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MILO.
Thon von Woudia.
1) Weiss in’s Gelbliche oder Grauliche, erdig, fein und etwas fettig
anzufühlen, enthält rundliche und längliche Knollen von Erbsen - bis zur
Haselnussgrösse, diese liegen mit äusserer gerundeter Fläche in der allgemeinen
Masse und bestehen aus der feinsten Thonerde, die grauliche
Varietät enthält die meisten. Spec. Gew. = 2.
2) Hängt stark an der Zunge.
3) Saugt Wasser begierig ein, es entweicht Luft mit Geräusch, er
zerfällt und bildet eine fe in e , plastische Masse, die gelblich - oder graulichweiss
ist. Er lässt sich schwer formen, bekommt dabei und noch
mehr beim Trocknen Risse.
4) Nimmt Fettflecke (auch von Papier) weg.
5) Braust nicht mit Säuren.
6) Schmilzt im strengen Feuer zu weissem, blasigem Email.
7 ) Mit Kobaltsolution giebt er ein schön dunkelblaues Email.
Im s t r e n g s t e n P o r z e l l a n f e u e r .
a) eine aus dem rohen Thone geformte Platte wurde ganz blasig,
bildet ein gelblicbweisses, trübes Glas.
b) die abgeschlämmte, feine Thonmasse war stark aufgeschäumt und
aus dem T ieg e l übergestiegen, sie bildete ein gelblicbweisses und gelblichgraues,
trübe.« Glas mit'grossen Blasenräuraen.
c) Der abgeschlämmte, sandige Rückstand war geflossen, weisslichgrau,
voll kleiner Blasen.
100 Theile dieses Thones gehen 951 Theile feingeschlämmte Masse.
Man kann diesen Thon seiner Anwendbarkeit wegen weder Walk-
thon, noch seiner Eigenschaft nach, stark an der Zunge zu hängen und
im Wasser zu einer plastischen Masse zu zerfallen, bei geringer Feuerbeständigkeit,
Pfeifenthon nennen.
Es kann hier eine sehr bedeutende Menge dieses Thones
gewonnen nnd an das kaum 100 Lr. weit davon entfernte
Meer gebracht werden.
Von dieser kleinen, mit einigen Bäumen bewachsenen
Ebene streckt sich ein flacher, 4 bis 6 Lr. breiter Strand,
mit Geröllen bedeckt, gegen | St. w eit, ziemlich grade nacli
Süden fort. Unter diesen Geröllen linden sich einige von
ganz besonderer Form und Zeichnung, wie man sie an ändern
Küsten der Kykladen nicht findet, z. B, röthliche und
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gelbliche Feldsteinmasse in za rten , parallelen, grauen und
weissen Lagen abw echselnd, dasselbe G estein, welches ich
auf dem halben Wege zwischen dem Kastro und dem Ankerplätze
Apanaja fand nnd beschrieb. F e rn e r Meersandstein
mit Kalkspathadern. Feuerstein gelblichweiss, trü b e , mit
weisser Rinde aus de r Kreide. Blassgelber Feuerstein, fast
genau in Form einer Niere ( 1 ^ ' eine Mandelsteinbildung,
nicht Gerölle.
Anch an der Südküste finden sich merkwürdige weisse
Quarzgerölle, von denen später die Rede sein wird.
Die nur einige Lr. vom Meer entfernten Ufer sind etwa
4 St. weit niedrig, dann aber heben sich steile, zerrüttete
Gebirgsraassen. Kurz vor diesen kommt der Weg herab, anf welchem
man sich vom Hafen geradeswegs hierher begiebt. Hier steht
dicht am Ufer der Ueberrest eines altgriechischen Gebäudes
aus grossen Quadern, vielleicht eines kleinen, festen Thurmes,
nm von ihm den langen, offnen Strand zn übersehen und
weil h ie r der günstigste Punkt ist in die innere Insel zu gelangen;
ein Grabmal erwarte ich nicht h ie r, da auf dieser
Insel es wohl allgemeine Sitte war, die T o d ten , welche nicht
in gewöhnliche Gräber gelegt w urden, in Grüfte zur Ruhe
zu bestatten. Ans der E rd e , zunächst an diesen Quadern,
ist etwas Eisenvitriol ausgewittert.
Von hier südlich ganz nahe steigen 30 bis 40 Lr. hoch
Steinmassen auf, die steil wie eine Wand abgestürzt sind, so
dass es au mehreren Stellen nicht rathsam is t, etwas abzuar-
beiten, um die zum Absturz bereit darüber liegenden Massen
nicht rege zu machen.
Zn unterst steht eine e i gne Art dichter, gelblichweisser
Feldstein an, zwar schon etwas z e rrü tte t, aber im Ganzen
noch in seiner frü h em Lagerung und in grössern Stücken,
aber je h ö h e r, desto mehr zeigt er sich aufgetrieben, z e rrü tt
e t , in scharfkantigen Brocken, anfangs zwischen weisser, re iner
Thonerde, aber höher hinauf liegen in rö th lich e r, eisen-
Zw eiter T h e il. 26
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