.
Wendet man sich von hier in die nordöstlichste, schmale
Spitze der Insel, so findet man, nachdem man den schmälsten
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