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Von Mntiila geht der Weg anfangs am Abliange fort und
biegt dann durch eine Wassei’schlucht nach einem je tz t verlassnen
Kloster Ajio Nikolo ah; die kleine Quelle dabei hatte
14.1« H. Weiter gegen Osten liegt tiefer an fe in e r Bergkiippe
eine Kirche Apanaja, um welche sich mehrere Familien angesiedelt
haben- Die engen Thäler der Nordseite sind fru ch tb
a r, haben Wasser, sind aber wenig angebaut.
Eisenerze auf Serplio.
Von hier wandten wir uns südlich über den Berg, dann
etwas rechts auf der Anhöhe fo r t, also westlicher. Da, wo
sie etwas breiter und mit Feld bestellt is t, ragt eine grosse
Masse schlackiger Brauneisenstein zu Tage , er bricht in ^
Zoll starken und schmälern, übereinander liegenden Lagen,
Avelche häufig längliche Höhlungen zwischen sich lassen, deren
Flächen kleinnierenförmig sind; mit ihm verwachsen kommt
dichter Brauneisenstein, gelber Thoneisenstein und Ocher vor.
Der Platz heisst T r n l l o .
Die Grenzen dieser mächtigen Einlagerung im Glimmer-
schiefergehirg sind nicht zu sehen, da alles ringsum urbar
gemacht und stark mit Erde bedeckt is t; so viel ist gewiss,
dass sie sehr mächtig und reich ist und das ist fü r je tz t genug.
Im Fall sie ahgebaut wird, ist dieser Eisenstein nach
dem nahen Magneteisensteinlager hergab zu fördern und von
da w eiter, wie dort angegeben werden wird.
Am Abhange dieser Anhöhe (Trullo) südwestlich fand
ich mehrere reiche, einige Zoll grosse Stücke mit Quarz und
grünem Glimmer verwachsenen, grossblättrigen Eisenglanz, die
einer gegen 3 Zoll starken Lage im Glimmerschiefer angehören;
die Lage selbst, so nah sie auch sein musste, konnte
wegen dichter Erdbedeckung nicht gefunden werden.
Kaum 10 Minuten weiter herab kommt man auf eine Bergebene
voll Weingärten, an deren östlicher Seite eine verfallne
Mandra steht. Man nennt diesen Platz Wo n n i a . Die Stadt
ist von hier f St. entfe rnt; der Weg dahin fü h rt gegen S.O.
an einem steilen Abhange hoher Granitfelsen fo rt, e r begrenzt
das sich hier hereinziehende kleine Felsenthal, man kommt
dann von ihm auf den Kamm, auf welchem die anfangs e rwähnte
Reihe Windmühlen stehen, und von hier in die daran
stossende Stadt.
Im Bericht der Expe'd. sc. de More'e ist von der Insel
Serpho angegeben, dass sie eine grosse Menge Magneteisenstein
enthalte , welchen die Eingebornen mit eisernen Nägeln
aus dem Sande ziehen, es findet sich aber h ie r, wie gleich
beschrieben werden wird, Magneteisenstein so mächtig, dass
man nicht nöthig h a t, ihn mit Nägeln aus dem Sande zu
ziehen und man mit manchen Stücken Nägel aus dem Sande ziehen
könnte.
Magneteisensteinlager auf Serpho.
Es steht bei der Mandra zu Woimia 1 1 Lr, mächtig zu Tage
aus, und setzt gegen Norden noch in einzelnen Blöcken, welche
aus dem urbaren Acker heraiisragen, gegen 20 Lr. weit als
Magneteisenstein fo rt , wird aber gleich nach seiner grössten
Mächtigkeit, die sich nur einige Lr. weit e rs tre c k t, schmäler
und zuletzt nur | Lr. mächtig. Gegen Süden verändert es
sich in wenigen Lachtern Erlängimg in dichten Brauneisenstein,
der noch die Stru c tu r des Magneteisensteins hat und viel
unzersetzten Magneteisenstein enthält, so dass dieses für
Brauneisenstein noch allzuschweie Erz die Magnetnadel sehr
heftig beunruhigt; auch auf dieser Seite wird es schmäler,
bis zu I Lr. mächtig, setzt aber noch 30 Lr. weit als Brauneisenstein
zu Tage aus.
Da wo sich dieses Lager bei der Mandra am mächtigsten
zeigt, ist der Magneteisenstein theils derb und frisch , im
Bruche stark metallisch glänzend, körnig, hin und wieder blättr
ig , theils körnig, mit olivengrünem, gemeinem Taik verwachsen;
er ist sehr z e rk lü fte t, die Klüfte sind mit Eisenocher
überzogen. An einer kleinen, mit Eisenocher aiisgefüll-
ten Höhlung fand er sich in ^ Zoll grossen Oktaedern kry-
stallisirt.
Zweiter ITieil. g I