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Dieser Magneteisenstein ist wenig a ttra c to risch , selten
dass ein Stück eine feine Nähnadel trä g t, wohl ist er aber
sehr stark retractorisch und fast jedes kleine Stück zeigt
starke Pole.
Das Lager streicht beinahe ganz von N. nach S .; es fällt
ziemlich seiger gegen O., und setzt im Glimmerschiefer auf,
ist, wie gesagt, ziemlich in der Mitte seiner Erlängimg am
mächtigsten und scheint sich auf beiden Seiten auszukeilen;
vielleicht hängen die an dem in dieser Richtung nördlich ansteigenden
Abhange gefundenen Stücke einer Eisenglanzlage
damit zusammen. Die Mitte und sein nördlicher Theil b estehen
ans unverändertem Magneteisenstein, der südliche is t, je
weiter e r sich vom mächtigsten Punkt en tfe rn t, desto mehr
in Brauneisenstein, der sich oft dem Rotheisenstein nähert,
umgeändert.
Dieses von den Alten, weil es zu fest fü r ih r Gezäh
war, noch unberührte Lager kann einen kleinen, sehr reichen
Tagebau geben. Es ist von der südlichen Seite anziigreifen,
von da geht es südöstlich mit schwacher Neigung eben fo rt
bis an den nahen Gebirgsabhang, der mit steilen Felsen in
der früher erwähnten Felsenschlucht (aus welcher das Wasser
Bleiglanzstückchen führt) endet; h ie r ist ein Sturz vorzurichten
lind in der Schlucht eine Bahn bis an die nahe Ebene,
von wo es auf ebnem Wege zum Haupthafen gebracht werden
kann. Mit dieser Förderung würde die des Brauneisensteins
von Trullo zu verbinden sein. Diess ist der ein-
facliste lind wohlfeilste Weg es bis an’s Meer zu fördern,
denn es westlich zwischen den Weingärten eben fortziifübren,
AVO schon eine Art von Fahrweg sich findet, der leicht in
Stand gesetzt Averden könnte, würde schwieriger sein, Aveil da,
wo diese Bergebene sich endigt, die Förderung durch oder
längs einer langen, engen Schlucht bis an’s Meer, a v o eine
kleine Rhede is t, gehen müsste, was durch das erst erwähnte
Felsenthal ungleich leichter ist.
SERPHO. 115
Geht man von diesem Lager bei Woimia westlich durch
die obern Weingärten, dann am kahlen Bergabliaiige, der die
Ebene nördlich begrenzt, etwa i St. weit fo rt, und wendet
sich da etwa 150 Schritt vom Wege südlich, so findet sich
hier wieder Magneteisenstein, doch ist seine Einlagerung hier
unregelmässig und nicht bedeutend, er ist hier mehr a ttra ctorisch,
als der vorhin beschriebene, so dass manche Stücke
einen Nagel tragen.
Von hier setzten wir iinsern Weg weiter westlich fort
nach dem áspero Pyrgo (dem weissen T’hiirm). E r ist pelas-
gisch aus grossen Marmorquadern erbaut, diese sind nur von
aussen behauen, haben innen vorstehende Unebenheiten. Sie
schliessen besonders im obern Theile der noch stehenden
Rinne so wenig, dass man durch die Fugen sehen und den
Bau leicht abwerfeii kann, doch hat sich diess vielleicht erst
später so auseinander gegeben.
Eisenerze vom áspero Pyrgo bis Porto Megalo Livädi.
Von diesem einzeln stehenden Thurme etwa i St. abwärts
auf dem Wege nach dem Hafen Megalo Livadi, zeigt sich
südlich vom Wege, jenseits über einer Einhiiclitung des Gebirges
eine schwarze Kuppe guter Rotheisenstein, dessen T’rans-
port nach dem Hafen aber schwierig sein würde. Der We»-
fü h rt nun längs einer engen Thalschlucht am Abhang hin, an
welchem Weingärten auf Terrassen angelegt sind, de r gegenseitige
Abhang zeigt nur Felsen und Gebüsch.
In dieser sich gegen Osten ziehenden felsigen Thalschliicht
fanden sich in den vom Wasser abgeführten Gerollen einzelne
Stücke körniger Magneteisenstein, die aber einer nur einige
Zoll starken Lage anzngehöreii scheinen. Sie wurde ein Stück
weit aufgesucht, fand sich aber n icht, es konnte au f ein so
imbedeutendes Vorkommen, besonders bei den vorhandenen,
ungeheuer grossen Vorräthen von Eisenerzen keine weitere
Zeit darauf verwendet Averden.
Da wo man in das sich gegen das Meer öffnende, kleine
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