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Weiter südlich zeigt sich unter dem Schiefergebirge, aus
welchem die Quellen kommen, ganz ähnliches Gebirgsgestein,
Mie hei den heissen Quellen hei Lipso auf Eiiböa; dieser
graulichweisse Glimmerschiefer, der zuweilen dimkelgraue
Glimmerschichten enth ä lt, ist auch hier mit einer Menge zarte
r Klüfte, die Eisenocher enthalten, durchsetzt.
Die heissen Quellen auf Thermia.
Sie wallen einige Hundert Schritt vom M eer, ohne er-
hebliche Gas- und Dampfentwickelung, ruhig empor und machen
daher keinen so überraschenden Eindruck, als die Quellen
von Lipso auf Euböa. Sie enthalten hauptsächlich salzsaure
Soda lind Alagnesia, setzen sehr viel kalkig-eisenschüssigen
Sinter (Rindenstein) ab, der südlich am Abfluss recht
zierlich dunkelbraun mit hellen, erhabenen Streifen herabgewallt
ist. Sie haben sich durch ihren Absatz meist den
Weg selbst verschlossen und vermögen nun nicht mehr sich
höher zu heben. Es ist daher höchste Z e it, etwas zur Benutzung
dieser Quellen zu thun, die sich so häufig wohlthä-
tig bewiesen haben, was auch, wie ich später h ö rte , von der
Regierung geschehen ist.
Die erste Quelle, zu der man von der Stadt he r gelangt,
hat 44^« R. Eine zweite Quelle, etwas weiter hin , liess ein
türkischer Pascha mit einem kleinen Gebäude umgehen; innen
ist ein viereckiger Behälter von etwa 2 Lr. im Quadrat mul
^ Lr. tie f, er war voll Steine geworfen. Das Wasser in diesem
Bassin zeigte 33« R. Es giebt noch ein Paar uiihedeii-
tendere Quellen.
Alan findet die L^eberreste eines altgriechischen Gebäudes,
weiterhin stehen einige leichte Häuser mit kleinen Kammern,
als Wohnungen fü r Badegäste. Sie sind feucht, ohne alle
Bequemlichkeit. Es sind aber je tz t von der Regierung bessere
Einrichtungen getroffen worden.
Der östliche Theil der Insel besteht meist aus Glimmerschiefer,
dessen Schichten im Allgemeinen in Ost fallen, er
schliesst selten krystallinisch-körnige Kalklagen ein; mir der
nördliche Theil der Insel hat starke Kalkbedeckung. Auf dem
Wege unterhalb des nördlichen Eliasberges, der nicht bedeutend
h o ch , aber der höchste auf der Insel is t, war eine
nnbedeutende Stelle des Glimmerschiefers durch kohleiisaiires
Kupfer in ein P aar Linien dicken Lagen grün gefärbt, auch
weiterhin fand sich eine ähnliche.
Vom Eliasberge östlich, am obern Abhange des Gebirges,
der in’s Meer herabgeht, streicht das Scliiefergebirg h. 10, 6
und fällt einige und 30« in O st, hier finden sich Eisenschlacken,
die viel grüne, kupfrige Stellen enthalten, sie bedecken
zwar den steilen Abhang b r e it, aber nur dünn. Die Eisenerze
MTirden etwa St. weiter südlich hergeholt, warum sie aber
grad hierher geführt w urden, ist schwer zu erklä ren, es
müssten denn die Alten den Nordwind fü r ihre Schmelzung
besonders dienlich gefunden haben; hier bläst er frisch und
dieses Mal so s ta rk , dass jed e r von uns ein oder ein Paar
mal zu Boden geworfen wurde, selbst einer der stärksten
Pionniere. Das Gebirg ist kahl und felsig und kein Eisenstein
oder sonst ein a lter Ban in der Nähe bekannt. Die Alten
transportirten ihre Erze nie gern xveit.
Eisenerze auf Thermia.
Wir begaben uns von hier 1^ St. weiter südlich, wo die
meisten Eisenerze einhrechen, die Gegend heisst Läkkos (eine
Gi'ube), ganz nah dabei nördlich ist ein guter, kleiner Hafen,
Ajio Joanni.
Begeht man diese Einlagerungen von N. nach S ., so
kommt man zuerst auf ein flaches, sich etwas ins Meer vorstreckendes
Gestade, hier streichen im Kalkstein einige schmale
Eisensteingänge h. 10, 4. Auf dem ersten , welcher bis in’s
Meer setzt, haben die Alten ein Loch etwa 4 Lr. tie f nieder-
gearbeitet, bis, wie voraus zu sehen is t, Wasser ein trat; er
Zweiter Theil. 7
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