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besonders des Abends, ein eignes verziertes Ansehen. An einigen
Stellen hat man auch auf den Mauern radial auseinandergehende,
lieraussteheiule, schmale, lange Steinplatten eingesetzt,
um das Darübersteigen zu verhindern. Beide Arten
sind auf Taf. IV. Fig. 1. zu sehen.
Einiges über die Einwohner wird bei der Bereisuug der
Insel aufgefiihrt werden.
An den Küsten der Insel giebt es Fische, doch hörte ich
von keinem Punkte, an welchem besonders viel oder gute
Fische wären.
Spät Nachmittags Ende Juni segelten wir mit gutem
Alaistralvviiule (N.W.) auf einem kleinen Alystikon aus dem
alten Hafen von Karysto und ankerten des Naclits auf einer
offnen Rhede an der Westküste von Andros; bei Tagesanbruch
wurde der Wind immer heftiger, wir eilten daher nach dem
nördlich befindlichen, nahen, guten Hafen Gawrio zu kommen.
Der Eingang desselben ist nicht b re it, der Sturm wurde heftig
e r , wir mussten kreutzen, das verstanden aber der einzige
Alatrose und der Schiffsjunge (¡xovr^og') nicht, und hörten
auch nicht auf das, was der Schiffer, der am S teu e rru d e rsa ss,
sagte. Das einzige grosse Segel (sog. lateinische) muss stets
zusammeiigezogeu werden, wenn das Fahrzeug auf die andere
Seite gewendet werden soll, das geschah zu spät und so rannte
es auf unter dem AVasser befindliche Felsen ein Paar Klafter
von der Küste, ich sah was kommen würde und schnitt den
kleinen am Tau aussen hängenden Anker los, er begann eben
zu fassen, als wir aufliefen und minderte wenigstens den Stoss
gegen die Felsen in etwas, doch war er noch stark genug,
dass die meisten das Verdeck grüssten. Zum Glück leckte
das Fahrzeug nicht und konnte wieder flott gemacht werden.
Nun wurde das kleine Boot, was nicht viel besser und grösser
als eine halb durchsägte Tonne war, mit dem Muhz nach dem
Hafencapitain geschickt. Unter der Zeit kreuzte der Schiffer,
ängstlich nicht wieder der Küste zu nahe zu kommen, in kurzen
AVendimgen. Der Hafencapitain kam in einer starken
Barke mit 4 Ruderern schnell, er stand so fest im Sturme
am S teu e rru d e r, dass man im Wogendrange s ah , er war
ein Hydriote. Selbst das Tau wurde ihm ungeschickt ziige-
worfen. E r bugsirte uns nun iu den ruhigen Hafen. Schon
im vorigen Jahre h a tte ich die kleinen Fahrzeuge verwünscht
und wollte bei so vielem Gepäck und 9 Personen keins wiedernehmen
, aber hier konnte ich kein grösseres bekommen,
und als ich Andros untersucht hatte, musste ich doch wieder
in einer solchen Nussschale Chiura besuchen ; auf der Rückfah
rt von dort tra f uns heftiger Sturm und die beiden klein
en , dicken Brü d e r, denen das Fahrzeug gehörte, balgten
sich im S tu rm , wenn einer das Segel aufziehen, der andre
aber herablassen wollte. So kamen noch 2 schlimme Fahrten,
bis in Syra Apollon mir erschien, wie ich bereits erwähnt
h abe, da jene Insel der Reihenfolge wegen eher beschrieben
werden musste.
P o r t o G aw r io ist ein rund herum geschlossner, guter
Hafen, am Gestade steht das Haus des Hafencapitains, ein Paar
Ei’gastirien, noch einige Wohnhäuser und eine kleine Kirche.
In den Kaufläden waren eher Stoffe, Zeuge und allerhand
Tand zu haben, als Lebensmittel und Getränke.
Der Hafencapitain führte mich lachend über den geschickten
Schiffer in sein kleines, unbequemes Zimmer, was er gern
mir überlassen wollte, er rieth mir sehr richtig, an diesem
Hafen zu bleiben und von hier aus die Insel zu bereisen.
Den Hafen begrenzt östlich eine Ebene, da befinden sich am
Strande 2 antike Wasserbehälter im Felsen ausgehauen; denn es
quillt gutes Wasser h ie r; nicht weit davon auf dem angrenzenden
F e ld e , östlich vom Hafen grub man Alarmorplatten und Säulenknäufe
au s, auch sieht man die Mauer eines alten Gebäudes.
Eine halbe Stunde östlich vom Hafen steht bei dem kleinen
Dorf Ajio P etro ein alter Thurm, iu dessen Nähe sich
brauner Glaskopf findet, ich werde diese Stelle später beschreiben
und wende mich zuerst in den nördlichen Theil der
Insel.
Man gab mir einen Mann, der alle Wege wissen sollte.
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