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körner gebildet wurde. Iu beiden Massen Glimmer. Südlich
bei Kalamo ein geschmolzenes, kieselig-thoniges Gestein mit
Quarzkörnern und heisse Dämpfe. Diesen nahe östlich glühende
Schwefeldämpfe bei Ferlingu. Geschmolzene Quarz-
breccie zwischen Palaeo Chora und Refma. Bimssteinartiges
Gestein zu Refma, der Obsidian und Perlstein oberhalb des
Hafens Apanaja, die Trachite von Klima bis zum Säiilcnfelsen
im Aleer, diess sind die P un k te , welche Produkte liöherer
Hitze zeigen, als selbst der Vulkan auf Santorino hervorbrachte;
denn das dort im Gestein gefundene Stück Quarz
ist nur durch die Hitze opak geworden, hier ist er vollkommen
geflossen. Der Grund dieser stärkern Schmelzungen
scheint wohl der zu s e in , dass alles im geschlossneii Raume
ohne Z u tritt der Luft gebildet wurde. Durch die tiefer und
tiefer greifende Hitzentwickelung wurde später alles erapor-
gehoben. So ist vielleicht hier die Schwefelsublimation nur
Destillation über dem Sitz der Hitze liegender Schwefelkiesmassen,
ohne dass diese sich erst zu zersetzen brauchen.
Doch wer kann e rrathen, wie es sich in der Tiefe regt,
vor allen Dingen möge daher was vor Augen liegt so genau
gekannt sein, dass nichts mehr zu wissen übrig bleibt.
Gyps zu Chalakas.
Von diesem T rachit*) nordwestlich heisst ein Platz C h al
a k a s , hier wird schon seit langen Jah ren , vielleicht schon
von den Alten Gyps gebrochen, er stand einst jedenfalls an
einem Punkte zu Tage aus. An mehreren Stellen hat man
niedergewühlt und wenn es zu beschwerlich wurde, den Ban
wieder Zusammenstürzen lassen, auch stürzte er wohl meist
schon von selbst ein.
Dieser Gyps ist späthig, betrachtet man aber die späthigen
Flächen durch eine starke Loupe, so bemerkt man, dass
*) Am nordwestlichen Ende dieses Trachites, wo kaum ein wenig
Gestrüpp sich z e ig t, wurde einer meiner schönsten Hunde von einer Viper
gebissen, siehe früher S. 239.
sie ans lauter aufrecht stehenden, wasserhellen, wie geflossen
aussehenden, za rten , stänglichen Theilen bestehen, die , wo
kleine Höhlungen sich finden, spitz emporstehen, zuweilen
sind sie schwach gekrümmt.
Die Axe dieser z a rte n , stänglichen Theile und somit der
späthigen, allgemeinen Masse steht senkrecht und der Gyps
scheint aufwärts getrieben, sich als stehender Stock gebildet
zu haben. E r ist je tiefer desto besser. Man unterscheidet
2 Sorte».
Die erste ist schön weiss oder schwach rosa und ziemlich
rein in ihrer Alasse, diese wird begierig von den Kaufleuten
gesucht, der wenigste davon wird zu Mörtel gebraucht,
bei weitem der grössere Theil dient gebrannt zur Weinvergiftung,
damit der ohne Sorgfalt, Sachkenntniss und die nöthigen
Vorrichtungen bereitete Wein nicht sauer werde, da er
nicht blos Wasser, sondern noch begieriger Essigsäure bindet.
Es wurden von dieser Sorte im Jahr 1835 1426 Ctr.
gewonnen und verkauft und noch ist starke Nachfrage.
Die zweite Sorte ist in ihren späthigen Partien zwar eben
so re in , aber hin und wieder mit vielem Eisenoxyd durchwachsen.
Die Kaufleute nehmen ihn daher nicht, weil sie den Eisen- und
Thongehalt im Weine fürchten; zu M ö rte l, der nicht weiss
zu sein braucht, ist er aber eben so brauchbar wie jener.
Ueber den jetzigen und künftigen Abbau dieses Gypses.
Der Gyps, welcher je tz t nur an Einer Stelle bearbeitet
wurde, ist mit einer 4 bis 5 Lr. mächtigen Lage Gerölle,
die in einer thonigen Erde liegen, bedeckt.
Man war am Abhang ungefähr 4 Lr. niedergegangen und
hatte eben so hoch den Abraum zunächst hinter sich geworfen;
es standen in dieser Vertiefung ein Paar etwa l i Lr. hohe
Spitzen Gyps hervor, der mit starken 2männischen Löchern
weggeschossen wurde; so hatte man sich also den Weg hinte
r sich verschlossen und der gewonnene Gyps sowohl, als der
4 Lr. hoch drüber liegende Abraum musste hinauf getragen
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