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rinn stand, leichter nehmen zu können; sodann ist zu beiden
Seiten etwas über 4 Lr. b re it, wie eine AJauer stehen gelassen
und nun gegen 1 Lr. b re it, 84 Lr. lang und 6 Fuss
hoch weiter liineingearbeitet, die Decke hat die Gestalt eines
stumpfwinkligen Daches. Dieser Raum scheint fü r einen grossen
, stattlichen Sarkophag bestimmt gewesen zu sein.
Es wurden früher in diesen Gräbern dünne, goldne Fingerringe,
Ohrringe, geschnittene Steine nnd besonders schönes
schwarz- nnd rothgemaltes, dem etruskischen ähnliches
Töpfergeschirr gefunden, so dass sich aus allem diesen auf
einen ziemlichen Wohlstand der Bewohner dieser Stadt schliessen
lässt. Im vorigen Jahrhunderte noch wurde alles von den
Einwohnern wer weiss zum wievielten Alale nmgewühlt. Fau-
r e l, der für den französischen Gesandten zu Konstantinopel,
Choiseul Gouffier, 1700 und einige 80 hier Nachgrabungen
anstellte, fand einige Alünzen und Frauenzimmer-
schmuck.
Olivier liess 1794 eine verschüttete Gruft in jenem Hügel
öffnen; es standen darinn vier einfache Sarkophage, nach
seiner Beschreibung aus dem hiesigen weissen Bausteine*). Sie
waren unbedeckt und le e r, 5 — 6 Fuss lang und 2 — 24 breit.
Sie standen wahrscheinlich in der vorhin beschriebenen Gruft,
welche seiner Beschreibung nahe kommt**), sie waren je tz t nicht
mehr darinn nnd dienen wahrscheinlich irgendwo als Wassertröge.
Olivier fand ferner in dem schon frü h e r durchwühlten
Schutte neben dem Hügel einige ans Thon roh geformte und
gebrannte Figuren, die eine Kröte, eine Sphinx und einen
Hahn vorstellten, auch ein kleines Gefäss mit einem Henkel
von etruskischer Art. In einem verschütteten Grabe fand man
ferner einen ordinären Krug mit engem Halse, alles andere
*) Olivier schreibt: d’une lave blanche, porphyrique, assez dure et
cependant assez facile à tailler. Tom. II. pag. 192.
) La grotte avoit la forme d’un carré lon g , de quinze pieds de
profondeur, précédé d’un vestibule carré de huit pieds de largeur.
war schon längst heraus. Im Schutt am Hügel lagen Stücke
Kohlen, Knochen, Scherben verschiedener Gefässe, unter ändern
von einer grossen, braunen Vase mit ro th e n , männlichen
Figuren.
Ich sah nur noch die leeren Gräber, Scherben und noch
antikere, interessante Versteinerungen, die später aiifgeführt
werden sollen ; Nachgi’abungen anzustellen in dem 10 mal durchwühlten
Terrain ist vergebens.
Der einzige bewohnte Ort der Insel, die S tad t, die etwa
von 200 Familien bewohnt wird, und aus ärmlichen Häusern
b e steh t, liegt von hier etwa I 4 St. nordöstlich und vom Hafen
etwa 4 St. aufwärts auf einem steilen, felsigen Berge.
Die innere Stadt ist durch die aneinander gebauten Häuser,
deren äussere Wand keine Fenster hat (nur oben sind die
Wohnzimmer aufgesetzt), wie durch eine Alauer umgeben und
so zu einem befestigten Platze gemacht.
Ueber dem Eingänge in die Stadt an der Südseite sieht
man roh in Alarmor einen Adler, aus den Zeiten der Venetian
e r, ausgehaiien. Ausserhalb der umschlossnen Stadt stehen
eine Alenge Häuser. Die Stadt hat mehrere Kirchen,
Auf der ganzen Insel ist kein Quell und in der Stadt natürlich
nur Cisternen,
Die Einwohner werden schon im Alittelalter als arm geschildert,
in jen e r Zeit pflegten h ie r Caperschiffe zu überwintern,
die Alannschaften feierten dann täglich Orgien, was
den Einwohnern eine gute Einnahme gewährte, aber die Ca-
pe r hatten sich auch in Besitz alles dessen, was es liier
gab, gesetzt, so dass sogar Verheirathungen erst geschlossen
werden konnten, wenn der Capitain an Bord und unter Segel
ging. Die armen Insulaner wurden oft von Seeräubern ausgeplündert.
Noch wenige J a h re , ehe Olivier dahin kam (1794),
waren sie an einem Festtage von 20 Alainotten überrascht und
aiisgeraubt worden.
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