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396 MILO.
Ganz nahe, südlich von diesem Platze kommt von der
Anhöhe eine Wasserriese, sie enthält reichlich Sand, welcher
ans kleinen, gerundeten Qnarzkörnchen, feinen Splittern von
schwarzer Hornblende und sehr vielem Magneteisensand bes
te h t, aucli finden sich in ihm kleine Coiicretionen von Kalktuff
mit Quarzkörncheii und Magiieteisensand, ferner kleine,
weisse Qnarzbrocken und Stückchen eines Gesteines, was aus
Quarz und gelblichem Feldspath (Adular) b e steh t, in welchem
zarte Prismen schwarze Hornblende eingewachsen sind. — Noch
ist nahe am Hafen ein salzig-vitriolisches Wasser zu bemerken,
was, da es sehr heftig p u rg irt, sonst als Cur getrunken
wurde, so lange und in solcher Menge, bis es wie durch
ein ausgespültes Gefäss klar wieder fortging, dann war es gut
für ein ganzes Jahr.
Ich begebe mich von hier auf die Anhöhe, um den Weg
nach Apollonia einznschlagen, so nennt man nämlich die nordöstlichste
Spitze von Milo, sie ist nur 1 Seemeile von Kimoli
entfernt, und der gewöhnliche Landungsplatz von dorther,
denn hierher hat man bald übergesetzt und gelangt leichter
zu Lande nach dem Kastro, als die lange, oft gefährliche
F a h rt um das Nordcap in den grossen Hafen zu machen.
Porzellanerde am Wege nach Apollonia.
Etwa auf dem halben Wege vom Hafen bis Apollonia
findet sich südlich am Abhange der Anhöhen, an welchen der
Weg hillführt, dicht am Wege ein weisses Lager, was gegen
1 Lr. mächtig is t, es steht ein gutes Stück weit entblöst zu
Tace und ist von den Alten am westlichsten O Ende mit einem
kleinen Versuchstollen angehauen, der aber nur 1 Lr. weit
getrieben ist. Dieses Lager besteht aus einer sehr reinen,
weissen Porzellanerde. Sie ist meist erdig in losem Zusammenhänge,
es liegen in ihr eine Menge sphäroidisclie Knollen,
die einigen Zusammenhalt haben und die reinste, feinste Masse
enthalten.
Dieser Weg wix'd selten vou Fremden passirt, die meist
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auf grössern Fahrzeugen im grossen Hafen mit ihrer Bagage
ankommen, sonst wäre es unbegreiflich, wie dieses sich durch
seine M^eisse und Feinheit auszeichnende Lager bis je tz t nicht
bemerkt und bekannt gemacht worden ist.
Es kann hier eine bedeutende Quantität Porzellanerde
ohne schwierigen Abbau gewonnen werden. Ihre Alerkmale
und Verhalten im F eu e r folgen.
P o r z e l l a n e r d e
am We g e vom Ha f e n A p a n a j a n a c h Ap o l l o n i a .
1) Kreideweiss, erdig, fe in , aber mager anzufühlen. Kommt sehr
rein abgelagert v o r , die reinste in Knollen, die sich fein mit dem Messer
schaben lassen, diese hat Spec. Gew. = 2,50.
2 ) Hängt stark an der Zunge.
3) Zieht Wasser ruhig an , ohne zu zerfallen oder plastisch zu werden
, riecht nass sehr thonig.
4) Braust nicht mit Säuren.
5) Mit Kobaltsolution giebt sie ein sehr schönes, dunkelblaues Email.
Im s t r e n g s t e n P or z el lai i f eu e r.
a) Stückchen der rohen Masse bleiben ganz unverändert,
b) Eine von geschlämmter Masse g epre sste, runde Platte zeigte
sich nur am Rande herum r issig , weil sie gepresst war, sonst blieb die
Masse unverändert.
c) Der ausgeschlämrate, kieselige Rückstand wird ein wenig gelblich,
bleibt sandig, nur wo er den Porzellantiegel berührt, ist er mit
diesem zu einer dünnen Haut von gelblichweissem Email verschmolzen.
100 Theile geben 64 Thle. feingeschlämmte, treffliche Porzellanerde.
Diese Porzellanerde giebt vor dem Löthrohre eine Spur von Schwefelsäure,
wie diess in einem von Schwefeldämpfen durchdrungenen Boden
nicht wohl anders sein kann, diess hat aber, wie sich aus dem vorhergehenden
hinreichend ergiebt, gar keinen Einfluss auf ihre Anwendbarkeit.
Geht man von hier in grader Linie fo rt, so kommt man
nach Apollonia, dort findet sich am Aleere kalkiger Meeressand
abgelagert, in welchem Schalen und Steiiikerne von einigen
Arten Seeigeln, Terebrateln u. s. w. und Ueberreste ande