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zu bearbeiten, war den Alten ganz erwünscht und sie haben
dieses Lager sehr stark verhauen. M a n s i e h t h i e r d e n
g r o s s a r t i g s t e n Ba n , w e l c h e n d i e A l t e n a u f E i s e n s
t e i n im j e t z i g e n G r i e c h e n l a n d h a t t e n .
Sie haben dieses mächtige Lager ungefähr 50 Lr. weit
längs dem Aiisstrelchen bebaut, Die vordere unterwühlte Seite
ist meist ziisammengebrochen und bietet einen imponirenden
Anblick. Ihre Arbeiten auf diesem Lager sind wie gewöhnlich
so , dass hin und wieder ein Ort angehanen ist, was entweder
ansteht, oder von dem ans ein Stück weit ansgehauen is t;
es wurde auch hier kein gleichförmiger, regelmässiger Abbau
betrieben.
Dieses Lager ist mit dichtem, grauen Kalkstein bedeckt.
Im Liegenden des Lagers zieht sich längs demselben eine über
^ Lr. breite Lage Brauneisenstein h in , weiche reichlich mit
bis zu I Zoll dicken, tafelförmigen Schwerspath-Krystallen
durchwachsen is t, auch einige Nester ziemlich durchsichtiger,
röthlichweisser Flussspath in grossen Würfeln von ^ Zoll zur
Seite finden sich. Unter dieser Lage folgt wieder derselbe
dichte, graulichweisse Kalkstein, welcher das Lager bedeckt,
zwischen welcliem es liegt. Unter dem Kalkstein liegt Glim-
raerschiefer.
Von diesem grossen Lager westlich setzen einige mächtige
Rotheisensteineinlagenmgen bis an’s M e e r, die obere ist 2 Lr.
mächtig, sie hat grosse Höhlenbildung, auf ih r ist alte Arbeit;
hier bricht am häufigsten dichter Rotheisenstein, welcher oft
mit Aielem Kalkspath (der zuweilen kleine Drusen bildet), und
mit gelbem Eisenocher verwachsen und stark manganhaltig ist.
Weiter herab am Meere findet sich eine andre mächtige
Eisensteineinlageriingmit grösser Höhlenbildung, und am Meere
liegt eine bedeutende Masse Rotheisenstein, flach wie eine
Schale auf dem darunter liegenden Kalkstein. Beginnt man
den Bau von h ie r, so fallen die gewonnenen Eisensteine in
das Boot, was so dicht an den Felsen gefahren werden kann,
dass das Bord an ihm anliegt.
Auch am nördlichen Ende des Hafens, diesen Eisenein-
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lageriingen gegenüber, jenseit der Hafenbucht zeigt sich eine
schwarze, nicht sehr bedeutende Einlagerung, welche Rotheisenstein
is t, sie hing einst mit den diesseitigen Einlagerungen
zusammen, bis sie w'eggerissen wurde oder versank und
sich diese Bucht, die je tz t Porto Megalo Livadi heisst, bildete.
Die Natur hat hier einen ungeheuer grossen Vorrath gute
Eisenerze niedergelegt, welche leicht und wohlfeil gewonnen
werden können, und Jahrhunderte hindurch vielen Menschengeschlechtern
A rbeit, Unterhalt und Wohlstand gehen können.
Dabei ist dicht daneben ein guter Hafen, in welchem die
Schiffe geladen so lange liegen können, bis Wind und W etter
für sie günstig ist.
Aber wie der Mensch, die Natur mag ihre Wohlthaten
noch so reichlich zusammenhäufen, so lange bis nicht das
enge Grab die Unzahl seiner ungemessnen Wünsche begrenzt,
nicht eher aiifhört zn wünschen, so bleibt auch hier ein
grösser Wunsch noch ü brig, nämlich: dass es möglich werde,
diese Eisenerze an Ort und Stelle zu verschmelzen und also
nur das leichtere Brennmaterial h e r - und fertiges Eisen ab-
znführen, dieser Wunsch scheint nicht so ganz nnaiisführbar
und ist vielleicht der Gewährung näher als man glauben
möchte.
Dann würden Staat und Insel bedeutend mehr gewinnen,
als wenn die Eisenerze dahin verschifft werden müssen, wo
es Gefälle giebt die Blasemaschinen zu bewegen.
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Wir blieben am Porto megalo Livadi über Nacht. Den
ändern Tag zogen wir ^ St. Thalaufwärts und bei Akrotiri
hinauf über den kleinen Gebirgsrücken südlich. Der aufgelagerte
Kalkstein zeigt sich hier in dicken Bänken, die flach
in West fallen. Der Weg wendet sich östlich um eine F elsschlucht
und dann wieder südlich. Auf dem ganzen Bergrücken
sieht man öfters schwarze, manganhaltige Eisensteinklumpen
, die Lagern angehören und als solche fortlaufen, sie