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Die Skyrioten sind gute Seeleute, sie hatten im Kriege
mit den Türken einige kleine Fahrzeuge mit ein Paar kleinen
eisernen Kanonen und schlugen sich tüchtig mit den Türken
herum. Alehrere dieser Piraten versicherten mir, dass sie
stets europäische Schiffe respectirt und von diesen nur Lebensmittel
und Alunition genommen hä tten , was wohl eben nicht
streng gehalten wurde.
Die Skyrioten haben mehr noch, wie andre, die auch
je tz t noch stark herrschende Sitte Geld zu verstecken, zu
vergraben u. s. w. Auf Skyro ist noch mancher alte venetianische,
spanische und türkische Thaler verborgen. Auch
AVaffen wohlgeputzt und eingeölt in blechernen Futteralen.
Kurz die Skyrioten sind kräftige Inselbewohner, die mehr
wie irgend eine der ändern Inseln alte Sitten behalten haben.
Der grossen Alenge Ziegen habe ich schon Erwähnung
gethan. Schafe giebt es nicht viel, Ochsen und Kühe noch
weniger. Eine kleine Art Pferde werden hier gezogen, die
behend, sicher und unermüdlich im felsigen Gebirg zu brauchen
sind, natürlich nicht mit Last.
Wölfe und Schakale giebt es auf der Insel nicht mehr,
mau hat sie völlig ausgerottet.
Verwilderte Ziegen, Hasen, Felsenhühner, wilde Tauben,
sind hier die einzige Jagd. Auf einem kleinen Eilande an der
Nordostküste soll es wilde Kaninchen geben.
Den Goldadler sieht man in Skyro wie auf Chilidromi
zuweilen.
Die Insel hat viel fruchtbaren Boden. Es wird ausser
dem nöthigen Waitzen u. s. w. besonders an der Ostseite der
Insel viel Wein gebaut. E r ist sta rk , meist hiassroth, wird
meist mit Harz versetzt, hat aber einen nicht angenehmen
Geschmack nach thonig-eisenhaltigem Boden. E r wird nach
Athen und Syra ausgeführt.
In den Gärten, nördlich unterhalb der S tad t, giebt es
viele verwilderte, verkrüppelte, zu Dornensträuchern gewordene
Citronenbäume,
Die Insel Skyro kann sich trotz einer der besten der Kykladen
h eb en , sie trägt die Alittel in sich, hat treffliche Häfen
und eine günstige Lage, Stapelplatz fü r den Handel des
Orients, für TJiessaliea und den nördlichen Theil Griechenland’s
zu werden.
Auf der Goelette des Georgios Lalecho, eines ruhigen,
biedern Alannes, der mir grosses Zutrauen bewies, indem er
für alles, was wir während unseres Aufenthaltes auf der Insel
gebraucht h a tten , Bürgschaft le iste te , segelten wir nach
Athen. Als wir das Cap Doro umschifften, stürmte es heftig,
drei Delphine begleiteten das Schiff, wie in der Alythenzeit.
Sie waren oft kaum 2 Klafter vom Schiff entfernt und Hessen
sich mit der Welle heben, so dass sie oft höher waren, wie
das Verdeck, bis einer der Pionniere nach dem einen schoss,
sie verschwanden hierauf sogleich in den Finthen. Von Athen
ans untersuchte ich ein Paar Alonat später die Laurischen
Gebirge, welche im Anfänge des ersten Theils bereits geschildert
worden sind, und nachdem ich der F e ie r der Thronbesteigung
beigewohnt h a tte , begab ich mich nach Karysto
und den Kykladen, deren Beschreibung je tz t folgen wird.
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