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S tad t, war ein Brunnen, das frisch geschöpfte Wasser zeigte
17« R.; auf einigen Feldern standen niedrige Bohnen, vom
Abhange an bis nahe an’s Aleer ziehen sich Weingärten, die
sehr verwildert sind; es wird dennoch viel Wein gewonnen.
Nähert man sich dem südwestlichen Ende des P o r t o
P a n o rmo , eines grossen Hafens, der aber dem Nordwinde
offen s te h t, und dessen Umgebungen unfruchtbar und ohne
Wasser sind, so zeigt sich auf den Granit aufgelagert ein
gelblicbbraunes, thonig - sandiges, eisenochriges Conglomérat,
voll feiner Glimmerschuppen, die beim Glühen, wodurch es
rö th e r w ird , sich am deutlichsten zeigen ; es sintert erst in der
strengsten Hitze an den äussersten Kanten etwas zusammen
und wird da gelblich, mit Säuren braust es niclit, seine obern
Lagen sind sehr feinkörnig, enthalten jedoch auch einzelne
grobkörnige P a rtien , in welchen sich viele gerundete Quarz-
köriier zeigen, zuweilen auch ein grösseres Glimmerblättchen,
hin und wieder findet man ein Stückchen weissen Thon eingemengt,
er ist aber ganz verschieden von dem Thon in der
Nähe, den ich sogleich beschreiben werde; denn er ist sehr
feuerbeständig, wird graulich und giebt mit Kobaltsolution ein
schmiitzigblaiies Email.
Unter diesem feinen Conglomérat liegt dergleichen rö-
th e re r Sandstein in dünnen Schichten, die mit Schichten gröberen
Conglomérats und ändern abwechseln, die so eisenochrig
sind, dass sie wie ein armer Thoneisenstein ausseben.
In dieser Conglomeratanflagerung finden sich hin und wieder
kleine Nester brauner Glaskopf, der mit grobem Qiiarz-
stückclien verwachsen ist. Diese eisenschüssige Conglomerat-
aiiflagerung bildet am südwestlichen Ende des Hafens Panormo
zwei mässig hohe Anhöhen, über welche zwei 6 bis 8 Zoll
starke Schwerspathgänge von N.N.W. nach S .S .O . streichen,
sie werden nach dem Meer zu mächtiger und gehören zu den
am östlich gegenüber liegenden Gehänge aufsetzenden Schwer-
spathgängen, zwischen welchen sich der Meerbusen eingerissen
hat. Sie sind fast seiger, schwach gegen O. geneigt.
Der Schwerspath, den sie und die ändern fü h ren , ist weiss,
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späthig, oft in I Zoll dicken Tafeln verwachsen, deren scharfe
Kanten zuweilen in kleinen Drusenräumen frei hervorstehen.
Auf manchen Flächen länglicher Höhlungen zeigt er sich gehackt
mandelförmig. E r ist oft mit Eisenoxyd verwachsen,
was manchmal stark manganhaltig ist. Diese Gänge sind meist
im Liegenden mit einer 1 bis 2 Zoll dicken Lage dichten
Brauneisenstein begleitet. Dieser Platz heisst Maw r o S p i l
ia (schwarze Höhle), weil die Conglomeratbänke in der Ferne
schwärzlich aussehen und an ein Paar Stellen Schichten h e rvorragen,
unter welche man treten kann, deshalb nannte man
es eine Höble.
Ich werde auf diesen Platz wieder zurückkehren, weil
St. von hier nördlich eine Thoiiauflagerung zu betrachten
is t, je tz t ist es besser dieses eisenschüssige Conglomérat an
das östliche gegenseitige Gehänge zn verfolgen, um es im geo-
gnostischen Zusammenhänge kennen zu lernen.
Begiebt man sich auf diesem Conglomérat an die Meeresseite
, so findet man auf demselben einen gi’osszelligen Kalktuff
abgesetzt. Man siebt liier einige der untern Sandstein-
schichten weiss und streifenweise durch Eisenocher gelb gefärbt.
Das Aleer schlug heftig an die untern Felsen und es
roch hier stark vitriolisch. Ob dort eine Zersetzung von Kiesen
stattfindet, oder eine Quelle oder Gasarten emporsteigen,
konnte ich nicht untersuchen, da ein Boot dazu erforderlich
gewesen wäre.
Am südlichsten Ende des tief in die Insel zwischen hohen
Granitfelsen eingerissnen Meerbusens ist auch das Conglomérat
abgeschnitten, man passirt so breit, als der Meerbusen
hier ist, eine grosse Sandebene, auf dem östlichen Gehänge
fängt die Congiomeratauilagerung wieder an ; man muss
sich jedoch hinauf an den Abhang des dann steil und liocb
aufsteigenden Granitgebirges begeben, um das Gehänge ganz
zu übersehen und bemerkt dann mehrere über die Abhänge
herablaufende Mauern ; es sind Schwerspathgänge, deren drei
oft 4 bis 5 Fuss über das leichter vom Regen abgewascbne
Conglomérat herausragen, die vier ändern sind zwar vollkom-
T'’ Ti!