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werden; dass ein solcher Ban bald endigen muss und verstürzt,
war leicht voraus zu sehen und geschah aiicli das nächste
Jahr,
Da der Abhang hier sehr steil und tie f abfällt, so wäre
es am rathsamsten gewesen, den Gyps mit allmählig tiefer
und tiefer untereinander ins Gebirg getriebenen Stölln aufzu-
schlicsseii.
Die kleinen Quaderstückc von Palaeo Chora würden zu
einer guten Alauerung sehr erwünscht sein; hätte man den
Gyps nahe und mächtig genug gefunden, um Abraum treiben
zu können, so müssten grosse Steinbrüche untereinander angelegt,
wo niclit, Tiefbaue eröffnet werden, hierzu fehlen je doch
die erforderlichen geübten Leute.
Es bleibt daher für je tz t nichts übrig, als das zu tre iben
, was sich mit den hiesigen Arbeitern ausrichten lässt,
also: die aufgeworfene Halde abznfüllen und eben so die über
dem Gyps liegende Geröllschicht, welche, da das Gehirg nur
sanft ansteigt, immer stärker wird. Der Abraum muss ein
gutes Stück zur Seite und abwärts, wo der Abhang am steilsten
wii'd, gestürzt werden, damit der Haldensturz, wenn sich
der Bau später am Abhang tiefer herabsenkt, nicht in der
Folge hinderlich werden kann. So wird ein Bruch vorgerichte
t werden, durch welchen man freilich langsamer als durch
Stölln über das weitere Vorkommen des Gypses, seine Aläch-
tigkeit und Bedeckung Aufschluss bekommen wird.
F ü r den gewonnenen Gyps muss in der Alitte zwischen
dem Haldensturz zu beiden Seiten, wo der Abhang überdiess
am reinlichsten is t, ein eingegrenzter Sturz vorgerichtet werden
, oder noch besser, da der Gyps so weich ist und leicht
verunreinigt wird, ein doppelter Haspelzug, auf welchem man
den Gyps in Rollkästen hinablassen kann. Ist er einmal diesen
Abhang hinunter, so wird e r leicht zu dem nahen, kleinen
Hafen Patritze gebracht, eingeladen und fortgeführt. Die anfänglichen
Vorbereitungskosten werden sich bald durch einen
sichern, leichten Abbau im Grossen reichlich vergüten und
fü r alle Folge wohlthätig erweisen. Das specielle Technische
meines Berichtes ist nicht hierher gehörig und nur von locale
r Wichtigkeit.
Alan findet mehrere a l t e Bingen von ähnlichen, zusammengestürzten
Bauen.
Porzellantlion zu Chalakas.
Bei den Gypsmasseii findet sich ein feiner, weisser Thon,
der sie zum Theil an ih re r Grenze umgiebt, er hat folgende
Eigenschaften:
1) Er ist w e is s, mit einem Stich in’s röthliche, e rd ig , fein und etwas
fettig anzufühlen.
2 ) Hängt stark an der Zunge.
3 ) Mit Wasser befeuchtet bemerkt man sogleich, dass er voll kleiner,
rothbrauner Körner is t; er bildet eine plastische Masse, in welcher
beim Glühen jene rothen Körnchen bemerkbar werden.
4) Er braust nicht mit Säuren.
5) E r ist im natürlichen Zustande sehr feuerbeständig, schmilzt erst
im heftigsten Feuer an den Kanten zu einem weissen Email.
6 ) Mit Kobaltsolution wird er schön hellblau, bei mehr Zusatz
dunkler aber schmutzigblau, denn das Eisenoxyd reagirt.
100 Theile geben 61 Theile feingeschlämmte, röthlichweisse Masse,
diese ist sehr feuerbeständig und sintert erst im strengsten Feuer zu einer
Biscuitmasse. Mit Kobaltsolution giebt sie ein schön blaues Email.
Die feinen, rothbraunen Körnchen im Rückstände vom Abschlära-
men sind Eisenoxyd, sie färben Boraxglas bouteillengrün.
Nahe über de» Gypsbrüchen steht dichter, weisslicligrauer
Kalkstein an , durch die Loupe betrachtet erscheint er ganz
fein krystallinisch-körnig. E r hat viele kleine, zackige Höhlungen
und enthält kleine Steinkerne von zweischaligen Seemuscheln.
In einiger Ferne ragt die höchste Spitze der Insel h e rvor,
der Eliasherg, der seiner Hauptmasse nach ebenfalls und
wahrscheinlich aus demselben Kalkstein besteht*).
*) Die Untersuchung der vielen technisch - wichtigen Punkte dieser
Insel und die späte Jahreszeit (October), bei der trotz Sturm und Wetter
noch einige der Kykladen zu untersuchen waren, erlaubte es nicht, ein
Paar rein wissenschaftliche Ausflüge nach dem westlichsten Theil der Inf
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